Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) steht ein Machtkampf ins Haus: Die Regional- und Landesverbände fordern DFB-Präsident Fritz Keller und den Generalsekretär des Verbandes, Friedrich Curtius, zum Rücktritt auf. Das Gremium entzog DFB-Präsident Fritz Keller in geheimer Abstimmung das Vertrauen. Mit einem Nazi-Vergleich gegenüber seinem Vizepräsidenten Dr. Rainer Koch sorgte Keller für einen handfesten Skandal.
Die Konferenz der Präsidenten der Regional- und Landesverbände erklärte: "Die Präsidenten der Landes- und Regionalverbände des Deutschen Fußball-Bundes haben auf der außerordentlichen Konferenz an diesem Wochenende in Potsdam Präsident Fritz Keller das Vertrauen entzogen und ihn aufgefordert, von seinem Amt zurückzutreten. Ebenfalls hat die Konferenz dem Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius ihr Vertrauen entzogen. Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge und der 1. Vizepräsident Amateure, Dr. Rainer Koch, wurde von den Verbandspräsidenten das Vertrauen ausgesprochen. [...] Die Konferenz der Präsidenten der Regional- und Landesverbände missbilligt den von DFB-Präsident Fritz Keller vorgenommenen Vergleich des 1. Vizepräsidenten Rainer Koch mit dem Nazi-Richter Roland Freisler. Eine derartige Äußerung ist völlig inakzeptabel und macht uns fassungslos. Sie wird auf das Schärfste verurteilt. Die Regional- und Landesverbände des DFB stehen für eine demokratische, tolerante und vielfältige Gesellschaft. Die Äußerung des Präsidenten ist mit den Grundsätzen und Werten der Verbände nicht vereinbar."
Mit Wolfgang Niersbach (2012-2015), Reinhard Grindel (2016-2019) und nun Fritz Keller, hatte der DFB zuletzt zahlreiche Wechsel in seiner Führung. Zum Vergleich: Der Völklinger Hermann Neuberger hatte das Amt von 1975 bis 1992 über 17 Jahre inne.