Das Spitzenspiel der Bezirksliga Homburg zwischen dem SV Bliesmengen-Bolchen II und den SF Walsheim endete am vergangenen Wochenende mit einem 1:1-Remis. Die Entscheidung im Titelrennen wurde daher vertagt, zumal ein Protest der Wertung des Gastspiels der SVB-Reserve bei der SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim II von Seiten der SG die Tabellenspitze nochmals ordentlich durchmischen könnte. „In der ersten Halbzeit gab es nur zwei Chancen – eine für uns durch Brocker und eine für die Gäste durch Sascha Theis“, sagte Mengens Spielertrainer Mark Braun in der Saarbrücker Zeitung.
Schon vor der Partie stand der Unparteiische Pascal Frenzel, der unumstritten zu den Besten seines Fachs gehört, im Fokus der Diskussionen, weil sein Bruder Kevin Kreutz in Walsheim spielt. „Es lastete auf mir ein enormer Druck vor dem besonderen Spiel mit der einzigartigen Situation“, erklärte Frenzel, der Spiele bis zur Saarlandliga pfeifen kann. Aissistiert wurde er von Karl Jank (Reinheim) und Max Knoerr (Blickweiler). Wie es der Zufall will, war es gerade sein Bruder, den er in der 44. Minute mit Rot vom Platz stellen musste, als er wenige Meter vor der Strafraumfrenze beim Stande von 0:0 den Gegner am Trikot zerrte. „Ach Gott, was macht der?“, schoss es Pascal Frenzel durch den Kopf. Klare Notbremse. Er traf die richtige Entscheidung und zog die Rote Karte.
„Für mich ist es Pflicht, alle Situationen neutral zu beurteilen. Das ist ein Schlüssel zum Erfolg“, betont Frenzel, dennoch räumt er ein: „Es war meine bisher schwerste Rote Karte.“ Dennoch trennt man Sport und Familie: Die Brüder gaben sich die Hand und umarmten sich und die Situation wird beiden viele Sympatien einbringen. Überhaupt zeigte die Partie, dass die Diskussionen über die Schiedsrichteransetzung überflüssig waren.