Die Fußball-Landschaft im Profi-Fußball hat sich in den letzten Jahren verändert: Mit Red-Bull Salzburg in Österreich und RB Leipzig in Deutschland steigen zwei Vereine durch den Einstieg des österreichischen Energy-Drink-Herstellers Red-Bull binnen kürzester Zeit zu Top-Mannschaften auf. Auch in den USA stieg Red Bull ein. Während Salzburg den Fußball in Österreich dominiert, scheint auch RB Leipzig auf einem guten Weg, sich dauerhaft im Profifußball zu etablieren. Das Unternehmen um Gründer Dietrich Mateschitz etablierte sich in den vergangenen Jahren in vielen Sportarten und das intensive Marketing im Sport ist längst ein fester Bestandteil der Marketingstrategie des Unternehmens. Nun gab Red Bull bei einer Presskonferenz in Saarbrücken am Dienstagabend eine erstaunliche neue Ausrichtung des eigenen Konzepts bekannt: Zukünftig soll bewusst in den Amateursport und vor allem den Amateurfußball investiert werden und zu den insgesamt neun Vereinen, die deutschlandweit im Rahmen der Initiative „Flügel für Amateure“ gezielt unterstützt werden sollen gehört auch ein Verein aus dem Saarland genau aus dem Bliestal, noch genauer aus dem Stadtgebiet in Blieskastel!
Trotz Sturmtief waren einige geladene Pressevertreter bei der Pressekonferenz im Starterzentrum auf dem Uni-Campus in Saarbrücken vor Ort
Die Nachricht schlug unter den wenigen anwesenden und geladenen Journalisten der lokalen Presse in Saarbrücken ein wie eine Bombe, auch SCB-Online war im Starterzentrum auf dem Uni-Campus in Saarbrücken vor Ort und Redakteur Marc Schaber staunte nicht schlecht, als sich Red Bull Sportmarktingleiter Rolf Toro zu den Details des Deals äußerte, der sich als Milliondeal entpuppen sollte. Schon seit mehreren Jahren ist die Marketingabteilung des Unternehmens deutschlandweit auf der Suche nach geeigneten Vereinen. Für die Aktion wurde bewusst nicht geworben, die Auswahl der Vereine wurde vom Unternehmen selbst getroffen. Im Januar 2015 wurden dann die endgültigen Teilnehmer dem Unternehmensvorstand vorgelegt und umgekehrt die Gespräche mit den Vorständen der Vereine begonnen. Einer der Vereine, die als geeignet befunden wurden am Projekt „Flügel für Amateure“ teilzunehmen kommt aus dem Stadtgebiet Blieskastels, genauere Details nannte Toro nicht, die Namen der neun Vereine sollen erst im August bekannt gegeben werden, auch die jeweils geschäftsführenden Vorstände der betroffenen Vereine habe eine Stillschweigevereinbarung unterzeichnet und lediglich eine Plakette mit dem Logo der Aktion und einem Platzhalter für den Verein wurde enthüllt.
Jede der Dosen enthalte symbolisch die unterschriebenen Unterlagen eines der ausgesuchten Vereine erklärte das Unternehmen, geöffnet werden diese aber erst im August
Vieles ist also bis dahin im Dunkeln, die Details zur Aktion selbst lassen aber aufhorchen: Die Aktion „Flügel für Amateure“ übertrifft alles, was bis dahin im Sportmarketing im Amateursport üblich war bei weitem, ist es doch laut Toro das erklärte Ziel des Unternehmens die Vereine binnen neun Jahren zumindest in die fünfthöchste deutsche Spielklasse zu katapultieren, das wäre die Oberliga. Mindestziel ist dies wohl gemerkt! „Wir wollen zeigen, dass Red Bull Flügel verleihen kann und das nicht nur im Profisport, sondern auch jedem Amateurverein. Die Vereine wurden aufgrund ihrer Vereinsstruktur gezielt ausgewählt um möglichst viele Menschen der Region für das Projekt begeistern zu können, auch wenn es sich teilweise um sehr kleine Ort handelt.“, erklärte Toro.
Wie aber will Red Bull dieses ehrgeizige Ziel erreichen? Die Antwort liegt auf der Hand: Mit viel Kapital! Die Vereine erhalten die modernste Infrastruktur, Jugendteams und Vereinsaktivitäten werden jährlich mit sechsstelligen Beträgen mehr als nur großzügig bezuschusst. Auch die Zuschauerkapazität der Sportanlage sollen sukzessive je nach Spielklasse ausgebaut werden, von den Spielerkadern ganz zu schweigen. Die ganze Region soll hinter den Vereinen stehen. An den Namen der Vereine wird sich im Gegensatz zu den Profi-Vorbildern aber nichts ändern, so Toro, das Unternehmen werde lediglich im Sponsoring auftreten, zusätzlich sollen die Werdegänge der Vereine durch den hauseigenen TV-Sender wöchentlich verfolgt werden, ein entsprechendes Format im Privatfernsehen sei beschlossene Sache.
Das Logo für die groß angelegte Kampagne wurde ebenso präsentiert, einzig der Vereinsname ist noch durch einen Platzhalter ersetzt, die weiteren acht Vereine kommen aus Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Berlin
Der Plan des österreichischen Unternehmens ist erstmal kaum zu fassen, zumal er offensichtlich ja auch den Bliestal-Fußball nachhaltig beeinflussen wird, das scheint auch der Grund warum SCB-Online eine Einladung für die Pressekonferenz vor überschaubarer Kulisse erhielt. Red Bull hat offensichtlich auch die Vernetzungen der Medien im Umfeld des „auserwählten Vereins“ gründlich recherchiert. Im Nachhinein erscheint die Geheimniskrämerei um den neuen Verein sogar als genialer Marketingschachzug: Es ist wohl kaum zu vermeiden, dass beginnend mit dem heutigen Tag bis zum August wild spekuliert werden wird, wessen Vorstand mehr weiß als er zugibt und wem Red Bull in Zukunft Flügel verleihen wird. Es ist ein fröhliches Rätselraten, bei dem der Name Red Bull in der Region unaufhörlich fallen wird, so unaufhörlich wie die Tore wohl für den betreffenden Verein fallen werden. Auf die Nachfrage von SCB-Online-Redakteur Marc Schaber, ob es denn einen heißen Tipp gebe, auf wen die Wahl gefallen sein, antwortete Toro lapidar: „Es gibt hier keine Telefonjoker.“ Der Vereinsname wird ein großes Geheimnis bleiben und viel Raum für Spekulationen bieten so viel ist sicher.
So gingen die wenigen geladenen Journalisten der Region mit vielen Fragezeichen auf der Stirn von dannen, natürlich nicht ohne ein vollgepacktes Red Bull Werbepaket, vollgepackt mit Energy Drinks, die dazu führten, dass die Redaktion auch am frühen Morgen zum Start in den April noch keinen Schlaf gefunden hat und spekulierte, wem Red Bull Flügel denn zukünftig verleihen wird, die Antwort auf diese Frage kann aber nur Red Bull selbst geben…