Ein 5:0 in Niedergailbach! Schon das Ergebnis deutet an, dass es an diesem Mittwoch ein souveräner Sieg war, den die Mannschaft und die Fans am 17. „Tag der deutschen Einheit“ zu bejubeln hatten. Soviel vorweg: Das Ergebnis täuscht nicht über den wahren Spielverlauf weg, sondern spiegelt ihn eigentlich recht gut wider. Der SC nahm beim sonst stets ungeliebten Gastspiel auf dem, vermutlich „kürzesten Sportplatz westlich des Ural“, das Zepter gleich in die Hand und ging recht früh mit 2:0 in Front. Der SVN kam bis dahin nie in die Partie und daran hatte der SC einen nicht unerheblichen Anteil, zeigte man sich doch in den Zweikämpfen zumeist konsequent und ließ dem Gegner somit kaum Raum sich zu entfalten und selbst in der Offensive aktiv und gefährlich zu werden. Der SC hatte somit wenig Probleme damit Gegner, Ball und Spiel zu kontrollieren und spätestens, als man noch vor der Pause das 3:0 nachlegte, war die Partie schon so gut wie entschieden, auch wenn viele mit viel zitierten mahnendem Zeigefinger auf die bitteren Erlebnisse der Vorwoche aufmerksam machten, so schienen Niedergailbach doch die Mittel zu fehlen um den SC noch ernsthaft zu fordern oder gar zu düpieren, wie es Bickenalb vor einigen Tagen vorgemacht hatte. So präsentierte sich das Spiel auch in Durchgang zwei: Der SVN ohne Ideen und jegliche Durchschlagskraft hatte die Partie offenbar schon abgehakt und abgeschenkt und der SC somit leichtes Spiel. Das 4:0 war die logische Konsequenz, bevor dann das Spiel in der Schlussphase vor sich hin plätscherte, ohne die Zuschauer fesseln zu können. Der Vollständigkeit halber sei noch quasi als Randnotiz erwähnt: Beide Teams scheiterten bei Strafstößen an den Schlussmännern und der SC konnte am Ende sogar noch auf ein deutliches 5:0 erhöhen und durfte nach den beiden Rückschlägen der Vorwoche endlich wieder mit den Fans feiern. Ohne den Sieg gegen den Drittletzten der Tabelle überbewerten zu wollen, so war es doch gerade mit dieser, man möchte fast schon sagen „Anamnese“ des SC, enorm wichtig und unbezahlbar sich so gefestigt zu präsentieren (Eigener Spielbericht:
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Selten war es in Niedergailbach also so einfach, selten hat man sich so souverän an besagter Stelle präsentiert und selten war ein 5:0 beim Drittletzten der Tabelle psychologisch wichtiger als heute am „Tag der deutschen Einheit“ an dem sich auch der SC endlich wieder als solche präsentierte. Der SC hat sich zurückgemeldet! Nicht gerade mit einem deftigen Paukenschlag, sondern eher mit einem soliden, aber damit nicht weniger wertvollen Triangelsolo. Nicht etwa im Titelrennen, denn das Wort „Aufstieg“ sollte in nichtnegierten Sätzen so schnell nicht mehr zusammen mit dem Wort „Blieskastel“ über die Lippen gehen, sondern weil man gezeigt hat, dass man aufstehen kann, wenn man nahezu ausgeknockt am Boden liegt und keiner mehr einen Cent auf einen setzt. Der SC hat also nicht zwei Mal den gleichen Faux-Pas wiederholt, denn auch in Bickenalb wäre solch ein Sieg möglich gewesen. Blieskastel hat also offensichtlich aus dem viel diskutierten „Fall Bickenalb“ gelernt, sich die Kritik zu Herzen genommen und das ist nur eine positive Erkenntnis dieses Spiels. Es blieb sogar endlich mal beim für eigenen Ego so wichtigen „Zu Null“, was zuvor in dieser Saison nur in Altheim gelang. Trotzdem sollte man nun auch einen anderen Fehler nicht erneut begehen und die „Zu Tode betrübt“-CD im Endlos Loop des CD-Wechslers jetzt auf keinen Fall durch die so beliebte „Himmel-hoch-jauchzend“-Scheibe ersetzen. Sicherlich darf und muss man Selbstvertrauen aus dem neuerlichen Erfolg schöpfen und damit im Gepäck nach Blickweiler fahren, aber noch viel sicherer ist, dass es keinen Grund gibt auch nur einen Hauch von Arroganz an den Tag zu legen, denn das stieß dem SC gerade nach solch klaren Siegen des Öfteren mal übel auf. Man hat gewonnen, das war sehr wichtig, aber man darf sich nicht blenden lassen, denn spätestens am nächsten Samstag in Blickweiler wird es der SC mit einem anderen Kaliber zu tun haben als noch in Niedergailbach. Blickweiler wird sich sicherlich nicht wie der SVN kampflos seinem Schicksal ergeben und den Gast unter freundlichem Geleitschutz gewähren lassen. Auf dem neuen Rasenplatz wird es für den SVB sicherlich keine größere Genugtuung geben, als den großen Bruder als Blieskastel wieder auf direktem Weg zurück ins Tal der Tränen zu schicken und damit ganz nebenbei seine eigenen Titelambitionen zu untermauern. Also man sollte gewarnt sein! Am Samstag werden andere Tugenden gefragt sein und nur über bedingungslosen Einsatz wird es möglich sein, mit Blickweiler ein Mitglied des Führungstrios ein wenig oder vielleicht auch ein bisschen mehr zu ärgern und wenn schon nicht aktiv, so doch zumindest passiv ein Wörtchen im Titelkampf mitreden zu dürfen, denn auch das hat ja bekanntlich seinen eigenen unwiderstehlichen Reiz.
