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92,9% wollen wieder Fußball spielen!    [Ändern]

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VERFASST VON Marc Schaber, 9. März 2021

Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat im Februar eine bundesweite Umfrage zur Situation des Amateurfußballs durchgeführt. Im Saarland beteiligten sich 1.587 Trainer*innen, Spieler*innen, Schiedsrichter*innen, Eltern und Vereinsmitarbeiter*innen daran.
Die Umfrage zeigt, dass im Saarland die Lust am Fußballsport ungebrochen ist. 92,9% der Teilnehmer*innen wollen nach dem „Corona-Lockdown“ wieder Fußball spielen oder im Verein aktiv werden. 83,1% vermissen den Fußball außerordentlich. Die Auswertung ergab außerdem, dass 95% der Kinder nach dem Lockdown zum Fußballsport zurückkehren möchten.
„Die Umfrage des DFB zeigt, dass die Beliebtheit von Fußball trotz der ‚Corona-Pandemie‘ nicht gelitten hat. Aber wir wollen jetzt zügig mit der Landespolitik über Öffnungsszenarien für den Fußballsport sprechen. Ein erster Schritt dazu wurde mit den derzeitigen Lockerungen bereits gemacht. Hier hoffen wir, dass der Trainingsbetrieb zügig anlaufen kann“, so SFV Präsident Heribert Ohlmann.
Für die Vereine wird die Situation aber zu nehmend zur Belastung. Zwar fühlen sich über 50% der Befragten eng oder sehr eng mit ihrem Fußballverein verbunden, aber für 63% der Vereine im Saarland stellt die finanzielle Situation nach der Pandemie die größte Herausforderung dar. Ohlmann dazu: „Unseren Vereinen fehlen insbesondere die Einnahmen aus dem Spielbetrieb. Ich möchte mich mit dem SFV dafür einsetzen, dass die Fortsetzung der Saison in einer absehbaren Zeit möglich ist. Hierüber werden wir im Laufe des Monats mit unseren Vereinen gemeinsam beraten.“

Auch bundesweit ist der Trend der gleiche: Mehr als 100.000 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet haben über den Zeitraum einer Woche an der DFB-Umfrage teilgenommen, verteilt über nahezu alle Altersgruppen, rund 80 Prozent von ihnen männlich. Am stärksten vertreten waren aktive Spieler*innen (40 Prozent) vor Trainer*innen (20 Prozent) sowie Vereinsmitarbeiter*innen und Eltern von fußballspielenden Kindern und Jugendlichen (jeweils 14 Prozent). Die übergeordnete Fragestellung lautete: Wie geht es dem deutschen Amateurfußball tatsächlich?
Der Wunsch und das Bedürfnis, wieder aufs Spielfeld zurückzukehren, drückt sich deutlich in den Zahlen der Umfrage aus. 98 Prozent der Befragten vermissen den Amateurfußball, 96 Prozent die Aktivitäten in ihrem Verein. Besonders fehlen den Menschen die Gemeinschaft und das Gemeinschaftsgefühl (71 Prozent), noch mehr sogar als das aktive Fußballspielen selbst (68 Prozent).
Die Befürchtung, dass viele Menschen dem Amateurfußball während des zweiten Lockdowns seit November komplett verloren gegangen sind, wird von der Umfrage widerlegt. 94 Prozent der Teilnehmer*innen geben an, dass sie auf jeden Fall oder sehr wahrscheinlich in ihre Vereine zurückkehren werden, vier Prozent wissen es noch nicht. Am höchsten priorisiert wird im Falle möglicher Lockerungen die Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings (82 Prozent). Große Einigkeit besteht darin, speziell den Nachwuchs im Blick zu haben. 95 Prozent sagen, dass der Kinder- und Jugendfußball vor oder mindestens parallel mit dem Sportbetrieb der Erwachsenen geöffnet werden solle.
Beim Einstieg ins Training räumen 66 Prozent der Umsetzung eines Hygienekonzepts durch den Verein die höchste Priorität ein. Als ähnlich wichtig wird ein fester und nachvollziehbarer Stufenplan für den Amateurfußball eingeschätzt (61 Prozent). 94 Prozent antworteten, dass Hygienekonzepte im vergangenen Sommer von ihrem Klub umgesetzt wurden, fünf Prozent wussten es nicht. 88 Prozent empfanden die Anwendung der Hygienekonzepte als nicht oder wenig belastend.
Gemäß der Daten im DFBnet sind im Kalenderjahr 2020 rund 70 Prozent weniger Fußballspiele in Deutschland ausgetragen worden als 2019. In einem normalen Jahr finden zirka 1,4 Millionen Spiele statt. Der Rückgang an gemeldeten Mannschaften zwischen der Saison 2018/2019, der letzten kompletten Spielzeit vor Corona, und 2020/2021 beträgt sechs Prozent. Die Zahl liegt nun bei insgesamt knapp 140.000 Teams.
Vor diesem Hintergrund haben sich die wichtigsten Aufgabenstellungen für Amateurklubs etwas verschoben, wie die DFB-Umfrage verdeutlicht. Die größten Herausforderungen vor Ausbruch der Pandemie waren, als Verein eine ausreichende Zahl von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen (53 Prozent) und qualifizierten Trainer*innen (43 Prozent) zu haben. Die Gewinnung und Bindung von Kindern und Jugendlichen wurde von 28 Prozent genannt, die finanzielle Situation von 24 Prozent. Für die Zeit nach der Corona-Krise gestaltet sich das Meinungsbild wie folgt: 45 Prozent sehen weiterhin eine ausreichende Zahl von Ehrenamtlichen als eine der größten Herausforderungen, knapp dahinter folgt nun das Thema Nachwuchs (42 Prozent) vor der finanziellen Situation (38 Prozent) und Trainer*innen (32 Prozent).
61 Prozent der Vereinsmitarbeiter*innen und Trainer*innen, die an der Umfrage teilnahmen, sehen finanzielle Auswirkungen auf ihren Verein. Davon erkennen 79 Prozent eine spürbare Belastung, 18 Prozent bezeichnen die Situation als existenzbedrohend.

