Nicht nur an der Spitze des saarländischen Fußballverbandes sondern auch in der Jugendarbeit kracht es mächtig. Im Team um den ehemaligen Regierungssprecher Thorsten Klein ist Hans-Josef Louia als Verbandsjugendleiter vorgesehen und der erhebt nun in der Saarbrücker Zeitung schwere Vorwürfe gegen den SFV: „Ich bin seit mehr als 26 Jahren Mitarbeiter des SFV, davon mehr als 19 Jahre im Verbandsjugendausschuss (VJA), zehn Jahre lang war ich Kreisjugendleiter Westsaar. Seit neun Jahren bin ich Organisationsleiter im VJA. Das waren viele gute Jahre, aber die letzten Jahre ist es immer schlimmer geworden. Die Zusammenarbeit im Verbandsjugendausschuss ist für die Mehrheit seiner Mitglieder inzwischen unzumutbar geworden. Es werden einfach nicht mehr alle mit ins Boot genommen. Was für den einen Kreis gilt, gilt für den anderen noch lange nicht. Da wird nicht mehr nach Satzung gehandelt.“, heißt es. „Unter dem früheren Jugendleiter Hans Peter Becker hatten wir jeden Monat eine Sitzung – in diesem Jahr bislang zwei und zu der nächsten am 5. August bin ich schon nicht mehr eingeladen. Da werden demokratische Werte einfach außer Acht gelassen“, sagt Louia: „Unser Ziel ist es, dass die Mitarbeit im Verband wieder Spaß macht.“
Verbandsjugendleiter Rainer Bommer nimmt ebenfalls in der Saarbrücker Zeitung zu den Vorwürfen Stellung: „Sitzungstermine werden in den Sitzungen festgelegt. Gibt es keinen Bedarf an einer Sitzung, muss man die Leute auch nicht zusammentrommeln, zumal man mit modernen Kommunikationsmitteln Dinge auch anders besprechen kann“, erläutert Bommer, der sagt es habe „zwischenmenschlich einfach nicht gepasst. Ich habe Respekt davor, dass es andere Meinungen gibt und andere Philosophien.“
Auch Ungleichbehandlungen sieht Bommer nicht: „Wir haben es ermöglicht, dass in der untersten Jugendspielklasse zwei Mannschaften des gleichen Vereins antreten dürfen. Damit wollten wir unnötig weite Fahrten verhindern. In einem Kreis wird diese Möglichkeit umgesetzt, im anderen nicht. Aber die Kreise entscheiden selbstständig über ihren Spielbetrieb.“
Unabhängig davon, wer zukünftig an der Spitze des SFV stehen wird, wird Bommer nicht mehr als Verbandsjugendleiter zur Verfügung stehen. „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ich habe nicht mehr das Gefühl, die Leute zu erreichen“, sagt der Noch-Verbandsjugendleiter: „Es ist ein Ehrenamt. Da sollten die Momente, in denen es Spaß macht, diejenigen überwiegen, in denen das nicht der Fall ist. Egal wann der Verbandstag stattfindet, ich werde meine Amtsgeschäfte bis zum letzten Tag nach bestem Wissen und Gewissen führen. Danach ist Schluss.“