Große Diskussionen gab es am Sonntag beim Verbandsligaspiel des FC Freisen gegen dem FC Marpingen, standen doch am Ende nur noch fünf Gastgeber auf dem Platz. Drei Rote und drei Gelb-Rote Karten gab es für die Hausherren, Marpingen gewann mit 6:0 und schoss alle Treffer in Überzahl. Nun beginnen die Diskussionen über eine ungewöhnliche Kartenflut, die so einmalig ist: „Dass es einmal ein Spiel gegeben hätte, in der sechs Spieler einer Mannschaft des Feldes verwiesen wurden, daran kann ich mich nicht erinnern“, sagt der Spielausschussvorsitzende des Saarländischen Fußball-Verbandes (SFV), Adalbert Strauß in der Saarbrücker Zeitung.
Besonders Schiedsrichter Jens Anton aus Homburg stand natürlich während und nach der Partie im Fokus, zumal er schon 2011 drei Freisener Spieler und drei Freisener Vereinsoffizielle des Feldes verwiesen hatte: „Die ersten beiden Roten Karten waren nach Allerweltsfouls. Und auch eine der Gelb-Roten Karten war nicht berechtigt“, ärgerte sich Freisens Trainer Sascha Bottelberger in der Saarbrücker Zeitung: „Wir werden uns beim Verband über Anton beschweren.“ Grundsätzlicht hätte Anton die Partie auf Bitte des FC Freisen auch abbrechen können, der FCF spielte aber weiter, zwingend ist der Spielabbruch nach §42 (2) der Spielordnung des Saarländsichen Fußballverbandes jedoch nicht.
Anton selbst äußerte sich bis dahin nicht, SFV-Schiedsrichter-Obmann Heribert Ohlmann sagte in der Saarbrücker Zeitung: „Wie es mir geschildert wurde, waren alle Platzverweise der aggressiven Spielweise geschuldet. Die Möglichkeit, einen Schiedsrichter generell abzulehnen, haben Vereine nicht. In der Vergangenheit haben wir es dann oft so gehandhabt, dass wir den entsprechenden Schiedsrichter eine Zeit lang nicht für Spiele dieses Clubs angesetzt haben.“ Verhandelt wird beim Saarländischen Fußballverband aber nur über die drei Platzverweise: „Da es sonst keine Vorfälle während oder nach dem Spiel gab, wird dort nur über die Platzverweise verhandelt“, erklärt Ohlmann.