Die Saarlandliga kommt einfach nicht zur Ruhe: Im Vorjahr musste die DJK Bildstock ankündigen, dass man zur Saison 2017/2018 in der Kreisliga A einen Neustart begehen muss, ein Verkauf des Startrechts an den 1. FC Saarbrücken II scheiterte. Vor der vergangenen Saison hatte die SG Saubach ihre Mannschaft wegen fehlender Perspektiven nach dem Weggang vieler Stammspieler zurückgezogen. Nun kündigte der SC Friedrichsthal an aufgrund finanzieller Aspekte in der kommenden Saison nicht mehr in der höchsten saarländischen Spielklasse spielen zu können.
So wurde auch der Abstiegskampf in der höchsten Spielklasse des Saarlandes mächtig durcheinander gewirbelt und Vereine, die eigentlich sportlich abgestiegen wären, blieben dennoch in der Liga. Auch für den Saarländischen Fußballverband (SFV) ist diese Situation gerade in der "Prestige-Liga" alles andere als befriedigend. Franz-Josef Schumann, Präsident des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV), sagte in der Saarbrücker Zeitung: „Ich sehe schon die Gefahr, dass durch die Rückzüge der Wettbewerb verfälscht werden kann. Aber wir als Vorstand können dem nur durch die Regelungen, die zum Beispiel die Abmeldefristen betreffen, entgegenwirken.“
„Das macht mir Sorgen, wenn Vereine in höheren Klassen abmelden müssen, weil sie den Spielbetrieb nicht mehr finanzieren können. Wir haben schon Anfang 2017 eine Kampagne gestartet, mit dem Ziel, eine bessere Unterstützung für unsere Vereine durch die Kommunen zu erreichen. Leider bislang ohne messbaren Erfolg.“, erklärt der SFV-Präsident.
Gerade der enge Abstiegskampf in der Saarlandliga wird also auch in dieser Saison von einem Rückzug beeinflusst werden. Selbst der Tabellenzehnte des SV Bübingen hat dort nur vier Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Damit ist fast die halbe Liga zur Winterpause im Abstiegskampf. Der Abstiegskampf wird auch aufgrund der Konstellation in der Oberliga zusätzlich angeheizt: Voraussichtlich wird es diese Saison – trotz des Friedrichsthaler Rückzuges – mehr als einen sportlichen Absteiger geben. Mit dem SV Saar 05 Saarbrücken Jugend, dem FV Eppelborn und dem FV Diefflen sind in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gleich drei saarländische Clubs in allerhöchster Abstiegsnot. Steigt einer dieser Vereine ab, müssen neben dem SC Friedrichsthal noch zwei weitere Mannschaften aus der Saarlandliga absteigen. Wären es am Ende gar drei saarländische Oberliga-Absteiger, müssten neben Friedrichsthal sogar noch vier weitere Vereine absteigen. Voraussetzung in beiden Fällen: der Tabellenzweite der Saarlandliga steigt nicht in der Relegation in die Oberliga auf.