Am Donnerstag, den 10. Dezember 2020 trafen sich rund 70 Vereinsvertreter des Ostsaarkreises gemeinsam mit den Vertretern des Saarländischen Fußballverbandes (SFV) um SFV-Präsident Heribert Ohlmann um virtuell die Fortführung der Saison 2020/2021 zu besprechen. Ohlmann thematisierte die Probleme der Vereine, die neben dem Spielbetrieb auch die Spielerdecke gerade im Jugendbereich betreffen.
Die SFV-Vertreter stellten fünf Modelle vor, mit denen die Saison 2020/2021 fortgesetzt werden könnte. Das Bestreben des SFV sei es möglichst schnell "in den Normalzustand zurückzukommen" und man hoffe im Februar oder März wieder auf die Fußballplätze zurückkommen zu können. Ohlmann wisse aber nicht, ob man im März zurückkehren wird, man müsse aber vorbereitet sein. Gleiches gelte, wenn es erst im März losgehe.
Die Verantwortlichen informierten über die Voraussetzungen. Vor allem wichtig ist, dass der Trainingsbetrieb spätestens vier Wochen vor dem Spielstart beginnen muss. Zudem muss die Saison aus Arbeitsrechtlichen Gründen bei Vertragsamateuren spätestens am 30. Juni 2021 enden. Des Weiteren stellte der SFV klar, dass es keine Spiele ohne Zuschauer geben werde und auch Spiele ohne Duschmöglichkeiten und Umkleiden werden nicht stattfinden! Wichtig ist daher der Trainingsstart, der am 15. Januar 2020, im Februar 2021 oder erst im März liegen.
Mit einem Abbruch der Saison 2020/2021 hat man sich im Verbandsvorstand noch nicht beschäftigt, da die Vereine dringe Zuschauereinnahmen und Umsätze aus dem Vereinsheimen benötigen. Sich schon jetzt mit einem Abbruch zu beschäftigen sei daher "absolut verfehlt", erklärte der SFV-Verbandsspielausschussvorsitzende Josef Kreis, der im Folgenden die Sitzung leitete. Eine Zuschauerbegrenzung sollte man ebenfalls nicht zulassen und man werde dann keine Spiele stattfinden lassen. Die Fragen seien dann zu kontrovers: Viele Sportanlagen seien nicht umzäunt und wie entscheidet man, wer die Sportanlage betreten darf. Auch ist nicht klar, wer bei Verstößen haftet.
Nachfolgend stellte der SFV die Modelle zur Saisonfortsetzung vor auf die die Vereine lange gewartet haben:
Modell 1: Die komplette Saison mit Hin- und Rückrunde wird gespielt. Start für die Spiele wäre der 14. Februar 2021 (Faschingssonntag) und der letzte Spieltag fände am 20. Juni 2021 statt. Die Anzahl der Spiele (in Ligen mit 16 Vereinen, ohne Nachholspiele) wären 23. Die Voraussetzung für diese Lösung wäre, dass der Trainingsbetrieb der Vereine spätestens ab 15. Januar 2021 aufgenommen werden kann. In diesem Modell würde auch die Relegation gespielt und die Saison damit komplett zu Ende gebracht.
Die Anzahl der Wochentagsspiele würde sich in den 14er Ligen von drei auf vier erhöhen. Hinzu kämen drei Nachholtermine unter der Woche. Der SFV räumte ein, dass dieses Modell eine hohe Belastung für die Spieler bedeutet, würden die 18er Ligen doch 25 Spiele bestreiten, die 16er Ligen stolze 23, die 14er Ligen 21 Spiele und Nachholspiele kämen hinzu. Die Vorrunde kann maximal bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden, dann wäre die Vorrunde die Abschlusstabelle. Die Qualifikation der Auf- und Absteiger erfolgt über die Quotientenregel und die Relegationsspiele entfallen dann. Kann die Vorrunde nicht zu Ende gespielt werden, wird die Saison annulliert.
