Der SV Auersmacher konnte das Masters 2019 im Finale mit 2:1 gegen den VfL Primstal gewinnen. Zuvor aber gab es aber im Halbfinale gegen den FC Hertha Wiesbach heftige Regeldiskussionen als die Parte beim Stande von 3:3 in die Verlängerung ging. Der SV Auersmacher hatte bereits fünf Fouls auf dem Konto und hätte ab dem sechsten Foul bei jedem Vergehen einen 10m-Strafstoß gegen sich kassiert. Mit Beginn der Verlängerung wurden die Fouls des SVA aber gelöscht.
Wie kam es zu der Entscheidung? „Was mit den Fouls bei einer Verlängerung geschieht ist in unseren Regeln nicht festgeschrieben“, erklärte der Verbandsspielausschuss-Vorsitzende Adalbert Strauß in der Saarbrücker Zeitung. „Die Schiedsrichter waren der Meinung, dass wir es so machen sollen, wie wir es gemacht haben.“
Schiedsrichter-Lehrwart Thomas Knoll war dagegen der Auffassung, dass nach Gesprächen zwischen den Unparteiischen und dem Verband als Turnierleitung dieser die Entscheidung getroffen habe. „Wir als Schiedsrichter sind nur die Exekutive“, sagte er. Knoll hatte telefonisch Rat beim Futsalbeauftragten der DFB-Schiedsrichter, Stefan Weber, gesucht. Wegen der saarländischen Sonderlösung bei den Regeln konnte dieser das Problem aber nicht lösen.
Der FC Hertha Wiesbach unterlag dem späteren Masters-Sieger mit 3:7 und war nach dem Aus bedient. „Ich habe so etwas noch nie erlebt. So eine Entscheidung muss vor einem Turnier jedem mitgeteilt werden und nicht erst, wenn das Spiel zu Ende ist“, erklärte Präsident Helmut Berg. „Wir haben den SFV mit der Bitte um eine rechtliche Prüfung angeschrieben“, sagte Wiesbachs Präsident Berg.
Auch bei anderen Vereinen sorgte dies für Kopfschütteln. „Während eines Turniers die Regeln zu ändern, das geht gar nicht“, sagte Thomas Hofer, Spielertrainer des FV Diefflen. Für Unmut sorgte zudem, dass bei den meisten Qualifikationsturnieren anders verfahren wurde.
War die Entscheidung spielentscheidend? „Natürlich geht man anders in die Zweikämpfe, wenn man fünf Fouls hat“, gab SV-Torwart Florian Schworm, der zum besten Spieler des Turniers gekürt wurde, zu. „Ob das jetzt spielentscheidend war, ist schwierig zu sagen.“
Aber was sagen die Regeln im besagten Fall? In der veröffentlichten kurzen Version der SFV-Regeln, die zwar auf dem Futsal-Regelwerk basieren, aber viele Besonderheiten beinhaltet ist dieser Fall tatsächlich nicht klar geregelt. In den FIFA-Regeln, die Basis des SFV-Regelwerkes sind, heißt es allerdings recht eindeutig: „Im Fall einer Verlängerung behalten die kumulierten Fouls der zweiten Halbzeit ihre Gültigkeit. Kumulierte Fouls in der Verlängerung werden zu diesen hinzugezählt.“ Ein Problem ist wohl die vollkommen kuriose Regelmischung, die der SFV in seinen Hallenturnieren anwendet.
„Wir werden diese Lücke im Regelwerk schnell schließen, damit es künftig keine Diskussionen mehr gibt.“, so Strauß. Unverständlich ist, dass ein solcher Fall nciht geregelt ist, ist doch eine Verlängerung in einem Hallenspiel alles andere als ein kurioser Zufall, der in der Regel nicht abgedeckt sein kann.