„On your makrs, get set, go !!!“ oder für diejenigen die unsere schöne deutsche Sprache bevorzugen: „Auf die Plätze, fertig, Los !!!“. So schicken die Starter in der Leichtathletik seit Generationen die Athleten auf die Reise und von welcher Sportart auch immer wir reden: Der Start ist eines der wichtigsten Elemente eines Wettkampfes, entscheidet er doch in Bruchteilen von Sekunden über kleinste Vorteile, die am Ende entscheidend von Bedeutung sein können, wenn man sich dem Zielstrich nähert. Auch die Fußballer der Kreisliga A Bliestal starten Anfang März in die Rückrunde, natürlich ohne Schüsse, wir sind ja schließlich nicht in Italien oder Sachsen, sondern mit einem Pfiff, aber mit mindestens genauso viel vorentscheidendem Charakter, wie bei den Kollegen aus der Leichtathletik. Ganz oben geht es schon jetzt darum, ob sich Walsheim weiter absetzt, oder ob dem neutralen Zuschauer wenigstens ein Hauch von Spannung gegönnt wird, ganz unten geht es darum den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wieder herzustellen und jeder, der schon einmal Fußball gespielt hat weiß: Der Start ins neue Jahr ist für den Verlauf der gesamten restlichen Saison entscheidend und wie bei den 100 Meter Sprinter fürchten alle eines am meisten: Den Fehlstart…
Wie immer starten wir unsere Reise durch die Kreisliga A Bliestal ganz unten in der Tabelle: Von unten nach oben sind dort der SV Brenschelbach (5 Punkte), die SVG Bebelsheim-Wittersheim (7 Punkte) und der SV Alschbach (8 Punkte) die drei Schlusslichter der Tabelle und ganz nebenbei die einzigen drei Klubs mit einstelligen Punktzahlen. Allesamt mit einem miserablen Torverhältnis und einem hauchdünnen Punktepolster ausgestattet reichen sie seit Saisonbeginn munter die Rote Laterne umher. Man kann sich ziemlich sicher sein: Am Ende werden den Abstieg wohl nur diese drei Klubs unter sich ausmachen. Beim Start in die Rückrunde haben die anderen Teams also schon einen mehr als gewaltigen Startvorsprung vor den drei Sorgenkindern am Ende der Tabelle und um im Bild der Leichtathletik zu bleiben: Beim Start zum entscheidenden 100 Meter Lauf im Olympiastadion in München starten diese drei Vereine auf dem Parkplatz… allerdings auf dem Parkplatz der kilometerweit entfernten Alianz Arena. Kaum eine Chance also für diese drei noch den Anschluss ans Mittelfeld herzustellen und so werden wohl am Ende die direkten Duelle zwischen den Dreien Ausschlag über Sein oder nicht Sein in der Kreisliga A geben. Aber „Das Spiel dauert 90 Minuten“ und die Saison bekanntlich eben 30 Spieltage und somit jedes der drei Teams bis zuletzt um den Klassenverbleib kämpfen.
Auf Platz 13 beginnt dann das weit ausgedehnte Mittelfeld der Kreisliga A Bliestal: Der SV Niedergailbach hat mit 22 Punkten einen 14 Punkte Puffer zum Kellertrio und mit 17 Punkten einen respektablen Rückstand zum Zweiten der Tabelle. Eine recht verworrenen Lage also: Nach unten kaum Gefahr, nach ganz oben wenige bis gar keine Chancen. Also liebe Leser: Ich heiße sie herzlich Willkommen im Niemandsland der Tabelle. Allenfalls Scharmützel und den einen oder anderen Platz wird es hier noch geben, die richtige Luft, die scheint aber schon längst raus. Auf den Plätzen 10 bis 12 schließen sich mit jeweils 13 Punkten und vergleichbaren Tordifferenzen die Teams aus Breitfurt (10.), Ormesheim (11.) und Ommersheim (12.) an. Breitfurt ist übrigens die einzige Mannshcaft die bis dahin eine positive tor differenz aufzuweisen hat. Niedergailbach, Breitfurt, Ommersheim und Ormesheim: Allesamt in derselben undankbaren Position im Niemandsland der Tabelle.
Zwischen dem Zehnten aus Breitfurt und dem Neunten aus Altheim gibt es einen kleinen „5 Punkte Abstand“, Grund genug also um somit die nächste Gruppe der Tabelle abzugrenzen: Das "obere Niemandsland": Mit Altheim auf 9, Medelsheim auf 8 (29 Punkte), Rentrisch auf 7 (29 Punkte) und schließlich Rohrbach auf 6 (30 Punkte) ist somit das Mittelfeld der Tabelle komplett. Für alle Vereine ist der Tabellenkeller längst kein Thema mehr und nach ganz oben dürfte es auch nicht mehr reichen. Auch hier sollte sich der weitere Saisonverlauf wohl im Wesentlichen auf diverse Stellungskämpfe beschränken und eines darf man bei allen genannten Vereinen nicht vergessen: Natürlich wollen sie die Vereine mit Ambitionen noch ein wenig ärgern, was dem restlichen Saisonverlauf die nötige Würze verleihen dürfte.
Drei Gruppen in der Tabelle haben wir also bereits diskutiert: Den Tabellenkeller, das „untere Niemandsland“ und das „obere Niemandsland“. Jetzt kommen wir zu einer Gruppe, die sich nur schwer zuordnen lässt: Die Plätze fünf bis zwei trennen gerade einmal vier Punkte. Im Einzelnen steht dort Blickweiler mit 35 Punkten auf dem fünften, Wolfersheim mit 36 Punkten auf dem vierten, der SCB mit 37 Punkten auf dem dritten und Reinheim mit 39 Punkten auf dem zweiten Platz der Tabellen. Alles also ganz eng zusammen, aber man muss es so klar sagen: Immer noch Welten entfernt vom Spitzenreiter aus Walsheim mit 48 Punkten. Die Motivation in dieser Region der „Möchtegern-Verfolger“ der SFW hängt also wohl mit am Meisten vom Start in die Rückrunde ab. Zum einen vom eigenen Start, zum anderen natürlich von dem der SF Walsheim, die unangefochten über dem Rest der Liga thronen. Sollte Walsheim einen einigermaßen akzeptablen Start hinlegen ist der Zug wohl abgefahren, sollte Walsheim, aber wider erwarten stolpern, so könnte sich ein für den neutralen Zuschauer traumhafter Fünfkampf an der Tabellenspitze entwickeln, mit mindestens einem Spitzenspiel an jedem Wochenende. Dann wären unsere „Möchtegern-Verfolger“ selbstverständlich allesamt wieder gut im Rennen um den Aufstieg, einen guten eigenen Start vorausgesetzt.
Man kann also leicht erkennen: Der Start ins neue Jahr ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung unserer Spielklasse in den nächsten Wochen und Monaten: Von gähnender Langeweile bis zu nervenzerreißender Spannung ist alles drin was das Fußballherz begehrt. Beim einem guten Start ist auch eine schlechte Vorbereitung schnell vergessen, bei einem schlechten start ist es selbstredend natürlich umgekehrt. Man darf also gespannt sein wie sich unsere Liga nach dem „Startpfiff“ im März entwickelt und eines ist gewiss: Vom Traumstart, bis zum klassischen Fehlstart wird wohl alles vertreten sein…
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