„Wir verkaufen nur das Spielrecht.“, erklärte der Heinz Eigner vom Saarlandligisten der DJK Bildstock vor wenigen Tagen in der Saarbrücker Zeitung und die mögliche Variante, dass der 1. FC Saarbrücken II den Platz der DJK Bildstock in der Saarlandliga übernimmt. Das Interesse des FCS hatte Eigner als „Sechser im Lotto“ bezeichnet. Dies sorgt im SFV-Gebiet für mächtig Gesprächsstoff, wie ein aktueller Artikel der Saarbrücker Zeitung zeigt. Dort äußerte sich der Vorsitzende des FC Wadrill Ralf Wieser entsetzt über die Aussagen: „Ich wäre dafür, dass die Spruchkammer des SFV die DJK Bildstock mit einer Geldstrafe belegt für solche Aussagen.“ Es geht dem Funktionär aber nicht nur um die Wortwahl, wenn er sagt: „Man kann Spielrechte nicht verkaufen.“
Die DJK will ihre 1. Mannschaft abspalten, der 1. FC Saarbrücken würde diese dann aufnehmen. „Diese Abspaltung der Mannschaft ist kein Problem, aber Spielrechte vergibt immer der DFB über die Landesverbände“, meint Weiser. „Es gibt keine Möglichkeit, das Spielrecht zu übernehmen.“ Weiser geht noch einen Schritt weiter. „Dem SFV muss daran gelegen sein, das juristisch zu klären und dem FCS zu zeigen: Das geht nicht.“ Weiser vertritt im Fußball-Regionalverband Südwest als gewähltes Mitglied die Vereine.
Es wird befürchtet, dass sich ein regelrechter Markt für Spielrechte ausbilden könnte. „Wie viele Vereine gibt es denn, für die das in Frage käme?“, versucht dagegen Andreas Schwinn der Geschäftsführer des SFV zu relativieren und schätzt die Lage anders ein. „Es gibt rechtliche Rahmenbedingungen, an die müssen sich alle halten“, erklärt der Verwaltungschef des SFV. „Im Moment ist die Rechtslage so, dass der 1. FC Saarbrücken das Vereinsrecht nutzt, um eine zweite Mannschaft an den Start zu bringen.“ Der Verband sei juristisch nicht in der Lage, dagegen ein Veto einzulegen. „Wir haben das Spielrecht an den Verein [die DJK Bildstock d. Red.] erteilt.“ Entziehen will er es ihm nicht. „Das können wir nicht“, erklärt Schwinn.
Besonders im Hinblick auf den Verbandstag, der am 10. Mai 2017 ansteht ist die FCS-DJK-Thematik sicherlich ein heißes Thema. „Im Moment gibt es keine Lücke“, sagt Andrea Schwinn aber klar. Trotzdem könnte es zum Thema werden, ins Regelwerk einen Passus wie in Sachsen „vorsorglich einzubauen“, so Schwinn. Schwinn bezieht sich dabei auf einen Fall in Sachsen, wo die BSG Chemie das Landesliga-Spielrecht von Blau-Weiß Leipzig übernahm. Im Spielrecht des Sächsischen Fußball-Verbandes entscheidet das Verbandspräsidium auf Antrag über die Spielklasse nach exakten Richtlinien. Wie wäre das Vorgehen in Sachsen, wenn das Spielrecht verkauft würde? „Das geht gar nicht“, sagt Vize-Präsident Stephan Oberholz: „Das wäre für uns ein Grund zu sagen: Das ist ein Missbrauch.“