Der FV Biesingen hat ereignisreiche Wochen hinter sich: Hans-Jürgen Priester, verantwortlich für Finanzen und Geschäftsbetrieb beim Fußball-Verbandsligisten FV Biesingen, erinnert sich nur ungern an den 2. August 2024. An diesem Tag richtete ein Unwetter erhebliche Schäden am 2019 neu angelegten Kunstrasenplatz an. „Das war wie ein reißender Strom, was da an Wassermassen vom Abhang auf den Platz kam. Dadurch ist die Füllung des Platzes weggeschwemmt worden. Außerdem haben sich einige Bahnen des Kunstrasens gewellt und Linien wurden in Mitleidenschaft gezogen. Wir wussten damals direkt, dass dies einen größeren Schaden bedeutet“, erklärt Priester in der Saarbrücker Zeitung.
Die Auswirkungen waren erheblich: Das Training musste auf die Sportplätze in Ballweiler, Jägersfreude und Niederwürzbach verlegt werden. Mit Ausnahme des Heimspiels gegen den VfB Theley (2:5), das in Ballweiler stattfand, musste die Mannschaft alle weiteren Spiele auswärts bestreiten. Das Sportheim blieb geschlossen, da der Spiel- und Trainingsbetrieb nicht vor Ort stattfand, obwohl das Gebäude selbst keine Wasserschäden davongetragen hatte. „Das waren nervenaufreibende Wochen für uns. In sportlicher Hinsicht fehlte uns als heimstarker Verein unser Platz extrem. Auswärts gab es nur wenige Punkte. Und natürlich fehlen uns die Einnahmen aus dem Sportheim-Betrieb“, so Priester. Daher bestand das oberste Ziel darin, „schnellstmöglich auf unseren Platz zurückkehren zu können“.
Zwischen dem 9. und 16. September 2034 reparierte eine Spezialfirma den Kunstrasen. Die Kosten beliefen sich auf etwa 50.000 Euro. Der Verein bemüht sich nun um finanzielle Unterstützung, um den Eigenanteil zu senken. Eine Spendenaktion erbrachte bislang 2.500 Euro, und zusätzlich sollen sowohl von der Sportplanungskommission als auch vom Innenministerium jeweils 13.000 Euro kommen. „Da unser Sportkamerad Werner Ansel in mühevoller Arbeit drei Tonnen des ausgeschwemmten Granulats wieder einsammeln und zur Wiederverwendung bereitstellen konnte, spart uns dies 10.000 Euro“, berichtet Priester. Dank seiner Hilfe musste die beauftragte Firma nur sechs Tonnen Granulat und 18 Tonnen Quarzsand liefern, der vollständig weggespült worden war.
Priester schätzt, dass dem Verein nach allen Zuschüssen etwa 10.000 Euro an Kosten verbleiben. „Derzeit prüfen wir über den Saarländischen Fußball-Verband eine Möglichkeit, vom Deutschen Fußball-Bund im Rahmen eines Unwetter-Fördertopfes weitere 3.000 Euro zu erhalten. Gelingt uns dies, blieben noch rund 7.000 Euro“, erläutert Priester. Zusätzlich will der Verein rund 2.000 Euro in den Bau eines Hochwasserdamms investieren, um zukünftige Schäden durch Starkregen besser abwehren zu können.
Sportlich gesehen soll es jetzt wieder bergauf gehen. Beim 3:0-Pokalsieg nach Verlängerung gegen den Landesligisten SV Altstadt kehrte die Mannschaft erstmals auf ihren Platz zurück. Das Spiel wurde nach Biesingen verlegt, da der SV Altstadt auf seinem Rasenplatz kein Flutlicht hat.
Am Sonntag, den 29. September 2024 folgt in der Liga das lang ersehnte Heimspiel bei dem das Team um 15:00 Uhr auf die SG Scheuern/Steinbach-Dörsdorf trifft, das Schlusslicht der Tabelle mit zwei Punkten. Der FV Biesingen steht mit fünf Zählern auf dem drittletzten Platz. „Da wir erst zwei Heimspiele ausgetragen haben und dementsprechend noch 14 folgen, sind wir optimistisch, am Saison-Ende als Aufsteiger über den Klassenverbleib jubeln zu dürfen“, zeigt sich Priester zuversichtlich. Allerdings wird die Mannschaft weiterhin auf Tim Alexander (Achillessehnenriss) und Felix Walle (Bänderriss im Fuß) verzichten müssen.