Nach dem Rücktritt von Franz Josef Schumann führen die beiden Vizepräsidenten Bernhard Bauer und Adrian Zöhler die Geschäfte beim Saarländischen Fußballverband (SFV). Nachdem heute in der Saarbrücker Zeitung ein Blick nach vorne zum Verbandstag des SFV veröffentlicht wurde, nimmt dieser dazu nun Stellung. Im SZ-Artikel heißt es unter anderem "Interessenten für den Job als Präsident des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV) gibt es einige. Beispielsweise Udo Hölzer, der langjährige Trainer des FC Reimsbach. Hölzer rührt schon seit einigen Wochen die Werbetrommel für sich. Einer seiner Hauptkonkurrenten dürfte Bernhard Bauer sein. Der amtierende Vize, 71 Jahre alt, will 2020 seinen Hut in den Ring werfen. Ob Bauer, seit 40 Jahren Vorsitzender des SSV Überherrn, oder Hölzer für die so dringend notwendige Erneuerung des SFV sorgen können? Vielleicht wird diese Frage gar nicht beantwortet werden müssen. Denn an diesem Donnerstag wird Thorsten Klein seine Kandidatur für das Präsidentenamt verkünden.", heißt es dort weiter.
Neben möglichen Kandidaten wird auch über die Terminierung des Verbandstages spekuliert: "Um einen außerordentlichen SFV-Verbandstag einzuberufen, werden Unterschriften von einem Drittel aller Vereine im SFV benötigt – eine Herausforderung, aber durchaus machbar. Es könnte jedenfalls alles deutlich schneller gehen, als es das amtierende SFV-Präsidium geplant hat." Klein war langjähriger Regierungssprecher des Saarlandes. Außerdem heißt es im Artikel, Adrian Zöhler, der Präsident des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) möchte gerne Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) werden und würde daher beim Verbandstag nicht kandidieren.
Der SFV reagierte auf den Artikel in der Saarbrücker Zeitung nur wenige Stunden später mit einem offenen Brief an die Vereine und stellt darin einige Dinge klar. SCB-Online zeigt den offenen Brief in voller Länge:
Sehr geehrte Vereinsvertreter,
Sie haben sicherlich den Bericht in der Presse über einen Wahlkampf zum SFV-Verbandstag verfolgt, den wir kommentieren und korrigieren müssen.
Wir halten an einem Verbandstag im Jahr 2020 fest, da wir erst 2018 bereits einen außerordentlichen Verbandstag als notwendig erachtet hatten. Bis zur Neuwahl des SFV-Präsidenten wird der Verband satzungs- und ordnungsgemäß durch die beiden Vizepräsidenten Bernhard Bauer und Adrian Zöhler vertreten.
Da die Informationen der Presse nicht stimmen, leiten wir Ihnen eine eigene Stellungnahme zum aktuellen Stand weiter.
Für den SFV-Verbandstag 2020 wird Adrian Zöhler als Präsident kandidieren und mit einem neuen Team antreten. Hierbei werden die Ressorts ‚Spielbetrieb Aktive‘, ‚Jugend‘, ‚Finanzen‘ und ‚Presse‘ personell neu besetzt. Ebenso werden zwei neue Vizepräsidenten gewählt. Da vor einem ordentlichen Verbandstage die Kreis- und Schiedsrichterversammlungen anstehen hält der SFV an dem geplanten Termin am 06. Juni 2020 in Saarbrücken fest.
Erneut kandidieren werden Joachim Schmieden als Verbandsjustiziar und Nicole Recktenwald für den Mädchen- und Frauenbereich. Im Team um Adrian Zöhler stehen u.a. mit Josef Kreis (FC Nalbach, aktuell Kreisvorsitzender Westsaar, für Verbandsspielausschuss), Michael Scholl (SV Hasborn, für Presse/Öffentlichkeit/Digitalisierung) und Lars Dietrich (aktuell SFV-Klassenleiter, SV Felsberg, als Vizepräsident) drei neue Kandidaten zur Verfügung. Nach 18 erfolgreichen Jahren als SFV-Vizepräsident wird Bernhard Bauer ebenso nicht mehr kandidieren wie Harald Klyk, der sein Amt als Pressesprecher nach 24 Jahren im SFV-Vorstand zur Verfügung stellt. Ebenfalls nicht mehr kandidieren wird der Schatzmeister Karl-Heinz-Hilpert.
Neben der personellen Erneuerung wird ein Schwerpunkt unserer Dienstleistung in der individuellen Beratung der Vereine durch SFV-Mitarbeiter vor Ort liegen. Daher gilt es, die internen Kreis- und Verbandsstrukturen zu überarbeiten und an die zukünftigen Herausforderungen anzupassen, so wie dies bereits durch die Vereinsdialoge, die aktive Einbindung der Vereine in verschiedene SFV- Arbeitsgruppen oder durch direkte Online-Umfragen.
Neben der Ausrichtung auf das eigene Verbandsgebiet sollte der SFV auch auf überregionaler Ebene vertreten sein. Beim DFB-Bundestag im September 2019 besteht nach fast drei Jahrzenten wieder die Möglichkeit eine Position im DFB-Präsidium zu übernehmen. Diese Chance will der SFV nutzen und wird Adrian Zöhler als Kandidaten vorschlagen. Der SFV stellt einen Gegenkandidaten zum Vorschlag des Regionalverbandes, weil dort Argumente des SFV kein Gehör fanden. Der SFV möchte damit seinen Einfluss auf Regionalverbands- und DFB-Ebene stärken.
Mit freundlichen Grüßen Saarländischer Fußballverband e.V.
Andreas Schwinn Geschäftsführer
Man darf also sowohl auf SFV- als auch auf DFB-Ebene gespannt sein, welche Ämter an wen vergeben werden.