„Es geht doch“ hallte es am vergangenen Samstag über den Kunstrasenplatz in Blieskastel-Lautzkirchen. Der SC kann doch noch siegen, das ist die Erkenntnis, nach sieben Spielen ohne Sieg und einem umso wichtigeren 2:1-Heimerfolg gegen die Sportfreunde aus Walsheim. Der berühmte Knoten ist geplatzt und die Gesichter des SC sind voll von Freude, aber vor allem Erleichterung, hatte man doch langsam an sic selbst gezweifelt. Am Ende brachte der Wechsel auf das neue Trainergespann Pusse/Kiefer genau den Schub, den der SC brauchte um in den letzten fünf Saisonspielen durchzustarten. Während zuvor alles wie verhext war, klappte es für den SC just an der Hexennacht, die Negativserie zu beenden und mit neuem Selbstvertrauen, vor allem aber einem etwas üppiger ausgestatteten Punktekonto ins Saisonfinale zu gehen und auch wenn selbstredend noch lange nicht alles perfekt ist beim zuletzt arg angeknockten SC, so ist ein deutlicher Aufwärtstrend spür- und sichtbar. Auch wenn man derzeit keinen Zauberfußball spielt so stimmten endlich wieder die Einstellung und der Kampf.
Einstellung und Kampf sind auch exakt die Tugenden, die der SC im Saisonfinale und speziell an diesem Wochenende beim Gastspiel beim TuS Rubenheim bitter nötig haben wird. Der TuS war zuletzt auf dem nagelneuen heimischen Rasenplatz nur bedingt erfolgreich und da kam der Lokalrivale des SC Blieskastel-Lautzkirchen für den TuS gerade recht um den eigenen Rasenplatz die Feuertaufe zu verleihen. Auch wenn der Hartplatz nun einem Rasen gewichen war, das Spiel auf das sich der SC einstellen musste war unverändert das gleiche, spielte der TuS doch immer mit viel Herz und Einsatz von der ersten bis zur letzten Minute. Die Frage aller Fragen war: Würde auch der SC, wie in der Vorwoche gegen Walsheim, diese Tugenden abrufen können und dem so wichtigen Sieg einen zweiten, auf fremdem Platz folgen lassen? Die SCler waren gespannt und eines war klar: Im Sechs-Punkte-Spiel der beiden Dauerrivalen würde niemandem etwas geschenkt.
In Rubenheim entwickelte sich die erwartet kampfbetonte Partie, in der beide Mannschaften eine gehörige Portion an Leidenschaft in die Waagschale warfen. Während Yves Klein auf der einen Seite die erste SC-Chance nach einem sehenswerten Drehschuss vergab, machten es die Hausherren besser und konnten durch Nils Welsch die durchaus verdiente Führung erzielen. Rubenheim machte dem SC das Leben schwer und so dauerte es einige Zeit, ehe es im TuS-Strafraum wieder brenzlig wurde. Der SC hatte zwar mehr Ballbesitz, in der Offensive kam aber wenig Zählbares dabei heraus, während Rubenheim bei Angriffen über die Außenbahnen immer wieder für Gefahr sorgte. Blieskastel-Lautzkirchen dagegen hatte Schwierigkeiten sich gegen kopfballstarke und kampfbetonte Hausherren in den Strafraum zu spielen und so blieb es bis zur Pause bei einer 1:0-TuS-Führung, auch weil der SC es nicht schaffte aus vielen aussichtsreichen Standardsituationen auch nur den Hauch von Gefahr zu kreieren.
Auch der zweite Durchgang hatte einen ereignisreichen Beginn zu bieten, als Christian Müller im SC-Strafraum unglücklich foult und somit Rubenheim die große Chance bot vom Elfmeterpunkt nach 47 Minuten die Führung auf 2:0 auszubauen. Simon Hauck ließ sich diese große Chance nicht nehmen und verwandelte den anstehenden Foulelfmeter souverän zum 2:0. Die Gäste aus Blieskastel-Lautzkirchen waren nun unter Zugzwang und versuchten sukzessive den Druck auf die Rubenheimer Defensive zu erhöhen. Mit erhöhten Risiko auf Seiten des SC ergaben sic mehr Räume für den TuS, so dass es nun vermehrt zu Gegenstößen der Hausherren kam, diese aber die Chance zu Vorentscheidung ein ums andere Mal vergaben. Aber auch der SC hatte Probleme beim Spielaufbau und kam nur selten wirklich zu Entfaltung, auch weil man instinktiv oftmals mit hohen und weiten Bällen das falsche Mittel wählte. So lief dem SC, der nun den Libero auflöste, die Zeit davon und erst in der ersten Minute der Nachspielzeit sollten den Gästen der Anschlusstreffer zum 1:2 gelingen. Yanik Moschel hatte ins Schwarze getroffen. Schade, denn es war längst zu spät um den TuS zu gefährden auch wenn viele in einer Partie mit unzähligen Fouls und Unterbrechungen eine längere Zugabe erwartet hätten. So blieb es aber beim 2:1-Erfolg des TuS auf dem heimischen Rasen.
Der SC schaffte es in der ersten Woche nach dem befreienden Sieg gegen die SF Walsheim nicht, an die Leistung der Vorwoche anzuknüpfen und verliert am Ende durchaus verdient gegen einen TuS Rubenheim, der es geschickt verstand, den Kombinationsfußball des SC durch eine kämpferische Gangart bereits im Keim zu ersticken. So war der SC gezwungen mit hohen Bällen zu agieren, was wiederum der robusten TuS-Defensive in die Karten spielte. Immer wieder zeigte sich der SC zu hastig im Spielaufbau und so hatte man nach dem 0:2 eigentlich nie das Gefühl, der SC könne den Sieg der Hausherren noch gefährden, fehlte dich in vielen Situation die Durchschlagskraft, die Zielstrebigkeit und die Genauigkeit im Aufbauspiel. Der Biss und der unbedingte Wille, die in der Vorwoche den ersehnten Sieg nach sieben Niederlagen in Folge brachten, fehlten in dieser Woche ein wenig. Wenn der Gegner dann auch noch immer zum richtigen Zeitpunkt den Ball im SC-Tor unterzubringen. Da SC-Tor kam dagegen mindestens 10 Minuten zu spät.
In der Tabelle zieht der TuS Rubenheim damit durch den wichtigen Sieg im Sechs-Punkte-Spiel gegen den SC am SC Blieskastel-Lautzkirchen und den Sportfreunden aus Walsheim vorbei und rangiert nun mit 44 Punkten auf Rang acht. Der SC dagegen fällt mit weiterhin 41 Punkten auf Tabellenplatz 11 zurück. Nun gilt es für beide Teams im Saison-Schlussspurt noch zu punkten, denn im engen Bezirksliga-Mittelfeld sind Sprünge leicht möglich. Der SC muss nun vor eigenem Publikum den Beweis antreten, dass man die Walsheim-Leistung wiederholen kann und weitere Punkte im Saisonfinale zu sammeln.
Am kommenden Wochenende ist die SG Hassel zum vorletzten Heimspiel der Saison 2010/2011 zu Gast an der Florianstraße. Die Erste kämpft ab 15:00 Uhr um Punkte, die Zweite muss um 13:15 Uhr gegen den Tabellenführer zum Spitzenspiel ran.