Der Saisonstart ging für den SC Blieskastel-Lautzkirchen mächtig in die Hose: Beim eigenen Sportfest empfing der SC Blieskastel-Lautzkirchen die Oberliga-Reserve aus Homburg zum Gastspiel und was mit viel Hoffnung und Spannung erwartet wurde endete am Ende mit einem kleinen Debakel: Mit 1:6 wurde der SC beim eignen Sportfest vom Platz geschickt und dabei über weite Strecken noch sehr gut bedient. Der SC zeigte eine schwache Listung und viele SCler fragten sich nach dem Spiel woran es lag: An einem starken Gegner? An einer durchweg schwachen Mannschaftsleistung? Oder einfach daran, dass man noch nicht seinen vollen Leistungsstand erreicht hat? Woran es auch immer gelegen haben mag am Resultat ändert das nichts, denn die Punkte des ersten Spieltages sind für den SC verloren, nun gilt es sich auch die kommenden Aufgaben zu konzentrieren.
Das nächste Spiel folgte für den angeknockten SC Gewehr bei Fuß: Nur drei Tage hatte man, der englischen Startwoche sei Dank, Zeit den bitteren Start zu verarbeiten und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, ehe man beim Lokalderby in Blickweiler ran musste. Ein groteskes Derby stand an, hatte doch auch Blickweiler mit 7:2 beim SV Beeden verloren und somit durften sich die Fans neben einem packenden Lokalderby auch auf ein Spiel auf Augenhöhe am Tabellenende freuen. Man durfte also gespannt sein, was die Eindrücke des ersten Spieltages wert waren und welches der beiden Teams sich wieder vom Auftaktpatzer rehabilitieren konnte.
Das Derby in Blickweiler begann zunächst mit Feldvorteilen und einem Chancenplus der Gäste aus Blieskastel-Lautzkirchen. In einem gewohnt emotionsgeladenen Spiel hatte der SC die besseren Einschussmöglichkeiten und durfte erstmals jubeln, als David Gentes nach 20 gespielten Minuten per Kopf zum 1:0 traf. Nach und nach kamen auch die Hausherren besser ins Spiel, der SC vergab aber die große Chance zum 2:0, als Peter Pusse freistehend an Benjamin Hamman im SVB-Tor scheiterte. Im Gegenzug war es einmal mehr eine seltsame Raumaufteilung des SC verbunden mit einem unbedachten Einsteigen im Strafraum, dass für einen berechtigten Elfmeter für den SV Blickweiler sorgte. SVB-Spielertrainer Marek Wosnitza trat an und verwandelte nach 32 Minuten zum 1:1-Ausgleich. In der Folge glich das Offensivspiel des SC doch stark dem am Sonntag gegen den FC 08 Homburg II. Zwar präsentierte der SC viel Ballbesitz, konnte aber eigentlich fast nie in die gefährliche Region vor dem SVB-Tor vordingen. Zu leicht auszumalen waren die SC-Angriffe. In der Defensive stand man dagegen zumeist sicher, ein ums andere Mal wurde es dennoch kritisch und so rettet nur der Pfosten vor dem Rückstand. Mittlerweile hatte sich in Blickweiler ein munteres Derby entwickelt, dass sich zwar nicht auf höchsten spielerischem und taktischen Niveau abspielte, aber aufgrund des Engagements beider Teams einen gewissen Reiz hatte. Bis zur Pause blieb es beim 1:1-Remis.
