Was erlebt man als Fußballer nicht für große Emotionen, bei Siegen, bei Niederlagen, bei Toren und bei Gegentoren. Aber das kennt man, damit kann man umgehen. Völlig neue Gefühlsebenen ergründeten die Kicker im Bliestal und vor allem in Blickweiler aber in den letzten Wochen. „Wenn Sport zur Nebensache wird!“ Der Titel unseres Leitartikels der vergangenen Woche traf den Nagel wohl auf den Kopf, das zeigten nicht zuletzt die vielen Reaktionen unserer User. Im Angesicht dieser Ereignisse bekommt der Titel unserer alle zwi Monate fortgesetzten Rubrik ganz neue Bedeutungen: „Die Lage der Liga“? Was soll man dazu derzeit schreiben? Sind die Statistiken, die wir hier traditionell wälzen, die Zahlen mit denen wir jonglieren angesichts dieses Verlustes überhaupt noch aussagekräftig und interessant? Darf man die kostbare Zeit mit der Analyse von Tabellen und Ergebnissen verschwenden? Der SFV hat diese Frage schon vor Wochenfrist beantwortet, kehrte zur Normalität zurück und stieß damit auf wenig Resonanz in der Fußballerfamilie! Das Diktat von oben war trotzdem unmissverständlich: Normalität! Unweigerlich geht es also weiter mit dem Fußballsport und mittlerweile ist schon der 8. Spieltag einer noch recht jungen Saison absolviert. Aber so jung ist unsere Saison gar nicht mehr, sind doch schon über ein Viertel der Partien absolviert. Wahrlich von oben erwähnter „Normalität“ kann derzeit noch keine Rede sein, aber da Spieltag um Spieltag absolviert werden kommt man kaum umhin einen etwas widerwilligen Blick auf die Tabellen zu werfen und unsere Rubrik um eine weitere Folge fortzusetzen, vielleicht auch deshalb weil es ablenkt, vom traurigen Verlust.
Traditionell starten wir bei der Analyse im Keller, ganz unten also, wo das sportliche Leid normalerweise am größten ist. Böse Zungen würden behaupten, wir täten dies um schneller beim SCB anzukommen, in Wahrheit ist es aber nicht mehr als gute Gewohnheit. Unten, dort steht einsam und alleine der SV Brenschelbach und mit 0 Punkten aus 8 absolvierten Partien, kann man schon von einer recht besorgniserregenden und hoffnungslosen Bilanz sprechen. Die wenigsten Tore erzielt, die meisten eingefangen, so die traurigen Zahlen des SVB, der schleunigst auf Touren kommen sollte, will man nicht den schweren Weg in die B-Klasse antreten. Noch ist aber nichts verloren, sind doch wie gesagt erst etwas mehr als 25% der Spiele absolviert und wie die Erfahrung zeigt kann da noch sehr viel passieren. Davor auf dem zweitletzten Tabellenplatz steht die SVG Bebelsheim-Wittersheim, der Absteiger aus der Bezirksklasse steht kaum besser da als der SV Brenschelbach. Wenigstens 4 Punkte hat die SVG schon auf dem Konto, dennoch sollte man auch hier gewarnt sein, denn durchgereicht will man sicherlich nicht werden und der Sturz von der Bezirksliga in die B-Klasse wäre schon sehr schmerzhaft. Wie viele Vereine absteigen? Diese Frage ist derzeit wie fast in jedem Jahr nicht ganz so leicht zu beantworten, dennoch gehen die Tipps von eins bis drei, Wetten erden gerne angenommen. Punktgleich davor auf den Plätzen 13 und 14 stehen die beiden „SVA“: der SV Alschbach und der SV Altheim. Beide mit spärlichen aber noch nicht hoffnungslosen 6 Punkten. Auf Platz 12 steht die SG Parr. Die Jungs aus Medelsheim kommen auch nur auf 7 Zähler und konnten sich somit ebenfalls noch nicht von den unteren Regionen der Tabelle absetzen. Einer kleiner Fakt am Rande: Sowohl Medelsheim, als auch Altheim konnten den SCB bezwingen und somit kommen fast die Hälfte der Punkte dieser Teams mit freundlichen Grüßen aus Blieskastel. Auf Platz 11 der besagte SCB: Das letzte Team mit negativer Tordifferenz und mageren 9 Punkten aus 7 Spielen hat auch noch engeren Kontakt zu den Abstiegsrängen als zu der Tabellenspitze. Mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Ormesheim wäre aber sogar ein Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz realistisch, bei einer Niederlage würde die Tendenz eher nach unten zeigen und dort kennt man sich ja aus dem Vorjahr noch gut aus. Nicht nur für den SCB werden die nächsten Spiele also die Richtung vorgeben und zeigen in welche Richtung man sich in den kommenden Wochen orientieren muss.
