Nach dem WM-Debakel ist man beim DFB bemüht, Modelle für die Zukunft zu entwickeln und den Fußball nachhaltig zu stärken. Stärkere individuelle Fähigkeiten bei den Spielern, mehr Identifikation mit der Nationalmannschaft, aber auch mehr Individualität sind die Schlagworte, die derzeit in aller Munde sind. Der Sportliche Leiter der DFB-Nationalmannschaften, Joti Chatzialexiou, betonte die am Montag anlässlich des Auftaktes des internationalen Trainerkongresses in Dresden, wie RP-Online berichtet. „Wir wünschen uns Spieler, ob in der Kreisliga, der Bundesliga oder in unseren Nationalmannschaften, die sich mit ihrer Mannschaft identifizieren“, sagte Chatzialexiou: „Dann nämlich werden sie sich für das Team zerreißen und stolz darauf sein, für dieses spielen zu dürfen.“ Man wisse, dass Leidenschaft nicht auf Knopfdruck entstehen könne, man müsse sie vermitteln, lehren und aktiv einfordern. „Made in Germany muss wieder Ausdruck für Weltklasse sein“, forderte Chatzialexiou. Dazu müssten auch wieder Spieler „mit herausragenden individuellen Fähigkeiten“ ausgebildet werden.
Gerade das ungeleitete Spiel gilt es vor allem im Nachwuchsfußball zuzulassen. „Lasst uns den Straßenfußball in die Vereine holen“, sagte Chatzialexiou, der den deutschen Fußball am Scheideweg sieht. Nicht nur die A-Nationalmannschaft sorgte in Russland für große sorgenfalten auch die Nachwuchsteams des DFB überzeugetn zuletzt nur selten, die Bundesligavereine verabschiedeten sich auf internationalem Parkett zumeist früh. „Keine einfache Situation, die mich nicht nur hinsichtlich der Ergebnisse nachdenklich stimmt“, sagte er. „Unser System braucht neue Impulse. Der deutsche Fußball braucht gezielte Veränderungen.“