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Das "andere Interview" mit Marius Mohr    [Ändern]

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VERFASST VON Alexander Wenzel & Marc Schaber, 18. März 2016

Das „andere Interview“ mit SCB-Online-Redakteur Alexander Wenzel geht in die nächste Runde: Mit Marius Mohr vom FV Biesingen kommt diese Woche ein Mann zu Wort, der nicht immer im Rampenlicht steht, der dies aber aufgrund seiner Leistungen im Tor eigentlich verdient hätte. Wenn man Marius sieht, meint man auf den ersten Blick nicht unbedingt, dass er die Torwartposition ausfüllt, aber eventuelle Zweifel lässt er auf dem Platz ganz schnell verstummen. Heute reden wir über den Rückrundenkader des FV Biesingen, die Vergangenheit von Marius Mohr und darüber, wie der SV Altheim am kommenden Wochenende geschlagen werden kann.

SCB-Online: Hallo Marius, wie geht es Dir?
Marius Mohr: Hallo Alex, mir geht es soweit gut. Danke der Nachfrage.

SCB-Online: Am letzten Spieltag gab es ein 2:2-Unentschieden für euch gegen den FC Viktoria St. Ingbert. Kannst Du uns kurz ein paar Worte zum Spiel sagen?
Marius Mohr: Das Spiel war ein Hin und Her. Leider haben wir in der ersten Halbzeit etwas geschlafen und auch verdient 0:2 zurückgelegen. Die zeite Halbzeit war dann viel besser. Durch die Rote Karte gegen uns haben wir etwas umstellen müssen und dann hat es aber auch gepasst. Der Platzverweis war wohl der erhoffte Weckruf für uns. Aber das 2:2 war gerecht obwohl beide Mannschaften auch noch Chancen auf den Sieg hatten.

SCB-Online: Ihr habt gegen den Tabellendritten der SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim gewonnen nun gegen den Tabellenvierten des FC Viktoria St. Ingbert gepunktet, werdet Ihr nun zum „Favoritenschreck“?
Marius Mohr: „Favoritenschreck“ ist wohl das falsche Wort. Wir haben ein gutes Team zur Rückrunde auf dem Platz stehen, mit dem wir jedem Team gefährlich werden können, aber für uns ist jedes Spiel wichtig. Die Tabellensituation des Gegners ist da eher weniger relevant.

SCB-Online: Ihr habt nun in den ersten drei Partien im Jahre 2016, vier Punkte eingefahren. Seid ihr damit absolut im Soll, oder hattet ihr euch mehr Punkte erhofft, oder vielleicht sogar eher im Gegenteil und dachtet es werden weniger Punkte aus diesen drei Spielen?
Marius Mohr: Ich denke das wir mit den vier Punkten zufrieden sein können. Im Abstiegskampf ist jeder Punktgewinn wichtig. Die Niederlage in Bierbach war zwar unnötig, aber am Ende doch gerecht. Ich glaube aber nicht das uns jemand auch nur einen Punkt aus diesen Spielen zugetraut hätte.

SCB-Online: Zur Rückrunde gab es beim FVB einige Neuverpflichtungen, diese scheinen sich voll auszuzahlen. Wie hat sich euer Spiel mit den Neuverpflichtungen verändert?
Marius Mohr: Unser Spiel ist mit unseren neuen Spielern viel konstanter geworden. Wir stehen viel sicherer in der Abwehr und haben mit Antonio Runco auch einen Spieler im Sturm, der jedes Spiel gegen jeden Verein immer gut für ein bis zwei Tore ist und uns es so leichter macht auch mal bei einem Rückstand wieder ins Spiel zu finden.

SCB-Online: Wer den Bliesgau Fußball schon länger verfolgt, der weiß, dass es in Biesingen leider öfters auch mal etwas im Umfeld unruhig ist. Wie ist es zurzeit? War man sich zu Beginn der Saison bewusst, dass es eine sehr schwere Saison wird oder kommt die aktuelle Situation doch eher überraschend?
Marius Mohr: Als ich nach Biesingen gewechselt bin, war es schon von Anfang an klar, dass es eine schwierige Saison werden würde. Auch aufgrund der vielen Abgänge die der FV Biesingen zu verkraften hatte. Jedoch haben wir einfach das Beste daraus gemacht. Mit aktuell 20 Punkten haben wir schon 50% mehr auf dem Konto als uns jeder im Gau zu Anfang zugetraut hatte.

SCB-Online: Du bist in der letzten Saison zur Winterpause nach Biesingen gewechselt, hast aber das erste halbe Jahr „nur“ mittrainiert. Konntest Du in diesem halben Jahr auch noch einige Tipps von Christian Ramelli aufnehmen?
Marius Mohr: Natürlich. Christian ist ein ausgezeichneter Torhüter. Mit Ihm zu trainieren hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Er hat mir den Einstieg beim FV Biesingen auch ein Stück einfacher gemacht.

