Der SC Blieskastel-Lautzkirchen erlebte in der Vorwoche bei der DJK aus St. Ingbert die schon fünfte Niederlage in Folge und erneut stellte sich bei den anwesenden SC-Fans nicht gerade die Hoffnung auf schnelle Besserung ein. Die SCler werden langsam aber sicher unruhig, folgte doch einem aussichtsreichen Start ins neue Spieljahr eine herbe Verletzungsmisiere, die mit einer langen Punkte-Durststrecke einher ging. Die junge SC-Elf schien auch bei der DJK in vielen Situationen arg überfordert und eigentlich war die Aussicht auf Punkte schon nach dem frühen 0:1-Rückstand dahin. Die SC-Offensive ist derzeit einfach zu harmlos, als dass man ernsthaft darauf hoffen kann eine Partie zu drehen, oder in ein eigentlich verloren geglaubtes Spiel zurückzukommen. Auf der anderen Seite ist die Defensive des SC zu wacklig um lange die berühmte „Null“ zu halten. Eine explosive Kombination, die die SCler wenig zuversichtlich in die kommenden Wochen blicken lässt. Und zu allem Überfluss kommt es an der Florianstraße nun zum prestigeträchtigen Derby gegen den Lokalrivalen aus Blickweiler.
Nun war es also wieder so weit: Der SV Blickweiler kam samt Fantross an die Florianstraße und forderte den SC Blieskastel-Lautzkirchen zum ewig jungen Lokalderby. Seit Generationen fesselt dieses Derby die Fans in beiden Lagern und man muss nicht weit in der Historie dieses Derbys zurückblicken um auf nie vergessene Siege oder Niederlagen beider Vereine zurückblicken zu können. Der SV Blickweiler befindet sich auf dem drittletzten Tabellenplatz mitten im Abstiegskampf und gerade das Wort Abstieg verleiht dem ohnehin schon emotionsgeladenen Derby zusätzliche Würze und keines der beiden Teams sollte sich in Anbetracht der Tabellensituation seiner Sache zu sicher sein. Es war also wie eigentlich im immer beim Duell Blickweiler gegen Blieskastel-Lautzkirchen ein besonderes Derby das ins Haus stand und besonders beim SC zeigte man sich nach fünf Niederlagen in Folge und einer Verletztenliste von historischem Ausmaß alles andere als vor Optimismus strotzend. Dennoch war jedem klar: Dieses Derby hatte seit Jahrzehnten nur selten den Ausgang, den jeder erwarten würde und genau das machte es so spannend.
Auch im Derby sahen die SC-Fans das seit Wochen fast schon gewohnte Bild: Der Gegner machte das Spiel und so drängte der SV Blickweiler den Lokalrivalen in der Anfangsphase in die Defensive. Dass Gökhan Cicekci nach eine Dimitrijevic-Vorlage nach 11 Minute ins Schwarze trifft, war die logische Konsequenz des besseren Starts der Gäste in die Partie. Auch nach dem Tor waren es die Gäste, die Akzente setzten und es einige Male nur knapp verpassten die Führung auszubauen und sich noch deutlicher auf die Siegerstraße zu bringen. So kam es aber, dass auch der SC nach und nach bemerkte, dass die SVB-Defensive alles andere als bombensicher stand und man, bei entsprechendem Druck durchaus auch zu Chancen kommen kann. So kam der SC nach gut einer halben Stunde besser ins Spiel und plötzlich war es Flavio Baier, der zum 1:1-Ausgleich kam und dem SC plötzlich Flügel verlieh. Blickweiler wirkte in dieser Phase angeknockt und überließ dem SC das Spiel. Einzig die Verletzung von SC-Keeper Robert Harder sorgte für Aufsehen, musste doch der Ex-Blickweiler Benjamin Hamman den Platz zwischen den Pfosten des SC-Tores übernehmen. Ansonsten passierte bis zum Seitenwechsel nur wenig und es blieb beim Remis.
Durchgang zwei begann dann ähnlich wie der erste: Blickweiler übernahm das Zepter vom SC und so kam es, dass Christian Müller aus wenigen Metern den Ball an die Hand bekommt und der Unparteiische mitten in der SVB-Druckphase auf Handelfmeter entscheidet. Timo Gaumert netzte im Duell gegen Hamman souverän zur erneut SVB-Führung ein. Auf der anderen Seite zeigte sich der SC wenig treffsicher, als man nur 100 Sekunden nach dem Führungstor die Chance zum erneuten Ausgleich vergab. Was gewesen wäre wenn, das bleibt ein Geheimnis, die Realität sah anders aus: Christian Thielen drückte den Ball nach 64 Minuten über die Torlinie und sorgte damit für die Vorentscheidung. Der SC schien vom SVB-Doppelschlag sichtlich schockiert und kam weiter nur schwer ins Spiel. Vor allem im Aufbauspiel hatte der SC nur wenige Ideen und durchdachte Situation vorzuweisen und so schaffte man es auch nur selten SVB-Keeper Kevin Becker in Probleme zu bringen. Als Steffen Noserke zehn Minuten vor dem Ende nur den Pfoten traf, hatten die SCler den Torschrei auf den Lippen, mehr aber auch nicht. Es blieb bis zum Spielende beim 3:1 und somit bleibt der SC auch im sechsten Spiel in Folge ohne Punkte.
Sechs punktlose Spiele in Folge! Das ist die ernüchternde Bilanz, des SC in den letzten Wochen. Mit einer Verletztenliste die kaum ein Ende nimmt, taumelt der SC derzeit durch die Bezirksliga Homburg. Zwar konnte man die Partie im Lokalderby gegen den SV Blickweiler lange offen halten, von Derby-Wundern, wie man sie gerade gegen Blickweiler sooft erlebt hat ist der SC aber nicht in der Lage und langsam aber sicher wird die Hoffnung bei den SClern auf weitere Punkte in der Saison von Woche zu Woche kleiner. Zahllose Abspielfehler machen das Aufbauspiel schwer, die Stellungsfehler und kleinen Aussetzer in der Defensive sorgen immer wieder dafür, dass der Gegner jubeln darf. Insgesamt läuft beim SC wenig zusammen und man fragt sich nur noch: Wann ist die Negativserie endlich zu Ende? Ob diese Frage äquivalent zu einer anderen Frage ist, wird sich zeigen: Wann ist diese Saison endlich zu Ende und man kann wieder neue Kräfte sammeln?
Der SC fällt durch die Niederlage mit der mittlerweile seit Wochen unveränderten Punktzahl von 38 Zählern auf Rang 11 zurück und befindet sich weiterhin im freien Fall durch die Bezirksliga Homburg. Man kann nur hoffen, dass dieser Fall nicht in einer anderen Spielklasse endet. Der SV Blickweiler liegt mit 32 Punkten weiter auf Rang 16 der Tabelle.
Schon am Ostersamstag wird es für den SC wieder spannend: Dann reist man zum fröhlichen Osterschießen nach Altheim. Die Erste muss ab 16:00 Uhr ran, für die Zweite wird es schon um 14:!5 Uhr ernst.