Es sind die alten Gewohnheiten, die man besonders lieb gewonnen hat und eine solche kaum noch weg zu denkende Tradition ist auch das Jugendzeltlager des SC Blieskastel-Lautzkirchen nebst großen Eltern-, Trainer-, Verwandten-Grillfest auf der Sportanlage an der Florianstraße. Auch in diesem Jahr blickten die Passanten an der Florianstraße staunend auf die Kunstrasenanlage, als sich am Freitagabend rund 200 Personen vom G-Jugendlichen über Eltern und Geschwistern bis hin zur Großmutter auf dem Vorplatz der Sportanlage des SC Blieskastel-Lautzkirchen einfanden um dort einen würdigen Abschluss für eine tolle Saison zu feiern. Die G-Jugend, die F-Jugend, die E-Jugend und die neue E- und D-Mädchen-SG der SG SC Blieskastel-Lautzkirchen / SV Kirkel feierten ein stimmungsreiches Grillfest, bei dem neben einem reichhaltigen Salat- und Dessertbuffet und viel Grillgut vor allem der Fußball im Mittelpunkt stand: Pausenlos kickte der SC-Nachwuchs und auch das mittlerweile schon heiß erwartete Duell Spieler gegen Eltern bei der G-Jugend zog die rund 200 Zuschauer auch in diesem Jahr in seinen Bann. So ging ein kurzweiliger Abend unaufhaltsam voran und nach und nach füllten sich auch die Zelte auf der Kugelstoßerwiese des SC-Sportfeldes, war doch das große Familienfest an der Florianstraße gleichermaßen ein würdiger Auftakt für das alljährliche SC-Zeltlager. Gleich zwei Kicker ließen sogar ihre Geburtstage im Rahmen des SC-Abschlussfestes feiern, was zeigt wie wichtig dieser besondere Abschluss in der SC-Familie mittlerweile ist.
Nachdem die Zelte bezogen und die ersten rund tausend Bälle gen Tor gejagt wurden waren auch die letzten hartnäckigen Streitigkeiten um die besten Zeltplätze geklärt und nach einem kurzen Schauer machte sich gegen 22:00 Uhr Unruhe im Schlafquartier der SC-Jugend breit. Es wurde dunkel, die Flutlichter wurden eingeschaltet und es war klar was auf dem Programm stand: Die SC-Nachtwanderung warf ihre Taschenlampen-Schatten voraus und nachdem auch die letzten Eltern schweren Herzens für eine Nacht ByeBye zu ihren Sprösslingen gesagt hatten ging es für den SC-Nachwuchs, bestehend auf 20 jungen und 15 Mädchen auf den Weg durch das nächtliche Blieskastel, auf dem selbstredend die Taschenlampe nicht immer erlaubt war. Dass da auch einige Betreuer an die Grenzen ihrer Kräfte kamen, sei denen verziehen, die bislang keine Vorbereitung an den Klostertreppen mitgemacht hatten. So zog der SC-Tross durch die Wälder und Straßen der Borrockstadt und legte ein unglaubliches und rekordverdächtiges Tempo vor.
Nach einer tollen Tour durch die Nacht kamen die SCler gegen 23:30 Uhr an der Sportanlage an, wo ein großes Lagerfeuer und der Geburtstag von Mannschaftskollegin Johanna Diederichs auf den Nachwuchs wartete. Noch aber natürlich von Müdigkeit keine Spur und so stand bis tief in die Nacht zusammen mit den Betreuern das lange Flutlicht-Fußball-Spiel auf dem Programm. Ein einmaliges Erlebnis nicht nur für die Nachwuchsspieler. So ging dann eine lange Fußballnacht zu Ende, die Flutlichter erloschen und die Kicker gingen ein wenig müde zu Bett. Lediglich die Nachtwachen hielten tapfer die Stellung am immer noch lodernden Lagerfeuer an der Florianstraße.
Keine Müdigkeit vortäuschen! Selten hatte dieses geflügelte Wort so treffen gepasst wie bei diesem SC-Zeltlager, denn schon um 5:30 Uhr gingen die ersten Nachtschwärmer unter die Dusche um nur wenig später den neuen Tag mit was zu beginnen? Natürlich mit einem ersten Elfmeterschießen, ehe man sich dann beim Frühstück für einen ereignisreichen Samstag rüstete. Es ging munter weiter mit dem Zeltlagerprogramm und am frühen Morgen galt es wie in jedem Jahr bei der Lager-Olympiade seine fußballerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Jonglieren, Lattenwerfen und Kegeln standen auf dem Programm und der SC-Nachwuchs zeigte eindrucksvoll, was man im vergangenen Spieljahr alles gelernt hatte. Für die F-Jugend hieß es nun Abschied vom Zeltlager zu nehmen, allerdings nur vorübergehend, reiste man doch zum Sportfest der SpVgg Einöd-Ingweiler, wo man übrigens trotz Zeltlager-Müdigkeit den dritten Platz erspielen konnte.
Währenddessen ging es für die verbleidenden Kicker auf der Sportanlage darum, ihre Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen, stand doch das größte Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel der SC-Geschichte auf dem Programm: Auf einem überdimensionierten 25-Meter-Spielfeld galt es zu würfeln, Wissen unter Beweis zu stellen und vor allem im Team zu taktieren. Fast zwei Stunden vergnügte man sich, ehe die Siegergruppe feststand und somit als erster Riesen-Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Champion der SC-Geschichte in die Geschichtsbücher einging. Es stand das Mittagessen auf dem Programm, ehe es zum letzten Fußballturnier des Zeltlager-Wochenendes ging. Auch die tollsten Sachen gehen einmal zu Ende und so hieß es auch an diesem Jugend-Zeltlager ab 16:00 Uhr Koffer packen: Die Zelt wurden abgeschlagen und es hieß Abschied nehmen bis ans Ende der Sommerpause, die sich Spielerinnen, Spieler und Trainer nach einer tollen Saison redlich verdient hatten.
So geht also ein weiteres einzigartiges Jugendzeltlager zu Ende, an das sowohl die Nachwuchskicker als auch die Betreuer sicherlich einige einzigartige Erinnerungen für sich behalten werden. Denn wieder hat man einige neue Dinge gelernt, die man eben nur beim Jugendzeltlager lernen kann und die Lehren der 2011er-Auflage sind: Schlafpositionen sind oftmals gemütlicher als sie aussehen, Einweg-Batterien sind out, „Ich föhne mich später im Zelt“ ist keine gute Ausrede bei nassen Haaren nach dem Duschen, Schlaf wird generell überbewertet und schließlich: Neun Kegel sind sogar noch einer mehr als acht!