Wieder verzerren natürlich die vielen ausgefallenen, abgebrochenen und abgesagten Spiele, die Tabelle ein wenig und man braucht schon eine gute Übersicht um sich einen Überblick auf die möglichen Verschiebungen im Zuge der Nachholtermine machen zu können. Wir lassen die Rechenspiele und Spekulationen erst mal außen vor, bleiben bei den unumstößlichen Fakten und gehen weiter auf unserem Weg unaufhaltsam in Richtung Tabellenspitze. Auf Platz 10 steht mit dem SV Blickweiler die erste Mannschaft mit einer positiven Tordifferenz. Fakten die in Blickweiler zur Zeit wahrscheinlich niemanden interessieren und nur der Vollständigkeit halber kurz genannt werden. Den ersten einstelligen Tabellenplatz hat der SV Breitfurt inne: 10 Punkte hat der SVB und ebenfalls noch eine Partie weniger als der Spitzenreiter. Auf den Plätzen 8 und 7 folgen der TuS Ormesheim und der TuS Rentrisch. Beide mit 7 absolvierten Spielen und 11 Punkten. Für Rentrisch gab es zuletzt viele Rückschläge, hatte man doch zunächst einen kleinen Traumstart hingelegt, ist man nun ein wenig in der Versenkung der Tabelle verschwunden. Alles Momentaufnahmen und schon in einer Woche kann es wie schon erwähnt ganz anders aussehen, gerade in dieser Region der Tabelle, wo zwischen den Plätzen 11 und 5 gerade einmal drei Punkte liegen. Und drei Punkte sind bekanntlich ein Spiel, so dass ein Sieg aber natürlich auch eine Niederlage einen gehörigen Sprung in der Tabelle bedeuten kann. Die besagten Plätze 5 und 6 belegen zur Zeit mit 12 Punkten der TuS Ommersheim und der SV Niedergailbach. Viel Spielraum also in der Mitte der Tabelle, die auch gerner mal als „Niemandsland“ tituliert wird, haben doch die Teams allesamt den Anschluss nach oben schon jetzt verloren und müssen nach unten auch nicht wirklich vor den beiden Schlusslichtern zittern. Aber die Sicherheit ist etwas trügerisch, findet man sich doch schnell einmal im Tabellenkeller wieder ohne überhaupt verstanden zu haben was passiert ist.
Endlich sind wir an der Sonnenseite angelangt: Auf Platz vier steht der SV Rohrbach II, mit 15 Punkten aus 7 Spielen. Das erwähnenswerte an Rohrbach II: Mit gerade einmal 4 Gegentore stellt man die mit Abstand stärkste Defensive der Liga. Davor steht der SV Wolfersheim mit17 Punkten allerdings aus 8 Spielen. Punktgleich davor auf Platz zwei stehen die SF Reinheim, allerdings auch mit einem Spiel weniger. Das Führungsquartett hat sich also schon ein wenig vom Rest der Liga abgesetzt, wenngleich auch hier die Punktunterschiede noch marginal sind. Die Spitze des Quartetts stellen zur Zeit die SF Walsheim: 8 Spiele, 7 Siege, 21 Punkte sprechen eine deutliche Sprache und die Durchschlagskraft der Offensive ist mit nunmehr 33 Toren beeindruckend. Walsheim ist also spitze, zwar noch nicht unangefochten, aber zumindest versprüht die Elf aus Walsheim schon einen Hauch von Souveränität, wenngleich man unlängst in Blieskastel auch anerkennen musste, dass man nicht ganz unverwundbar ist, aber wer ist das schon…
Die Tabelle gibt nach acht Spieltagen also naturgemäß noch kein klares Bild, aber es lassen sich schon gewisse Tendenzen, sowohl ganz oben, als auch ganz unten ablesen. Die Liga ist also wieder voll im Geschäft? Mit Nichten, denn immer noch kann man ihn überall spüren den besagten „dunklen Schatten“, den man so schnell nicht loswerden wird. Vielleicht will man das auch nicht, aber man spielt trotzdem weiter, denn wie gesagt… „Show must go on !?“ Aber das Fragezeichen bleibt trotzdem am Ende!
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