Die lange Fußball-Saison 2009/2010 ist seit drei Wochen zu Ende und langsam hat man sich vielerorts mit dem Abstieg abgefunden. Auch wenn es schwer fällt will man einen Neuanfang in der neuen Spielklasse starten. Hoffung für fünf bereits abgestiegene Saar-Vereine kommt jetzt aber unverhofft auf der Regionalliga West: Die West-Regionalligisten Rot-Weiß Essen und Bonner SC haben Insolvenz angemeldet und werden wohl keine Lizenz für die neue Regionalliga-Saison erhalten. Sollten beide notgedrungen nun doch absteigen, würden Borussia Mönchengladbach II und Wormatia Worms in der Regionalliga West die Klasse halten, was sich im Saarland bis in die untersten Spielklassen fortpflanzen würde. So würde der SV Hasborn, als Saar-Vertreter, nicht aus der Oberliga absteigen, die SG Perl-Besch aufgrund dessen nicht aus der Saarlandliga absteigen, der ASC Dudweiler nicht aus der Verbandsliga, der TuS Herrensohr nicht aus der Landesliga Südwest und der SC Bliesransbach nicht aus der Bezirksliga Saarbrücken.
Auch die Relegation ist lange zu Ende. Wer darf dennoch jubeln?
Der Scheinbar unvermeidliche Abstieg wäre damit doch aus der Welt. „Das wäre absolute Spitze“, erklärt der 1. Vorsitzende des TuS Herrensor Claus Ekkelboom knapp. Selbstredend hätte ein solch überraschender klassenverbleib auch Auswirkungen auf die Personalplanungen für die kommende Saison, wie Andreas Guthörl, zweiter Vorsitzender des SV Hasborn erklärt: „Wir haben ohnehin 90 Prozent der Spieler halten können. Bei dem ein oder anderen würden wir dann nochmal überlegen, aber im Großen würde sich wenig ändern“. „Wir haben mit Jochen Kessler einen neuen Trainer sowohl für die A-Klasse, als auch für die Bezirksliga. Das ist das Entscheidende. Sollten wir in der Bezirksliga bleiben können, würden wir das auf jeden Fall annehmen“, erklärt dagegen Ralf Frank der zweite Vorsitzender des SC Bliesransbach. Anders die Situation in Dudweiler: „Wir hatten geplant, mit dem neuen Trainer Olaf Franz und vor allem mit 15 neuen Spielern in der Landesliga einen Neustart zu wagen. Da müssen wir jetzt sehen, inwieweit wir da etwas an der Mannschaft verändern“, erklärt der Vorsitzende des ASC Dudweiler Heinrich Biehl. Der Vorsitzende der Abteilung Fußball des ASC Dudweiler, Stefan Schorr, bleibt dagegen vorsichtig: „Das bewerten wir dann, wenn es endgütig feststeht. Vorher wäre es doch übereilt – und das wollen wir nicht.“
Es bleibt also abzuwarten, wie sich das Schicksal in Bonn und Essen entwickelt, da beide Vereine aber bereits mit den Planungen für die Oberliga begonnen haben scheint es unwahrscheinlich, dass sie ein weiteres Regionalliga-Jahr spielen werden. Das würde zumindest im Saar-Fußball fünf Vereine glücklich machen...
