Die Diskussion über die geplante Einführung des Futsal als verbindliche Form des Hallenfußball ab der kommenden Saison 2015/2016 schlägt immer höhere Wellen. Eine erste Organisationsform des Widerstandes ergab sich bei einer Versammlung, zu der die SpVgg Merzig geladen hatte. Mit einer Interessengemeinschaft unter dem Namen „IG traditioneller Hallenfußball“ möchten 25 Vereine aus dem Saarländischen Fußball-Verband (SFV) die Einführung von Futsal verhindern.
Nun sollen zum Einen weitere Ausrichter von Masters-Qualifikationsturnieren angesprochen werden, zum Anderen das Gespräch mit dem SFV gesucht werden. SFV-Geschäftsführer Andreas Schwinn signalisierte gegenüber der Saarbrücker Zeitung die Bereitschaft, sich die Anliegen der IG anzuhören. „Wir sind zu einem solchen Gespräch bereit. Wenn es möglich ist, würden wir das sogar gerne noch in der nächsten Woche machen“, sagte Schwinn.
Gleichzeitig bestätigte er, dass der Widerstand der Vereine gegen die Einführung von Futsal auch bei der SFV-Vorstandssitzung am Montag ein Thema war. Zu Inhalten der Sitzung wollte sich Schwinn nicht äußern, sagte aber: „Wir haben mit dem Masters ein System, das wir beibehalten wollen. Die gute Sache Masters kaputt zu machen, dient sicher keinem.“
Das Argument der IG lässt bleibt die Attraktivität: "Die Attraktivität von Futsal ist meiner Meinung nach wesentlich geringer als die des Hallenfußballs.", erklärte Frank Seibert (SV Saar 05 Saarbrücken Jugend) der zusammen mit Michael Grenwelge (SV Bübingen), Ralf Jung (FV Diefflen), Peter Schmitt (SpVgg Merzig), Michael Schwindling (FV Lebach) und Daniel Schmidt (SV Landsweiler-Lebach) in ein Sechser-Gremium der IG gewählt wurde.
Auch die vergleichsweise wenigen Tore bringen die IG-Vertreter vor: Reinhold Andres, Geschäftsführer des SV Losheim, las die Ergebnisse des jüngsten Futsal-Südwest-Regional-Turniers in Zell (Mosel) vor. Dort fielen in sechs Begegnungen elf Tore, was einem Schnitt von 1,83 Treffern pro Begegnung entspricht. „Ich kenne keinen, der sich sowas zwei Stunden in der Halle anschauen möchte“, meinte Andres. Zum Vergleich: In der gerade beendeten Masters-Qualifikations-Serie sahen die Zuschauer im Schnitt 5,27 Tore pro Spiel. Ob die Tore allerdings das einzige Argument für die Attraktivität sein müssen ist ein anderes Thema.