DFB-Präsident Fritz Keller sagt zur aktuellen Situation: "Ohne Amateurfußball fehlt dem Fußball die Seele. Und den Menschen, die ihn so einzigartig machen, fehlt ein Lebensinhalt. Unsere Umfrage bestätigt eindrucksvoll, wie sehr sie die Rückkehr in ihre Vereine herbeisehnen. Sie warten nur darauf, Gemeinschaft wieder leben zu können und gehen dem Fußball offenbar noch nicht wie befürchtet massenhaft verloren. Die Fußballfamilie steht zusammen – selbst auf Abstand. Umso wichtiger ist es, dass unsere Mitglieder nun dringend eine Perspektive sehen. Diese Perspektive haben sie mit den gerade beschlossenen ersten zaghaften Lockerungen nicht flächendeckend erhalten. Auch mit Blick auf die Strategie umfassender, kostenloser Selbst- und Schnelltests erhoffen wir uns von der Politik nun weitere Öffnungen für den Sport."

Dr. Rainer Koch , zuständiger DFB-Vizepräsident für die Amateure, sagt: "Der Amateurfußball lebt. Er erweist sich in dieser zuvor so nicht gekannten Krise als besonders widerstandsfähig, er zeigt sein ausgeprägtes Kämpferherz – das unterstreichen die Ergebnisse der Umfrage. Das schon vielfach prognostizierte Untergangszenario gibt es nicht. Noch nicht. Klar ist: Der Amateurfußball ist gezeichnet von der Corona-Krise, aus Kratzern werden Wunden. Der Patient aber liegt nicht auf der Intensivstation. Er sitzt im Wartezimmer der Politik. Sein Zustand verschlechtert sich, die zunehmenden Symptome deuten auf die Überweisung in die Klinik hin. Auch der Letzte muss jetzt verstehen, dass wir rasch wieder den Fußball brauchen, den wir alle so sehr lieben. Der Amateursport ist kein pandemisches Problem, sondern fester Teil der Lösung dieser Krise – und damit gut für unser Land. Der eingeschlagene Kurs, sich für weitere Lockerungen stark zu machen, ist der richtige. Die Diagnose haben wir, das Rezept auch: Der Ball muss wieder rollen!"




(10.03.2021)
FAQs zu den derzeit gültigen Bestimmungen
(08.03.2021)
SFV fordert "klare Regelungen für Vereine"
1



 
Statistiken & Userkommentare:


Autor:
Marc Schaber, 9. März 2021

Aufrufe:
1631
Kommentare:
8

Kommentare:
Zu diesem Artikel sind folgende Kommentare verfügbar


 
Gast (PID=5616)schrieb am 09.03.2021 um 09:09 Uhr
92,9% haben nix verstanden. Als wenn das persönliche Lebensheil vom Fußball spielen abhängt.
 
