Wenigstens nicht noch eine Niederlage und endlich der erste Punkt sagten die Einen – Wieder sieglos sagten die anderen. Die Meinungen nach dem 2:2-Remis gegen die Sportfreunde aus Walsheim gingen bei den SClern mehr als auseinander und nicht nur deshalb, weil man weiter auf den ersten Dreier der Saison warten muss, sondern auch, weil man nicht wusste ob man sich darüber freuen sollte, dass man sich endlich Chancen erspielen konnte, oder sich darüber ärgern sollte, das man selbige im Minutentakt verpulverte, oder ob man beruhigt sein sollte, das die Gäste aus Walsheim nur zu wenigen Chancen kamen, der SC aber auch bei einer Hand voll Chancen immer wieder zu Toren einlädt. Es war also ein Spiel, von dem man nicht so recht wusste was man halten sollte, eines steht aber fest: Nach dem Traumstart des Vorjahres ist ein Punkt aus den ersten drei Spielen mehr als nur dürftig.
Nun stand also der nächste Härtetest auf dem Programm und auch der passte in die Kategorie schwer einzuschätzen: Der FSV Jägersburg II war als Meister der Kreisliga A Saarpfalz in die Bezirksliga Homburg aufgestiegen und nun hatte man ich auch in der Bezirksliga Homburg gut eingelebt. Wie bei eigentlich allen Reserven war man sich nicht so sicher, was einen erwarten würde, zumal man gerade Aufsteiger ohnehin nach drei Spieltagen nur schwer einordnen kann. Es stand also eine kleine Wundertüte bevor, aber ohnehin war man beim SC gut beraten, nicht zu viel auf den jeweiligen Gegner zu blicken und die eigenen Probleme anzugehen, denn davon gab es genügend. Im vierten Anlauf wollte der SC nun endlich den ersehnten Sieg einfahren. Ob das beim FSV klappen würde, das sollte sich zeigen.
Die SC-Fans reisten mit der Hoffnung ins verregnete Jägersburg wenigstens einen Punkt einsammeln zu können, schnell war aber klar, dass man genauso gut auf dem warmen Sofa hätte bleiben können. Was sich in den Anfangsminuten abspielte war aus SC-Sicht mehr als nur eine Katastrophe: Schon nach sechs Minute traf Andreas Welsch schon eigentlich schon überfälligen 1:0, ehe Daniel Dahl per Hacke nach einem Eckball nur 100 Sekunden später auf 2:0 erhöhte. Es folgte ein Anstoß des SC, der schlechter nicht hätte sein können und das 3:0. Ein saftiges 3:0 nach nur neun Minuten, das hat man lange nicht gesehen und das Schlimmste war: Es war nicht einmal unverdient. Für die SCler war die Partie zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon verloren, die Zeichen standen auf Schadensbegrenzung und dafür ging man sogar in die Fußballsteinzeit zurück und ließ die Viererkette dem Libero weichen. Nicht dem neuen und eigentlich uralten und archivierten System sondern vielmehr der Gnade der Hausherren, dem Aluminium und Robert Harder im SC-Tor war es in der Folge zu verdanken, dass es lange beim 3:0 blieb. Nach vorne.... Nun ja da lief beim SC bei all dem Systemchaos gar nicht und so ging es ohne SC-Torschuss in die Pause. Zuvor erhöhten aber Dennis Pick und Marcel Malter auf 5:0. Für den SC gab es dagegen etwas zu bejubeln: Es stand nur 5:0 zur Pause!
Nach dem Seitenwechsel tausche FSV-Coach Stephan Bach einige Male und der FSV ließ es ein wenig ruhiger angehen. So kam es, dass der SC sogar mal in die Hälfte des Gegners vorstoßen konnte und siehe da: Nach 55 Minuten sorgte David Gentes für Ergebniskosmetik, als er zum 1:5 traf. In der Folge verlor das Spiel merklich an Tempo. Jägersburg schaltete einige Gänge zurück, der SC mühte sich nach Kräften, konnte sich aber in der Offensive nie wirklich entfalten. Jägersburg zeigte ein ums Andere mal seine Überlegenheit, als ein Solo von Marcel Malter in einer Sechs-gegen-Drei-Überzahlsituation des SC alle Probleme des SC nochmals Revue passieren ließ und zum 6:1 einschob. Erst in der Schlussminute wackelte das Netz wieder, als Dennis Pick wenig Mühe hatte auf 7:1 zu erhöhen.
Was gibt es nach diesem Spiel zu analysieren? Ein Spiel das schon nach neun Minuten entschieden war lässt nur wenige Schlüsse zu außer, dem, dass die Leistung des SC an diesem Sonntag einfach nur peinlich war. Der SC hatte keinerlei Aggressivität, keine Offensivaktionen und begab sich zudem nach 10 Minuten auf eine fußballerische Zeitreise ins Mittelalter, als man auf Libero umstellen musste und das hoch gelobte System der Raumdeckung vorerst ad acta legte. Was es brachte? Zumindest das Mitleid der Hausherren, die in der Folge das Tempo ein wenig reduzierten. Vor der Pause demonstrierte der FSV aber, dass die neuerliche Systemumstellung auf das Spielsystem der 80er - oh Wunder - keinesfalls das ursächliche Problem bekämpfte, erhöhte man doch auf 5:0. Der SC hatte es geschafft ohne Offensivspiel, mit einem bis auf wenige Ausnahmen nicht existenten Zweikampfverhalten und unzähligen individuellen Fehlern eine der schlechtesten Leistungen der letzten Wochen, Monate und vieleicht sogar Jahr abzuliefern. Und eines sei klar gestellt: Das Jammern ob und wie viele Saarlandliga-Spieler im FSV-Kader standen half schon beim Saisonauftakt gegen den FC 08 Homburg II nicht weiter und wird es jetzt auch nicht, denn das Auftreten des SC - unabhängig vom Gegner - als schülerhaft zu bezeichnen wäre ein Schlag ins Gesicht aller Jugendspieler dieser Welt! Was sich ändern muss? Das ist die große Frage die es zu klären gilt,. dass sich spätestens nach diesem Spiel des SC etwas ändern muss, das ist dagegen unbestritten.
Nun steht man also da: Nach vier Spielen bleibt der SC ohne Sieg, mit einem Punkt und 5:17 Toren im Abstiegskampf. Der SC stellt einen der schwächsten Angriffe der Liga und zudem noch die zweitschlechteste Abwehr und das Schlimmste ist: Auch wenn die Tabelle zu Saisonbeginn oftmals ein schiefes Bild abgibt, so sind die statistische Fakten die die Situation des SC beschrieben alles andere als eine wenig aussagekräftige Momentaufnahme sondern die traurige Wahrheit mit der es sich auseinanderzusetzen gilt! Man darf gespannt sein, wann und ob der SC zu einem Befreiungsschlag ausholen wird, oder ob dieser auch noch weiter ausbleibt...
Am kommenden Wochenende geht es für den SC Blieskastel-Lautzkirchen bereits Samstags zu Sache: Der SC reist dann zum Gastspiel nach Hassel. Die exakten Anstoßzeiten stehen noch nicht fest.