Es war das Spiel der Spiele, als die DJK St. Ingbert am heutigen Samstag in Einöd auf den SV Hellas Bildstock traf und die beiden Bezirksliga-Dritten einen freien Platz in der Landesliga Ost ausspielten. Durch den Sieg des FSV Jägersburg II in der Relegation um den Verbandsliga-Aufstieg gegen den VfB Primtal II in Wemmetsweiler wurde ein Platz in der Landesliga Ost frei, den nun die Dritten der Bezirksliga Neunkirchen und St. Ingbert ausspielen mussten. „Wir waren in Wemmetsweiler mit einigen Leuten vor Ort und haben natürlich Jägersburg die Daumen gedrückt. Dass wir dieses Spiel gegen Bildstock bekommen, ist der Lohn für unsere harte Arbeit“, sagte DJK-Trainer Dimitri Papava in der Saarbrücker Zeitung vor der Partie.
Die DJK erlebte in der Bezirksliga Homburg eine wahre Wiederauferstehung: In der Winterpause schien die DJK keine Chance mehr auf Relegation und Aufstieg zu haben, schaffte es aber den SV Blickweiler und die Sportfreunde aus Walsheim mit einer grandiosen Siegesserie zu überholen und auf den nun sehr wertvollen dritten Tabellenplatz zu klettern. Stolze 14 Punkte lag man nach 20 Spieltagen hinter Rang drei zurück. „Dennoch ging der Kopf bei uns nicht runter, und wir haben uns geschworen, bis zum Saison-Ende Vollgas zu geben. Der Lohn für diese harte Arbeit waren zehn Siege in Serie, was uns noch auf den dritten Platz katapultiert hat“, freut sich Papava.
Die jüngste Siegesserie ist aber keinesfalls ein Freifahrtschein für die DJK: „Klar, wir sind gut drauf und haben alle Mann an Bord. Aber Bildstock ist ja auch nicht im Spaziergang Dritter in der Bezirksliga Neunkirchen geworden. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, in dem auch das nötige Glück, die Tagesform und das Nervenkostüm den Ausschlag über Sieg oder Niederlage geben werden.“ Egal wie die Partie ausgehen wird, Papava wird auch in der kommenden Saison bei der DJK an der Seitenlinie Platz nehmen. „Sollten wir wirklich hochgehen, traue ich den Jungs den Klassenverbleib zu“, sagt er.
Die Partie in Einöd-Ingweiler war das einzige Spiel im SFV-Gebiet an diesem Samstag, auch deshalb, weil sie den Ausgang der Kreisliga-Relegation beeinflusste: Der FC Bierbach blickte gespannt auf die Partie, würde doch ein DJK-Sieg für einen freien Platz in der Bezirksliga Homburg und damit den direkten Aufstieg des BFC sorgen. So waren zahlreiche Zuschauer aus dem gesamten Bliestal in Einöd vor Ort und die rund 500 Fußballbegeisterten freuten sich auf ein heißes Aufstiegsfinale auf Augenhöhe.
Der SV Hellas Bildstock kam wesentlich besser in die Partie, als die DJK: Bildstock hatte mehr Ballbesitz und zeigte sich in den Zweikämpfen deutlich bissiger. Und schon nach fünf Minuten das erste Tor: Einen schuss von der Strafraumgrenze kann DJK-Keeper Tabellion nicht festhalten und so konnte Hellas zum 1:0-Führungstor einschieben. Die DJK tat sich auch in der Folge schwer: Kaum einmal konnte man sich Torraumszenen erarbeiten und erst in der 14. Minute war es der agile Johannes Reichrath, der die erste ernsthafte Möglichkeit der rot-weißen vergab.
Nach und nach wachte der Tabellendritte der Bezirksliga Homburg auf und kam zu Torraumszenen, vergab diese aber leichtfertig, was Hellas auf der Gegenseite bestrafte: Eine Freistoß segelte in den DJK-Strafraum und der Kopfball landete im Tor. 2:0 hieß es also auf Bildstocker Sicht und mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause. Hellas traf zum richtigen Zeitpunkt, die DJK agierte unglücklich und kassierte gerade als man sich in der Partie zurück meldete mit dem 0:2 einen weiteren Nackenschlag.
Nach dem Seitenwechsel kam die DJK mit viel Tempo aus der Kabine: Die St. Ingberter machten nun mehr Druck und kamen zu Strafraumszenen. Bildstock dagegen setzte auf Konter, vergab aber in der 58. Minute die Vorentscheidung. St. Ingbert blieb somit in der Partie, schaffte es aber trotz einiger Chancen nicht zum Torerfolg zu kommen: Mal war ein Kopfball zu unplatziert, ein Abschluss zu überhastet oder einfach der wache SVH-Keeper zur Stelle. So kam es, wie es kommen musste: 69 Minuten waren gespielt, als Bildstock auf 3:0 erhöhen konnte und als nur fünf Minuten das 4:0 folgte, konnte der Bezirksligist aus Neunkirchen bereits mit den Jubelfeierlichkeiten beginnen.
Die Partie war nun entschieden. In der 84. Minute legte Bildstock das 5:0 nach und leitete die Feierlichkeiten an der Seitenlinie ein. Mit dem Abpfiff durch Schiedsrichter Thomas Knoll entfachte ein Jubelsturm des SV, der aber jäh unterbrochen wurde, als Knoll dem Hellas-Keeper nach dem Abpfiff die Rote Karte zeigte, weil dieser wohl aus rund 40 Metern den Ball in Richtung Knoll geschossen hatte. Eine seltsame Posse, der aber den Jubel nur kurz stoppte.
Der SV Hellas Bildstock bejubelt am Ende einen verdienten Erfolg gegen die DJK St. Ingbert, die in den wichtigen Szenen heute einfach nicht zur Stelle war. Das Resultat fällt am Ende sicher zu hoch aus, dennoch ist der Sieg des Dritten der Bezirksliga Neunkirchen hochverdient.
Der SV Hellas Bildstock steigt durch den 5:0-Erfolg gegen die DJK St. Ingbert in die Landesliga Ost auf
Die Konsequenzen sind nun zahlreich: Der SV Hellas Bildstock steigt in die Landesliga Ost auf, kurioserweise als Dritter der Bezirksliga Neunkirchen wohingegen der Zweite, der SV Falscheid den Aufstieg in der Relegationsrunde verpasst hat. Die DJK St. Ingbert verbleibt dagegen in der Bezirksliga Homburg und auch der FC Bierbach muss nochmal ran: Am morgigen Sonntag, den 31. Mai 2015 speilt der BFC in Landsweiler-Reden ab 15:00 Uhr gegen die SG Gronig-Oberthal, den Vizemeister der Kreisliga A Schaumberg. Mit einem Sieg zieht man ins Finale um den Aufstieg am kommenden Mittwoch ein. Gegner wäre dort der Sieger der Partie zwischen dem VfB Heusweiler und dem Türkischen SC Neunkirchen. Würde der FC Bierbach den Aufstieg schaffen, müsste der SV Kirkel als Vorletzter der Bezirksliga Homburg in die Kreisliga A absteigen.