Auch der Rest der Liga war an diesem Feiertags-Spieltag auf Punktejagd und das unbestrittene Top-Spiel des Spieltages stieg an diesem Wochenende in Rentrisch, denn dort hatte es der heimische TuS, der immer noch verlustpunktfrei seine Kreise zieht, mit dem ärgsten Verfolger, den Sportfreunden aus Reinheim zu tun. Eines war klar: Der Sieger dieses Duells würde die Spitze der Tabelle übernehmen, während der Verlierer seine so heiß geliebte „weiße Weste“ verlieren würde. Am Ende wurde es der große Tag des TuS Rentrisch: Die Jungs aus Rentrisch schickten die SFR mit 3:0 nach Hause und konnten sich damit ein wenig Luft im Titelkampf verschaffen. Reinheim fällt damit vorerst mit 5 Punkten Rückstand auf Platz 3 zurück und muss Platz 2 an den SV Blickweiler abgeben. Eben dieser gewann sein Gastspiel beim SV Alschbach knapp mit 2:1 und bleibt damit bis auf drei Punkte dicht an Rentrisch dran. Das Führungstrio wurde also ein wenig umsortiert, nicht aber gesprengt, eine endgültige Vorentscheidung oder gar eine Entscheidung im Titelrennen ist aber noch lange nicht gefallen. Ebenfalls überraschend der Sieg der SVG Bebelsheim-Wittersheim, die sich mit 2:0 gegen den SV Altheim durchsetzen konnte. Der SVA fällt damit in der Tabelle weiter bis auf Platz 10 zurück. Weiter sieglos bleibt der SV Rohrbach II. Die Zweite des Landesligsiten musste sich Breitfurt mit 2:1 geschlagen geben und langsam hat wohl die ungeliebte „Rot Laterne“ einen festen Platz im SVR Sportheim. Verbessern konnte sich dagegen die DJK Ballweiler-Wecklingen II. Die Zweite der DJK erreichte zu Hause ein Unentschieden gegen den TuS Ormesheim und schiebt sich damit am SV Niedergailbach vorbei. Der Gegner des SC fällt damit auf den zweitletzten Tabellenplatz zurück und muss sich mehr und mehr mit dem Gedanken an den Abstiegskampf anfreunden.
Alle Ergebnisse, 10. Spieltag Kreisliga A Bliestal
SVG Bebelsheim-Wittersheim - SV Altheim 2:0
SV Alschbach - SV Blickweiler 1:2
SV Niedergailbach – SC Blieskastel-Lautzkirchen 0:5
TuS Rentrisch – SF Reinheim 3:0
SV Breitfurt – SV Rohrbach II 2:1
DJK Ballweiler-Wecklingen II – TuS Ormesheim 3:3
Verlegt auf den 24. November 2007, 16:00 Uhr
FC Habkirchen – TuS Ommersheim
Eintracht Bickenalb – SV Wolfersheim
Eine lange Pause gibt es für den SCB nicht: Schon am Samstag steht das nächste Spiel einer englischen Woche auf dem Platz. Dann geht es auf den neuen Rasenplatz nach Blickweiler und es erwartet die Zuschauer ein sicherlich heißer Lokalkampf auf grünem Rasen…