Nun ist es offiziell, was auf SCB-Online schon vor einigen Tagen bekannt wurde: Der SV St. Ingbert zieht seine Mannschaft aus der Verbandsliga Nordost zurück und damit wird die zweithöchste saarländische Spielklasse, ebenso wie auch die höchste mit einem Team weniger an den Start gehen.
"Ich habe mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, diesen Schritt tun zu müssen. Aber wenn man die Situation nüchtern analysiert muss man sehen, dass es keine Wert hat", sagt St. Ingberts Spielausschuss-Vorsitzender Michael Graf dem SaarAmateur. Insgesamt 25 Spieler haben den SVI im Sommer verlassen. Mit Matthias Baumann (SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim), Joschua Martin (SV Bliesmengen-Bolchen), Ruben Brocker (SV Bliesmengen-Bolchen), Evren Igneci (Türkischer SC Neunkirchen), Vince Nagarajah (SC Ludwigsthal), Marius Herbach, Pascal Steinfels, Benjamin Schlicker, Andreas Rau, Pascal Gerwert (alle SV Rohrbach), Christian Binger, Nico Jost, Artem Ott, Dennis Sacharov (FC Viktoria St. Ingbert), Rosario Damiani, Marius Müller (SV Oberwürzbach), Sven Görgen (FC Homburg II), Kai Henze, Caesar Karl Müller (SC Halberg Brebach), Rouven Knies (SC Bliesransbach), Edin Makelic (SVGG Hangard), Neder Mehir (FC Kutzhof), Alexander Munschau (FC Hertha Wiesbach) und Karl Cesar Müller (SC Halberg Brebach) scheint die Liste der Abgänge unendlich.
Der SVI steht damit als erster Absteiger in die Landesliga Ost fest, da die Abmeldung nach dem 20. Juni 2016 erfolgt. Dort will der Club - der parallel zur sportlichen Misere auch noch einen neuen Vorstand sucht - einen Neuanfang wagen. "Wir werden auf jeden Fall versuchen in der kommenden Saison wieder eine Mannschaft zu stellen", sagt Graf. „Der letzte treue Haufen an Spielern, der zuletzt noch hier war, will bei einem Neubeginn wieder ins Mühlwaldstadion zurückkehren.“
„Wir haben diese Entscheidung nicht bewusst auf die Zeit nach dem 1. Juli verschoben. Vielmehr hat bis zuletzt die Hoffnung bestanden, doch noch einen Verbandsliga-Kader melden zu können“, betont Graf in der Saarbrücker Zeitung. Allerdings hatten sich dann einige Spieler von der bereits zuvor abgemeldeten zweiten Mannschaft doch noch kurzfristig zu einem Vereinswechsel entschieden. Sie hatten sich den Sprung von der A-Klasse in die Verbandsliga sportlich nicht zugetraut.
Nachdem der 1. und 2. Vorsitzende jeweils zurückgetreten sind, liegt nun die gesamte Vorstandsarbeit auf seinen Schultern. „Es gab zuletzt Angebote anderer Vereine, doch ich will meinen Herzensverein in der vielleicht bittersten Stunde bislang überhaupt nicht im Stich lassen. Wir werden die Arbeit wieder auf mehrere Schultern verteilen und streben sowohl im Aktiven- als auch im Jugendbereich einen kompletten Neuaufbau an. Momentan stehen wir vor einem Scherbenhaufen, aber Aufgeben ist keine Option“, betont das SVI-Urgestein.
Die Reserve des SV Elversberg will weiter ihre Heimspiele im Mühlwaldstadion austragen. „Der Rasen wurde durch die SVE top saniert. Es tut sehr weh, dass wir nicht mehr selbst darauf spielen werden. Außerdem werden die Elversberger auch die Umkleiden sanieren“, berichtet Graf.