Das Verfolger-Duell in der Fußball-Saarlandliga zwischen dem FC Hertha Wiesbach und dem FC Palatia Limbach erreichte in der 91. Minute seinen dramatischen Höhepunkt: Vor 350 Zuschauern stand es 1:1, als die Gastgeber einen letzten Angriff starteten. Lucas Bidot flankte von der rechten Seite an den zweiten Pfosten, wo Pascal Piontek den Ball kontrollierte. Statt selbst abzuschließen, legte er für den besser postierten Kilian Staroscik ab, der den Ball ins rechte Eck zum 2:1-Endstand schlenzte. Das Spiel war jedoch noch nicht vorbei. Limbach bekam kurz darauf noch eine Ecke, bei der Torhüter Jonas Brass mit nach vorne stürmte. Sein Abschluss wurde jedoch abgefälscht und landete über dem Tor. Danach pfiff Schiedsrichter Laurin Hoppstädter die Partie ab, woraufhin die Wiesbacher jubelten, während die Gäste enttäuscht den Platz verließen.
„Wir haben am Schluss noch mal alles rausgehauen und uns dafür belohnt“, freute sich Siegtorschütze Staroscik in der Saarbrücker Zeitung. „Wir hatten vergangene Saison oft Pech gehabt. Von daher denke ich, dass die Mannschaft sich das auch mal verdient hat.“ Wiesbach beendete das Spiel mit einem Mann mehr auf dem Platz, da Limbachs Lukas Schmidt in der 86. Minute nach einem Foul an Sören Maas eine Zeitstrafe kassierte. „Der Schiedsrichter hat eigentlich ein gutes Spiel gemacht, aber warum er diese Zeitstrafe gibt, verstehe ich nicht“, äußerte sich Palatia-Trainer Patrick Gessner verärgert. „Mein Spieler hatte zuvor nicht mal Gelb gehabt.“ Wiesbachs Trainer Michael Petry sah das anders: „Das war schon ein hartes Einsteigen. Ich habe die Einführung der Zeitstrafe ja schon das eine oder andere Mal kritisiert, aber in dem Fall fand ich sie richtig. Dafür gibt es sie ja, um solch härtere Fouls zu bestrafen.“
Die erste Halbzeit gehörte klar den Gastgebern. In der 16. Minute brachte Yannik Haupts Wiesbach mit einem Schuss ins untere Eck in Führung. Nach der Pause wendete sich das Blatt, und Palatia Limbach wurde stärker. In der 56. Minute gelang Lukas Höh der Ausgleich, als er von der linken Seite in den Strafraum eindrang und den Ball an Hertha-Torwart Julian Holz vorbei ins Tor schoss. „In der ersten Hälfte waren wir nicht so gut. Da hat Wiesbach Druck gemacht. Die zweite waren wir dann besser“, sagte Gessner nach dem Spiel. Nach dem Ausgleich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Wiesbachs Alexio Brauer traf in der 57. Minute nur den Innenpfosten, während auf Limbacher Seite eine Direktabnahme von Höh knapp am Tor vorbeiging. Mit dem Sieg zog die Hertha an den Limbachern vorbei und steht nun auf dem dritten Tabellenplatz. Am kommenden Sonntag, den 27. Oktober 2024 tritt Wiesbach beim Tabellenzehnten TuS Herrensohr an, während Palatia Limbach am Samstag, den 26. Oktober 2024 den Mitaufsteiger FC Rastpfuhl empfängt, der derzeit Rang 13 belegt. Beide Partien werden um 16:00 Uhr angepfiffen.