SCB-Online: Mit Christian Ramelli hat in diesem Sommer der jahrelange Stammtorhüter den FVB in Richtung SC Blieskastel-Lautzkirchen verlassen. In vielen Fällen ist das für den Nachfolger eine schwierige Situation. Wie gehst Du damit um?
Marius Mohr: Zu Anfang war es für mich sehr schwer. Gerade in der Situation in der wir uns am Anfang der Saison befanden. Es wird dann immer viel geredet, verglichen und was wäre wenn usw. Aber das hat sich alles gelegt und meiner Meinung nach bin ich jetzt auch bei den „Vollblut“-Biesingern gut angekommen und akzeptiert.

SCB-Online: Aber wer Dich kennt und auch schon das Tor hat hüten sehen, weiß, dass Du dich, von Deinem Können, hinter niemandem verstecken brauchst. Was war für Dich eigentlich der Grund ins Tor zugehen?
Marius Mohr: Ich wollte mich schon von Beginn an ins Tor stellen. Umgesetzt habe ich es dann erst in der A-Jugend als ich noch für den SV Güdingen spielte. Damals hatten wir immer ein kleines Torwart-Problem. Daraufhin hatte ich mich dann entschlossen meinen „Traum“ vom Torhüter endlich zu realisieren.

SCB-Online: Wobei deine Fussballkarriere als Feldspieler begonnen hat?
Marius Mohr: Das Stimmt. Mein Vater war damals Trainer. Er hat einfach nicht gewollt das ich im Tor spiele. So habe ich eben im Feld gespielt wobei ich im Sturm angefangen habe, aber ab der D-Jugend bis zu A-Jugend hin als Verteidiger gespielt habe.

SCB-Online: Du hast als Torwart alle Arten von Sportplätzen gespielt, Hartplatz, Kunstrasenplatz, Naturrasenplatz. Deine persönliche Hitliste? Welcher Platz ist für einen Torwart am besten geeignet in Hinsicht auf das Fallen, aber auch auf die Berechenbarkeit des Balls?
Marius Mohr: Natürlich spielt jeder Spieler, egal ob Torwart oder Feldspieler, lieber auf grünem Untergrund. Jedoch finde ich hat jeder Platz seine eigenen Vor- und Nachteile. Auf Kunst- und Naturrasen kann der Ball bei Regen auch mal gerne ungewöhnlich schnell werden. Auf dem Hartplatz ist es halt am schwierigsten. Jedoch habe ich auch als TW gerade bei nassem Wetter auch mal gerne auf einem Hartplatz gespielt. Aber bevorzugen werde ich natürlich dann doch den Rasen. Ein Rasen muss aber auch gepflegt werden. Wenn dies nicht der Fall ist und man auf einem „Acker“ spielen muss wird es eben auch schwierig.

SCB-Online: Als die Sportfreunde Reinheim im Jahre 2013/2014 in die Bezirksliga aufgestiegen sind, hast Du noch deine Schuhe für den SFR geschnürt. Du warst Stammtorhüter der ersten Mannschaft und hast einige Leute, mit sehr spektakulären Paraden überrascht und hast dem SFR auch dadurch wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg sichern können. War das vielleicht deine bisher beste Saison im Aktivenbereich als Torwart?
Marius Mohr: Ein Aufstieg ist immer etwas Besonderes. Jedoch habe ich noch nie eine schlechte Saison erlebt. Auch als ich Torwart in Heckendalheim war und wir vom ersten bis zum letzten Spieltag auf dem letzten Platz waren, war das eine tolle Saison und hat mir weiter geholfen.

SCB-Online: Wie erklärst Du dir in diesem Aufstiegsjahr diese starke und durchweg konstante Leistung? Hat einfach alles gepasst? Gehört auch ein Lob an die damalige Defensive die auch viel „Arbeit“ schon vorher erledigt hat?
Marius Mohr: Wir hatten mit Horst Wenzel einen super Trainer der uns viel zeigen konnte und bei dem es immer Spaß gemacht hat. Aber auch die individuelle Klasse einiger Spieler in Reinheim war Grund des Erfolges. Mit Marc Hess und Marco Nikolaus hatten wir sehr erfahrene Spieler in unserem Team. Ein Lob geht natürlich an die Defensive. Denn eine Torwart ist auch immer nur so gut wie seine Abwehr.

SCB-Online: Du bist nach dem Aufstieg noch ein halbes Jahr beim SFR geblieben und bist dann nach Biesingen. Warum der Wechsel?
Marius Mohr: Der Kontakt kam durch meinen alten Trainer Horst Wenzel zustande. Die Umstände die dazu geführt hatten, waren etwas schwierig. Es gab einige Probleme, die zwischen mir und dem Coach vielleicht auch nach heutiger Sicht falsch verstanden wurden. Aber ich habe zu Eric und auch dem Team aus Reinheim ein gutes Verhältnis. Nicht nur weil wir uns zwei Mal in der Saison gegenüberstehen (lacht).