Auch nach dem Seitenwechsel versuchte der SC das Spiel zu machen, scheiterte aber bei den Offensivbemühungen zumeist 20 Meter vor des Gegners Tor und gefährliche Abschlüsse waren Mangelware. Hingegen zeigte sich der SV Blickweiler durch bissiges Zweikampfverhalten und schnelle Gegenstöße gefährlich. So auch nach 71 Minuten, als sich eine Szene abspielte, die symptomatisch für das SC-Spiel war. Wieder verlor man in der Offensive aufgrund mangelnder Staffellung den Ball, attackierte beim folgenden Einwurf in der SVB-Hälfte nur halbherzig, stand bei einem langen Ball falsch und kassierte durch SVB-Kapitän Thorsten Kühnreich das 1:2. So einfach war der SC auszuhebeln und bitter war der neuerliche Rückstand. Nun galt es sich in den letzten 20 Minuten zu erholen nur ein ums andere Mal nutze man aber die hohe Kunst des Doppelpasses um sich Freiräume zu erspielen, die dann prompt zu Chancen führte. Nur allzu oft verlor man den Ball bei vermeidbaren Eins-gegen-Eins-Situationen und schloss entweder überhastet oder aber gar nicht ab. Zehn Minuten vor dem Ende dann Hoffnung für den SC, als Özhan Cicekci mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. Aber auch in Überzahl war das Offensivspiel des SC zwar geprägt von viel Ballbesitz, aber ebenso wenigen Ideen und Durchschlagskraft und so blieb es auch nach 90 Minuten beim 2:1-Heimerfolg des SV Blickweiler, den sich dieser durch eine gute Leistung vor allem im Spiel gegen den Ball erkämpft hatte. Dass man dann immer zur Stelle war, wenn der SC seine obligatorischen Aussetzen präsentierte, genügte für die beiden Siegtreffer und einige Chancen.
Den SClern sollte spätestens jetzt klar sein, dass die deutliche Schlappe der Vorwoche nicht nur einigen Oberligakickern des FCH II geschuldet war, sondern auch in der eigenen Spielweise begründet ist. Der SC stand an diesem Mittwoch sicherlich in der Defensive um Comebacker Simon Kiefer sicherer als in den Vorwoche, dennoch fing man sich aber zwei Gegentore und offensiv hatte man auch im Duell der beiden Tabellenschlusslichter am Ende zu wenig zu bieten, als das man den SV Blickweiler auch in Überzahl ernsthaft gefährden würde. Immer wieder machen taktische Fehler dem SC das Leben sowohl in der Defensive als auch im Offensivspiel schwer und so erklärt sich auch, dass man auch in Überzahl Ex-SCler Hammann im SVB-Tor nur in wenigen Aktionen wirklich fordern konnte. Ansonsten waren die Angriffe des SC zumeist zu leicht auszurechnen, die Staffelung fehlte oder aber der entscheidende Pass kam nicht beim Mitspieler an, respektive wurde gar nicht gespielt. So kam es dann auch, dass ein Einwurf des SV Blickweiler rund 75 Meter (!!!) vom eigenen Tor entfernt am Ende binnen 12 Sekunden zum entscheidenden Tor der Partie führte. Fakt ist: Man hat die eine oder andere kleine Verbesserung gegenüber dem desolaten Auftritt gegen die Oberliga-Reserve aus Homburg gesehen, der Fakt, dass sich darauf aufbauen lässt ist das andere, die Tatsache, dass man sich nun aber langsam aber sicher mit größerem Tempo weiterentwickeln muss, ehe man eine kompletten Fehlstart hingelegt hat, ist die Kehrseite der Medaille...
Für den SC ist die Bilanz nach zwei Spielen ebenso düster wie der bisherige Sommer: Zwei Spiele, null Punkte und 2:8 Tore. Insgesamt sollte man den Blick auf die Tabelle nicht zu gelassen angehen, denn zwar sind erst zwei Spiele gespielt, dennoch muss man sich einiger Tatsachen bewusst sein: Der SC hat aus den 19 Pflichtspielen im Kalenderjahr 2011 insgesamt nur 14 Punkte geholt und ob man dann so zu Unrecht am Ende der Tabelle steht wird sich zeigen. Fakt ist, der SC muss in vielen Belangen besser werden und muss schon am kommenden Sonntag gegen die SF Walsheim zeigen, dass man auch Spiele gewinnen kann, denn einen der wenigen Siege in 2011 hat man immerhin gegen die Sportfreunde eingefahren.
Schon am Sonntag geht für den SC der Ligaalltag weiter: Am zweiten Sportfest Wochenende empfängt der SC die Sportfreunde aus Walsheim zum Stell-Dich-Ein: Die Erste spielt ab 15:00 Uhr, die Zweite muss schon um 13:15 Uhr ran.