Modell 2: Zuerst werden alle Nachholpartien gespielt. Danach erfolgt die Weiterführung der Vorrunde. Anschließend erfolgt die Aufteilung in Aufstiegs- und Platzierungsrunde (als einfache Runde). Start der Spiele wäre der 14. Februar 2021 für Teams mit Nachholspielen und am 7. März 2021 für Teams ohne Nachholspiele. Der letzte Spieltag fände am 13. Juni 2020 statt. Die Anzahl der Spiele, die stattfänden wäre bei 16 und die Voraussetzung wäre auch bei diesem Modell, dass der Trainingsbetrieb spätestens ab 15. Januar 2021 erlaubt.
Der Sonderspielplan startet am 1. Mai 2021 und endet am 13. Juni 2021. In den 16er Ligen wären dies sogar drei Wochenspieltage weniger als geplant. Im Februar 2021 würden in diesem Modell nur Nachholspiele stattfinden. Die Vereine, die keine Nachholspiele bestreiten können Freundschaftsspiele bestreiten.
Die erste Hälfte der Liga bildet die Meisterrunde, die zweite Hälfte die Platzierungsrunde (bei einer ungeraden Anzahl würde die Mehrheit der Teams der Platzierungsrunde zugeordnet). In dieser Sonderrunde spielen die Mannschaften jeweils in einer vollen (einfachen) Runde gegeneinander, es kann dann sogar passieren, dass man gegen einzelne Mannschaften doppelt auswärts oder zu Hause spielt (da das Duell schon in der Vorrunde stattfand), da es nur so sichergestellt werden kann, dass alle Mannschaften gleichviel Auswärts- und Heimspiele haben.
Sind Mannschaften punktgleich, wird die endgültige Platzierung entsprechend den Auf- und Abstiegsregelungen festgelegt. Das Wochenende des 24./24. April 2021 stünde für Entscheidungsspiele zur Verfügung, ehe die Sonderrunde starten würde. Die Ergebnisse der Vorrunde (Punkte und Tore) werden in die Sonderrunde übernommen. Wird die Sonderrunde nicht beendet zählt die aktuelle Tabelle.
Würde die Vorrunde nicht bis Ende April abgeschlossen, könnte man diese bis maximal 30. Juni 2021 verlängern. Kann die Vorrunde nicht zu Ende gespielt werden, wird die Saison annulliert.
Modell 3: In diesem Modell wird die Vorrunde beendet. Nachholspiele aus dem Herbst werden unter der Woche ausgetragen (bis 18. April 2021). Danach erfolgt eine Aufteilung in Aufstiegs- und Platzierungsrunde, die am 7. März 2021 starten würde. Der letzter Spieltag fände in diesem Modell am 13. Juni 2021 statt. Die Anzahl der Spiele läge in diesem Modell bei 16 und die Voraussetzung wären, dass der Trainingsbetrieb spätestens ab 7. Februar erlaubt. Der letzte Spieltag der Vorrunde in diesem Modell wäre der 18. April 2020, der Sonderspielplan beginnt danach. Die Relegation würde vom 16. Juni 2021 bis zum 23. Juni 2021 stattfinden. Die 16er Ligen würden nur einen Wochenspieltag bestreiten.
Die erste Hälfte der Liga bildet die Meisterrunde, die zweite Hälfte die Platzierungsrunde (bei einer ungeraden Anzahl würde die Mehrheit der Teams der Platzierungsrunde zugeordnet). In dieser Sonderrunde spielen die Mannschaften jeweils in einer vollen (einfachen) Runde gegeneinander, es kann dann sogar passieren, dass man gegen einzelne Mannschaften doppelt auswärts oder zu Hause spielt (da das Duell schon in der Vorrunde stattfand), da es nur so sichergestellt werden kann, dass alle Mannschaften gleichviel Auswärts- und Heimspiele haben. Sind Mannschaften punktgleich, wird die endgültige Platzierung entsprechend den Auf- und Abstiegsregelungen festgelegt. Die Ergebnisse der Vorrunde (Punkte und Tore) werden in die Sonderrunde übernommen. Wird die Sonderrunde nicht beendet zählt die aktuelle Tabelle.