SCB-Online: Am Sonntag kommt der SV Altheim nach Biesingen zum nächsten Saisonspiel. Wie schätzt Du diesen Gegner ein?
Marius Mohr: Altheim war schon immer ein Gegner, der unangenehm zu spielen ist. Dabei sollten wir auch nicht darauf hoffen, dass es leichter wird, nur weil Altheim etwas geschwächt anreisen wird, wie man so liest.

SCB-Online: Wie kann der FV Biesingen auch dem SV Altheim „ein Bein stellen“?
Marius Mohr: Wir müssen einfach wieder das abrufen was wir auch können. Wir haben in den letzten Spielen gezeigt das wir es können. Wenn wir dann nicht nur 45 Minuten, wie gegen die Viktoria aus St Ingbert, gut spielen sondern dann die vollen 90 Minuten, dann kann es für Altheim schwer werden.

SCB-Online: Wie tippst Du folgende Spiele?
Marius Mohr: FV Biesingen – SV Altheim Heimsieg (lacht); FC Niederwürzbach – SV Oberwürzbach 3:2; SC Blieskastel-Lautzkirchen – SG Gersheim-Niedergailbach 3:1; FSV Jägersburg II - FC 08 Homburg II 1:2

SCB-Online: Du arbeitest am Saarbrücker Flughafen, nicht an einem Schalter, sondern dein Arbeitsbereich sind die Flugzeuge selbst. Kannst Du uns ein paar Worte darüber erzählen.
Marius Mohr: Unser Team des Bodenverkehrsdienstes macht einfach alles was mit dem Flieger zu tun hat. Vom Einweisen der Flieger über Be- und Entladung sowie An- und Abfahren der Fluggasttreppen oder anderen Abfertigungsgeräten. Auch die Flughafenfeuerwehr gehört zu meiner Arbeit oder im Winter das Enteisen der Flugzeuge oder das Räumen der Landebahn. Alles zu erzählen würde aber jetzt den Rahmen sprengen. Wer dazu mehr Fragen hat kann sich das aber gerne bei einer Flughafenführung anschauen.

SCB-Online: Wenn eine Maschine z.B. im Landeanflug ist, müsst ihr dann alle Daten kennen, zum Beispiel Welche Maschine das ist? Wieviel Treibstoff die beinhaltet? Wieviel Passagiere sie fasst?
Marius Mohr: Natürlich sollte man dies wissen. Nicht nur wenn etwas passieren sollte, sondern auch weil jeder Flieger individuell abgefertigt werden muss. Je nach Flugzeugtyp müssen verschiedene Einstellungen in Abfertigungsgeräten wie z.B. den Fluggasttreppen vorgenommen werden. Aber auch je nach Typ müssen ganz andere Abfertigungsgeräte herangefahren werden. Man kann sagen jeder Flieger ist eigen. Es gibt nie etwas was gleich ist. Das macht diese Arbeit so spannend.

SCB-Online: Jemand der täglich mit Flugzeuge zu tun hat: Würdest Du trotzdem jeder Zeit in ein Flugzeug steigen und damit fliegen?
Marius Mohr: „Unfälle geschehen nicht einfach, Sie sind die Verkettung unglücklicher Ereignisse“. Den Spruch hat man vielleicht schon mal gehört. Ich würde jeder Zeit in ein Flugzeug steigen. Sie sind das sicherste Verkehrsmittel das man kennt. Zwar gibt es Airlines die auch ich meiden würde, aber Angst beim Fliegen hatte ich noch nie. Und mit dem Auto nach Kreta (dort verbringen wir meist unseren Sommerurlaub) hab ich keine Lust.

SCB-Online: Möchtest Du noch etwas sagen?
Marius Mohr: Hat mich sehr gefreut, dir Rede und Antwort zu stehen. Ich finde es Klasse, dass Ihr euch Woche für Woche solche Arbeit macht. Eure Seite ist einfach super. Weiter So!

SCB-Online: Vielen Dank Marius für deine Zeit. Weiterhin noch alles Gute und viel Erfolg für Dich und den FV Biesingen.


Kurzportrait:

Name: Mohr
Vorname: Marius
Geburtstag: 27.08.1990
Position: Torwart
Starker Fuß: Rechts
Lieblingsrückennummer: Trotz Torwartposition die 13 (lacht)
0,5l oder 0,33l: Kommt darauf an was ich trinke :-)
Kurve oder Tribüne: Sky Sport HD
Lieblingsverein: FC Bayern München
Rot oder weiß: Rot
Ketchup oder Senf: Senf
Sportliches Vorbild: Oliver Kahn
Bester Fußballspruch: Eier, wir brauchen Eier!





 
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Autor:
Alexander Wenzel & Marc Schaber, 18. März 2016

Aufrufe:
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