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FubaFan (PID=29360)schrieb am 09.03.2021 um 11:28 Uhr
ich denke, dass 92,6% viel verstanden haben, bis zu dir ist noch nichts vorgedrungen.
 
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ABCDEFG (PID=5510)schrieb am 09.03.2021 um 11:32 Uhr
@Gast: Glaube eher du hast nix verstanden. 1. Sind die Vereine auf die Einnahmen durch den Fußball angewiesen 2. Gehört Sport und Bewegung zur Förderung einer gesunden Körpers dazu. Oder willste die nächste Generation an chronisch Kranken oder depressiven Menschen zu verantworten haben? Ich denke eher, dass 7,1 Prozent nach wie vor gar nix verstanden haben. Und dazu kann man dich definitiv zählen.
 
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Leser (PID=7259)schrieb am 09.03.2021 um 11:37 Uhr
Sehe ich so ähnlich wie Gast. Ich vermisse den Fussball und das ganze drum herum auch sehr! Aber jetzt zwingend wieder anfangen damit wir wahrscheinlich im Sommer wegen zu hoher Fallzahlen wieder aufhören. Darin verstehe ich denn Sinn nicht. Lieber jetzt noch ein weinig auf die Zähne beißen und dafür dann nochmal eine ganze Saison spielen können!
 
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Iso (PID=20364)schrieb am 09.03.2021 um 16:43 Uhr
Der Verband wird unter versuchen das zumindest die Vorrunde beendet werden kann. Klar wollen alle wieder ihr so geliebtes Hobby wieder ausüben, aber ob dies so Sinn macht in den Wettbewerb wieder einzusteigen ist fraglich. Lieber eine längere Vorbereitung und dann mehrer Freundschaftsspiele als es so zu erzwingen.Aber es muss sich wenn es so kommt jeder der Mehrheit fügen.
 
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Thomas Gehmschrieb am 09.03.2021 um 19:07 UhrPREMIUM
@Iso bei einer min 4-wöchigen Trainingszeit vor dem Start, wie soll da die Vorrunde noch gespielt werden? Mal will doch im Rahmen-Kalender bleiben!

Bei diesem Kommentar handelt es sich um einen SCB-Online Premiumkommentar. Der Realname des Kommentators ist in unserer Datenbank hinterlegt.
 
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Franz Haber (PID=1066)schrieb am 09.03.2021 um 21:38 Uhr
Wenn man sich den Artikel mal genau durchliest: Es geht hierbei doch gar nicht um die Frage, ob die unterbrochene Saison fortgesetzt wird, sondern ob das Interesse am Fußball generell nach dieser langen Pause noch besteht? Oder täusche ich mich da, bzw. verstehe ich es falsch? Ich will auch wieder kicken und zwar schnellstmöglich. Aber ich möchte keine über das Knie gebrochene Wertung einer unterbrochenen Saison herbeiführen. Ich möchte das Sinnvollste für alle Vereine erreichen. Planungssicherheit und keine unnötigen Kosten und Verletzungen für noch 6 Spieltage einer jetzt schon ad absurdum geführten Runde. Lasst die Vereine doch „gemütlich“ eine Vorbereitung starten, Vereinsfeste und Freundschaftsspie mit offiziellem Charakter (z.B. inoffizielle Stadtmeisterschaften mit Hin- und Rückspielen auf mehreren Plätzen) durchführen, als die unbedingte Wertung der unterbrochenen Runde mit Gewalt zu erreichen. Wir wollen alle weiter Fußball spielen, bestimmt mehr als die 92,irgendwas Prozent, doch wie sähen die Mehrheitsverhältnisse bei einer Abstimmung: „Runde fortsetzen oder im August neu starten“ aus?
 
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Franz Haber (PID=4869)schrieb am 12.03.2021 um 10:28 Uhr
Quelle: Facebook-Seite des Saar.amateur Eindeutige Entscheidung unserer Abstimmung: Über 65% sind für einen Abbruch der Saison ✅. Insgesamt wurden 538 Stimmen abgegeben. Dann schauen wir mal 🤓, wie es wirklich weitergeht…❓ Quod erat demonstrandum
 
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