Es war eigentlich eine zufällige Geschichte und eine Verknüpfung von, wie sich herausstellen sollte, glücklichen Umständen, die seinerzeit vor nunmehr fast drei Jahren dafür sorgten, dass HP Harz das Traineramt beim SC Blieskastel-Lautzkirchen übernahm. Erinnern wir uns zurück an den Sommer des WM-Jahres 2006: Jürgen Dahlem trat damals nach drei Niederlagen zum Saisonstart, die den klassischen Fehlstart bedeuteten, in Rohrbach als Trainer des SC zurück und so absolvierte der SC das Heimspiel gegen den SV Blickweiler ohne Trainer an der Außenlinie. Mit einem Interimstrainerstab schlug man damals den SV Blickweiler in einer grandiosen Partie und eben bei diesem SV Blickweiler spielte damals HP Harz, der an diesem Sonntagnachmittag noch nicht ahnte, dass er sieben Tage später beim SC an der Außenlinie das Sagen haben würde. In besagtem Spiel gegen Blickweiler blieb Harz zunächst allenfalls den Spielern der zweiten Mannschaft in Erinnerung, verschoss er doch einen Elfmeter und spielte sich damit gleich in die Herzen der SCler (Sorry HP, der musste sein). Gegen den SV Niedergailbach gab Harz dann eine Woche später sein Debüt als SC-Coach und damals setzte es einen 2:1-Sieg für den SC. SCB-Online schrieb seinerzeit über die erste Partie von HP Harz als SC-Trainer:
Sicherlich wünscht sich kein Trainer, bei seinem Debut samstags vor den Augen der ganzen Liga antreten zu müssen, schon gar nicht in einem Kerwespiel, aber wenn es gut geht, ja dann ist es wohl ein Traumstart... So viel vorweg: Es ging gut!
Rückblickend war seinerzeit sicherlich nicht zu erwarten, dass der SC mit Harz als Trainer die nächsten drei Spielzeiten absolvieren würde, das erklärte Harz auch in einem Interview zu Beginn der Saison 2008/2009: „Dass wir jetzt schon ins dritte Jahr gehen, hätte ich am Anfang auch nicht gedacht.“ So wie das Debüt verlief auch die restliche Saison: Unter Harz kämpfte sich der SC nach dem Horrorstart Stück für Stück in der Tabelle nach vorne und wurde am Ende hinter den Sportfreunden aus Walsheim und dem Vizemeister aus Reinheim mit 56 Punkten Dritter der Tabelle. Auch das zweite Jahr unter Harz war von Erfolgen geprägt: Die Zweite Mannschaft wurde Meister, der SC stand zum ersten Mal in der jüngeren Vereinsgeschichte in der 2. Hauptrunde des Saarlandpokals und am Ende der Saison wurde man knapp hinter dem Meister aus Rentrisch mit 60 Punkten Vizemeister. Das dritte Jahr sollte dann von großem Druck geprägt sein: Die Relegation für die Bezirksliga stand auf dem Programm und damit auch die Zukunft des SC Blieskastel-Lautzkirchen auf dem Spiel. Blieskastel punktete aber schon in der Vorrunde fleißig und konnte deshalb eine etwas schwächere Rückrunde verschmerzen. Somit hat es Harz geschafft: Nach Johannes Hauck im Jahre 1993 ist Harz der erste SC-Trainer seit nunmehr 15 Jahren, der einen Aufstieg mit dem SC feiern darf. Und noch ein Novum konnte Harz in Rohrbach feiern, machte er doch die Zweite Mannschaft zum zweiten Mal in Folge zum Meister!
Harz verabschiedet sich also, wie sollte es auch anders sein, mit dem Aufstieg aus Blieskastel und macht dem SC Blieskastel-Lautzkirchen damit ein unschätzbares Geschenk. Umso schwerer fällt es also zum Ende der Saison, Abschied zu nehmen, aber ein schönes deutsches Sprichwort bringt es auf den Punkt: „Man soll gehen, wenn es am Schönsten ist“ heißt es dort und mit Bauernweisheiten ist es eben wie mit Fußballweisheiten: Oftmals sagen sie mehr als tausend Worte. Mit Harz geht in Blieskastel eine erfolgreiche Trainer-Ära zu Ende, allein die Bilanz mit der ersten Mannschaft spricht mit 52 Siegen, 17 Unentschieden und nur 18 Niederlagen Bände und von der Bilanz der Zweiten unter Harz will man hier erst gar nicht reden. Harz hat in seiner Zeit beim SC Blieskastel-Lautzkirchen viel erreicht, das belegen nicht nur die Zahlen, sondern auch die Reaktionen auf seinen Abschied. Hochemotionale Momente waren es, als Harz beim letzten Heimspiel am vergangenen Sonntag unter dem Applaus seiner Spieler den Platz verließ und auch in Rohrbach sah man am letzten Spieltag ähnliche Szenen. So kann man am Ende der Ära Harz konstatieren: Die Tränen, die unter Harz beim SC geflossen sind, waren zumeist allenfalls Freudentränen und Tränen des Abschieds. Noch lange wird man beim SC mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht an die drei Jahre unter Harz zurückdenken.
Nun da es an der Zeit ist, Abschied zu nehmen, ist es an der Zeit, Danke zu sagen: Danke für drei erfolgreiche Jahre beim SC Blieskastel-Lautzkirchen, Danke für die vielen Siege, Danke aber vor allem für die vielen schönen Momente auf und abseits des Spielfeldes, die vielen von uns sicherlich noch lange in schöner Erinnerung bleiben werden. Der SC Blieskastel-Lautzkirchen, seine Spieler und das Umfeld verabschieden sich nicht nur von einem Trainer, sondern auch von einem guten Freund, den sie in den vergangenen Jahren zu schätzen gelernt haben. Harz sagte SCB-Online im Juni des Jahres 2007: „Ich mag den SC Blieskastel-Lautzkirchen, weil dort die Mannschaftsfahrt eine Woche dauert (Danke Nille), ich sehr herzlich aufgenommen wurde und weil es dort tolle Typen und geile Fußballer gibt.“. Zu eben einem solchen tollen Typen sagen wir heute: Mach es gut, wir wünschen dir viel Erfolg an deiner neuen Wirkungsstätte, vergiss uns nicht und wir hoffen, dich an der Florianstraße wiederzusehen, sei es als sportlichen „Gegner“ oder einfach als guten Freund.
In seiner ersten Spielersitzung sagte Harz übrigens in Anspielung auf den Artikel zum Rücktritt von SC-Coach Jürgen Dahlem: „Wenn ich einmal solch einen Abgesang bekomme, dann hab ich hier alles erreicht, was ich wollte“. In diesem Sinne... Mach es gut... Ach und sollten in Niederwürzbach mal die Weizenbiergläser ausgehen... Alfons hat bestimmt welche...