Würde die Vorrunde nicht bis Ende April abgeschlossen, könnte man diese bis maximal 30. Juni 2021 verlängern. Kann die Vorrunde nicht zu Ende gespielt werden, wird die Saison annulliert.
Modell 4: Nur die Vorrunde wird in diesem Modell beendet. Die Nachholspiele finden unter der Woche statt. Start ist in diesem Modell der 5. April 2021 und der letzte Spieltag ist der 23. Mai 2021. In diesem Modell würden nur 8 weitere Spiele anstehen und die Voraussetzung wäre ein Trainingsbetrieb spätestens ab 8. März 2021. Die Relegation fände von 26. Mai 2021 bis 3. Juni 2021 statt. Die Vorrunde kann maximal bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden. Es gäbe in diesem Modell keine Wochenspiele. Kann die Vorrunde nicht zu Ende gespielt werden, wird die Saison annulliert.
Modell 5: Nur die Vorrunde wird in diesem Modell beendet. Zuerst werden alle Nachholspiele durchgeführt mit Start 1. April 2021 für Teams mit Nachholspielen. Auch in diesem Modell fänden zuerst die Nachholspiele statt. Am 18. April 2021 startet die Saison für Teams ohne Nachholspiele. Der letzte Spieltag ist für den 23. Mai 2021 festgelegt. Die Anzahl der Spiel beträgt 8. Die Voraussetzung für dieses Modell ist ein Start des Trainingsbetriebs ab 4. März 2021. Die Relegation fände von 16. Juni 2021 bis 27. Juni 2021 statt. Die Vorrunde kann maximal bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden. Es gäbe in diesem Modell keine Wochenspiele. Kann die Vorrunde nicht zu Ende gespielt werden, wird die Saison annulliert.
An den Wechselperioden wird es gegenüber dem Vorjahr keine Änderungen geben. In §69 würde aber die Sechs-Monats-Frist angegriffen: Die Zeit der Spielpause wurde dort ausgeklinkt.
Die Vereine erhalten in der kommenden Woche einen Fragebogen in der Fragen hinsichtlich der Fortsetzung der Runde und der Relegation stattfinden. Die Folgen wären dabei enorm: Ohne Relegation würden die Ligen größer und es müsste klar sein, wie man qualifiziert. Die Frage nach den fünf Modellen ist natürlich auch von den weiteren Entwicklungen der Corona-Pandemie abhängig, dennoch fragt der SFV das Meinungsbild bei den Vereinen ab. Man darf also gespannt sein, wie sich die Vereine entscheiden und wie es mit der Saison 2020/2021 weitergehen wird.
Bei den Fragen wurde nochmals klargestellt, dass in der Sonderspielrunde die erreichten Ergebnisse komplett übernommen werden und nicht nur die Ergebnisse gegen diejenigen Mannschaft, die in der gleichen Sonderrunde landen. SFV-Präsident Ohlmann erklärt nochmals, dass man die Nöte und Sorgen der Vereine ernst nimmt und versuchen wird mit dem saarländischen Innenminister Klaus Bouillon am morgigen Freitag weitere Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten für die Vereine zu besprechen.
Enorme Probleme machte bei diesem Termin die Technik, waren die Referenten doch gerade zu Beginn der Veranstaltung über weite Strecken kaum zu verstehen, da zu viele Mikrophone der Teilnehmer nicht stumm geschaltet waren. Das lief beispielsweise beim virtuellen Verbandstag deutlich besser. Grundsätzlich ist es aber natürlich positiv zu bewerten, dass virtuelle Formate beim SFV Einzug halten.