Wenngleich die vergangene Fußballsaison mit einer nur kurzen Spielzeit von acht Spieltagen in Erinnerung bleiben wird, bot sie dennoch genügend Möglichkeiten für alle Kicker, sich besonders ins Zeug zu legen und bleibende Momente mit Siegen, Toren oder dem Fairplay zu schaffen. Insbesondere Samy Said vom SV Rissenthal darf seit wenigen Tagen nunmehr „Fair-Player des Saarländischen Fußballverbandes (SFV)“ der abgebrochenen Corona-Saison nennen. Kreisvorsitzender Reimer Biehl zeichnete ihn nach einer ersten Trainingseinheit zur Vorbereitung auf die neue Saison auf dem Rasenplatz des Haustadter Tal-Dorfes mit der Ehrenurkunde des Saarfußballs aus. „Sie haben sich diese ehrenvolle Auszeichnung mehr als verdient, in dem sie den Fairplay-Gedanken über ein zu erzielendes Tor gestellt haben, um damit verletzten Spielern helfen zu können“, lobte der Kreischef. Vor versammelter Mannschaft überreichte Biehl zum Lohn für diese Fairplay-Geste noch einen kompletten Satz neuer Fußball-Trikots, der für diese schon seit mehr als zwei Jahrzehnten praktizierte Partnerschaft für diese Fair-Play-Geste von der Sparkasse Merzig-Wadern gesponsert wird.
Gleichzeitig rief der Kreisehrenamtsbeauftragte allen anwesenden Spielern und Vereinsfunktionären die sich im Vorjahr beim fünften Spieltag der Partie SV Rissenthal gegen TuS Mondorf ereignete Szene in Erinnerung. Bis zur 80. Spielminute stand das heißumkämpfte Kreisduell der Kreisliga A Untere Saar auf des Messers Schneide. Die Heimelf, bis dahin verlustpunktfrei Tabellenzweiter, punktgleich mit dem Ersten SG Obermosel, führte 1:0. Von der rechten Außenposition kam eine Flanke in den Mondorfer Strafraum, der Gästetorwart lief heraus, um den Ball abzufangen, prallte mit einem Mitspieler zusammen, so dass beide verletzt am Boden liegen blieben. Kein Foul, kein Pfiff des Schiedsrichters. Der Ball rollte vor die Füße des Heimspielers Samy Said, der zu einer beruhigenden 2:0-Führung das runde Leder nur noch ins Tor zu schießen brauchte. Er zögerte, auch war aus Zuschauerkreisen „Schieß doch, schieß doch“ zu hören. Und Said schoss, nicht ins Tor, sondern absichtlich ins Seitenaus, damit der Schiedsrichter das Spiel verletzungsbedingt unterbrechen konnte. „Es war keine schwere Entscheidung für mich, denn Fairness wurde mir im Elternhaus schon beigebracht, das gilt für mich auch beim Fußball“, begründete der 24-Jährige seine Aktion, die im Nachhinein auch von den Zuschauern mit großem Beifall bedacht wurde. Es spielte auch keine Rolle, so der Spieler, dass er dadurch sein erstes Saisontor verpasste. Seine Mannschaft gewann das Spiel letztendlich mit zwei weiteren Toren in den Schlussminuten mit 3:0. Auch in den nächsten Spielen konnte er sich nicht in die Torschützenliste eintragen. Das sollte aber in der neuen Saison mit der Motivation der weiteren Auszeichnung, wie der Kreisvorsitzende vermutete, machbar sein. Biehl überreichte dem Fairplayer nämlich zum Dank und in Anerkennung der fairen Geste noch ein Einladungsschreiben des Deutschen Fußballbundes für ein Wochenende nach Dortmund mit Besuch des Deutschen Fußballmuseums.
8
61
