Auch unmittelbar vor der wohl verdienten Winterpause kommt der SC nicht so wirklich ins Rollen und lässt weiter die nötige Konstanz vermissen um mit ruhigeren Gefühlen in die Winterpause gehen zu können als in den Vorjahren. So kommt es, dass die SCler wie eigentlich in jedem Jahr die schon lieb gewonnene Tradition aufleben lassen zum Winter nicht so recht zu wissen, wo man denn zum Saisonende stehen wird und auch den Abstieg kann man keinerswegs erfolgreich abschütteln. Vielmehr ist nach dem am Ende glücklichen 1:1-Remis gegen den Lokalrivalen aus Blickweiler, bei dem man um ein Haar das in einer unglaublich schwachen Partie obligatorische Remis noch aufs Spiel gesetzt hat und der Punkt, den man am Ende einfahren konnte ist allenfalls psychologisch von bedeutung, in der Tabelle hilft er ob der Ergebnisse der anderen Teams nicht wirklich weiter. Nun ging es also ins nächste Spiel und da waren die SCler bei den Sportfreunden aus Walsheim zu Gast, bei denen man des Öfteren einen heißen Tanz erlebt hatte.
Der SC war nach zwei sieglosen Spielen in Folge gefordert und dass die Konkurrenz nciht schläft, sollte spätestens nach dem vergangenen Wochenende jedem bewusst sein. Nun galt es also beim traditionell hitzigen Duell mit den Sportfreunden aus Walsheim zu bestehen, was sicherlich keine leichte Aufgabe für die weiterhin wankenden SCler sein würde. Auf eigenem Platz hatten die Sportfreunde bis dahin erst drei Spiele verloren, während der SC in der Fremde überhaupt nur in Bebelsheim-Wittersheim und zuletzt in Limbach gewinnen konnte. Nun würden die SCler zum letzten Mal im Kalenderjahr 2011 in der Fremde geprft und auf einem der wenigen Hartplätze in der Bezirksliga Homburg war kämpfen angesagt, wollte man nicht unter dem Weihnachtsbaum verzweifelt nach liegen gelassenen Punkten suchen.
In Walsheim bot sich den vielen mitgereisten SC-Fans von Beginn an ein Schreckliches Bild. Der SC kam nie in die Zweikämpfe, wirkte gegen kämpferisch starke Hausherren überfordert und war zudem in der Offensive vollkommen abgemeldet. Gegen lethargische SCler hatten die Hausherren leichtes Spiel und John Stumpf und Stefan Hohnsbein brachten die Hausherren mit 2:0 in Front. Dass beide Tore vermeidbar waren und man jeder Jugendmannschaft stundelang über die gemachten Fehler referiert hätte muss nicht sonderlich erwähnt werden. Als Hohnsbein nach 41 Minuten zum 3:0 traf und den SC auf Debakel-Kurs brachte half auch Schönreden nichts mehr. Dass auch blinde Hühner Körner finden, sprich auch der SC das Tor treffen kann, zeigte sich wenigen Minuten später als die chancenlosen Gäste durch einen Verzweiflungsschuss von Patrick Stumpf zum 3:1-Ausgleich kamen. Der ideenlose Weitschusschuss sowie die Tatsache, dass Hassli die SC-Defensive Sekunden später zum 4:1 vernaschte, sagte vieles über die SC-Leistung bis zur Pause.
Auch ein Halbzeitdonnerwetter brachte die SCler nicht zu einer Leistungssteigerung, es blieb bei der Arbeitsverweigerung die man aus dem ersten Durchgang kannte. Seidel und Hohnsbein trafen zum 6:1, ehe der SC erneut ein Korn fand und von Walsheims Schlussmann, der im ganzen Spiel nie gefordert war, den 6:2-Endstand geschenkt bekam. Abgerundet wurde ein Tag zum Vergessen für die SCler durch die Tatsache, dass Walsheim nun Muse und Mittel hatte den SC vorzuführen, glücklicherweise, aber etwas zu verspielt war und so bleibt die einzig gute Nachricht des Tages: Es blieb einstellig!
Die richtigen Worte für die indiskutable SC-Leistung zu finden fällt schwer. Immer deutlicher wird, dass dem SC in Spielen in den man kämpferische Tugenden zeigen muss vollkommen versagt, aber heute wurde eines mehr als deutlich: Dem SC fehlt vieles um in der Bezirksliga Homburg zu bestehen und das liegt nicht am Platz, nicht am Ball, nicht am Trainer sondern an der Klasse und der Einstellung vieler Akteure. Dass es spielerisch nicht klappt, das kann jeder verstehen, das kann auch jedem noch so guten Team passieren, dass man aber eine Zweikampfbilanz wie eine Ballett-Truppe vorzuweisen hat, einem kampfstarken, aber spielerisch keineswegs übermächtigen Gegner nichts aber auch gar nichts entgegen setzen kann, das gibt zu denken und ist zum Heulen.
Der SC hat kein Herz, keine Seele und würde mit der gezeigten Leistung gegen kein Team der Welt gewinnen! Nun, da man dank dreier katastrophaler Leistungen in Folge mit einem triumphalen Höhepunkt an diesem Wochenende in Walsheim jeglichen Kredit bei den Fans und auch vielen Verantwortlichen verspielt. Nun heißt es die Konsequenzen zu ziehen und die dürfen nicht nur verbaler Natur sein. Fakt ist: Wer nicht bereit ist an die Grenzen zu gehen, der hat den Sport verfehlt. Fhler macht jeder, das ist auch vollkommen in Ordnung nur die Einstellung, wie man auf Rückschläe im Spiel reagiert, ist teilweise mehr als fragwürdig. Nur mit fußballerischem Firlefanz gewinnt man in der zweituntersten Klasse keinen Blumentopf und davon mal abgesehen: Könnte man mit technischen Spielereien glänzen, würde man nicht dort spielen. Und zu guter Letzt: Wer sein Trikot nicht ehrt, hat es nicht verdient selbiges jemals wieder zu tragen! Welchen Charakter die Mannschaft hat wird sich jetzt zeigen und im Leben und im Sport kann man nur mit Charakter etwas erreichen, spätestens dann, wenn man fast endgültig bis an das Ende der Tabelle durchgereicht wurde. Das Potential hat das Team, man muss es nur regelmäßig abrufen und an seine Grenzen gehen!
Am kommenden Wochenende steht dann für den SC das große Jahresfinale 2011 auf dem Programm: Am Sonntag ist die Saarlandliga-Reserve aus Jägersburg zu Gats und fordert die Erste ab 14:30 Uhr, die Zweite kann sich schon ab 12:45 Uhr für die bittere Hinspielpleite revanchieren.