„Wir werden keine Spieler schonen. Wir werden mit voller Kapelle gegen den Spitzenreiter antreten.“ So kündigt Trainer Patrick Gessner das bevorstehende Heimspiel des FC Palatia Limbach in der Fußball-Saarlandliga gegen den Tabellenführer FC Hertha Wiesbach gegenüber der Saarbrücker Zeitung an. Anstoß ist an diesem Sonntag, den 18. Mai 2025 um 15:00 Uhr. Obwohl Limbach derzeit den siebten Tabellenplatz belegt und am kommenden Wochenende im Saarlandpokal-Finale steht, schließt Gessner personelle Experimente kategorisch aus: Er wolle sich „in personeller Hinsicht nicht experimentieren“ und betont, dass man sich keinesfalls dem Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung aussetzen wolle – weder in diesem Spiel noch beim Saisonfinale am Mittwoch, dem 21. Mai 2025, um 19:00 Uhr beim abstiegsbedrohten FC Rastpfuhl. Zudem soll seine Mannschaft im Hinblick auf das Pokal-Endspiel gegen den Regionalligisten des FC 08 Homburg am Samstag, den 24. Mai 2025, um 17:30 Uhr im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion im Wettkampfmodus bleiben.
Ein aktuelles Negativbeispiel, das Gessner dabei im Kopf hat, ist das Halbfinale im Saarlandpokal zwischen dem FC Homburg und dem Drittligisten 1. FC Saarbrücken. „Wir haben es am eigenen Leib spüren müssen, wie es ist, wenn du vergeblich darauf hoffst, dass eine Mannschaft in Bestbesetzung antritt“, sagt Gessner mit Blick auf die Partie, in der der FCS mit einer stark veränderten Aufstellung überraschend mit 1:2 verlor. Wäre Saarbrücken ins Finale eingezogen und hätte sich gleichzeitig über die Liga für den DFB-Pokal qualifiziert, wäre der FC Palatia Limbach als unterlegener Finalist automatisch in den DFB-Pokal eingezogen. Diese Hoffnung hat sich nun zerschlagen – ein Sieg im Endspiel ist für Limbach zwingend erforderlich, um die damit verbundenen Einnahmen in sechsstelliger Höhe zu sichern.
Die Halbfinal-Pleite der Saarbrücker wurde beim FC Palatia Limbach hautnah verfolgt: „Wir waren als Mannschaft geschlossen im Stadion. Wir hätten uns natürlich darüber gefreut, wenn der 1. FC Saarbrücken trotz des Aufstiegskampfs in der 3. Liga in Bestbesetzung angetreten wäre. Aber selbst, wenn du so viele Spieler aus der zweiten Reihe auflaufen lässt, hätte ich mir vom FCS deutlich mehr Leidenschaft gewünscht – schließlich sind das ja alles Drittliga-Profis“, so Gessner, der sich jetzt auf die beiden letzten Aufgaben einer insgesamt sehr erfolgreichen Saison freut. Für den Aufsteiger sei die Runde „richtig, richtig gut“ verlaufen.
Mit Blick auf die Ligaspitze zeigt sich Gessner realistisch: „Man muss neidlos anerkennen, dass die Wiesbacher und der FSV Jägersburg verdient auf Platz eins und zwei stehen – das sind einfach die beiden besten Mannschaften der Liga“, stellt er fest. Dennoch glaubt er an eine Überraschung: „An einem guten Tag können wir sicherlich den Wiesbachern wehtun.“
Der FC Hertha Wiesbach führt die Tabelle mit 66 Punkten an, hat damit einen Punkt Vorsprung auf den FSV Jägersburg und vier auf SF Köllerbach. Sollte Jägersburg bereits am Samstag um 15:30 Uhr beim Vorletzten SG Mettlach-Merzig verlieren, könnte Wiesbach mit einem Sieg in Limbach vorzeitig die Meisterschaft feiern. Doch damit rechnet Hertha-Spieler Lucas Bidot nicht: „Ich gehe nicht davon aus, dass Jägersburg in Mettlach patzt, und erwarte die Entscheidung im Titelkampf daher erst am letzten Spieltag“, sagt Bidot. Zur Entscheidung von Palatia Limbach, in Bestbesetzung anzutreten, meint er: „Ich finde es gut, dass die Limbacher gegen uns in Bestbesetzung antreten wollen. Wir wissen, dass sie eine richtig starke Mannschaft haben, die uns alles abverlangen wird. Sollten wir gewinnen, würde das den Sieg noch schöner machen.“