Ein Passus in der Auf- und Abstiegsregelung sorgt derzeit für viel Diskussionsstoff: "Sollten in der Karlsberg-Liga Saarland mehr als vier Vereine absteigen müssen, so wird der Fünftletzte dieser Liga zusammen mit den beiden Tabellenzweiten eine Entscheidungsrunde analog Punkt 5. austragen. Der Sieger dieser Runde steigt in die Karlsberg-Liga Saarland auf bzw. verbleibt in dieser Liga." All dies wurde erst dadurch spannend, weil der SV Elversberg II mit 37 Punkten in der Oberliga Rheinland-Pfalz Saar auf einen potentiellen Abstiegsplatz rutschte. Bis dahin sah es so aus, als würden durch die beiden saarländischen Oberliga-Absteiger für vier Saarlandliga-Absteiger sorgen, nun ist die Situation eine neue und alles beginnt in der Regionalliga Südwest:
Seit dem Pfingstwochenende stehen mit Holstein Kiel und den Sportfreunden aus Lotte auch die Meister in der Regionalligen Nord und West fest. Bereits zuvor hatten sich die Meister der Regionalliga Bayern (TSV 1860 München II) und der Regionalliga Nordost (RasenBall ("RedBull") Leipzig) für die Aufstiegsspiele zur 3. Liga qualifiziert. Der KSV Hessen Kassel (in Idar-Oberstein) und der SV Elversberg (in Worms) spielen am kommenden Wochenende den Meister in der Regionalliga Südwest aus, sind aber ebenfalls bereits für die Aufstiegsrunde qualifiziert. Die Teams tragen folgende Entscheidungsrunde aus, wobei die jeweiligen Sieger in die 3. Liga aufsteigen:
Aufstiegsrunde zur 3. Liga:
Hinspiel: 29. Mai 2013:
RB Leipzig – Sportfreunde Lotte
Holstein Kiel – Meister Regionalliga Südwest
Vizemeister Regionalliga Südwest – TSV 1860 München II
Rückspiel: 2. Juni 2013:
Sportfreunde Lotte - RB Leipzig
Meister Regionalliga Südwest - Holstein Kiel
TSV 1860 München II - Vizemeister Regionalliga Südwest
Nun hängt vom Erfolg der Regionalliga-Vereine aus dem Südwesten auch der Abstieg aus der Regionalliga Südwest ab: Mit dem Abstieg von Darmstadt 98 aus der 3. Liga in die Regionalliga Südwest wird auch das Abstiegsszenario in der Regionalliga Südwest deutlicher. Fest steht, dass die letzten drei Vereine der Abschlusstabelle in die fünfte Spielklasse absteigen müssen. Ob es sogar vier oder fünf Absteiger gibt, liegt am Erfolg der Südwest-Vertreter in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga. Die wirkt sich wie folgt auf die Anzahl der Absteiger aus:
- Kassel und Elversberg steigen auf -> Drei Absteiger aus Regionalliga Südwest
- Kassel oder Elversberg steigen auf -> Vier Absteiger aus Regionalliga Südwest
- Weder Kassel noch Elversberg steigen aus -> Fünf Absteiger aus Regionalliga Südwest
Dies hat nun Auswirkungen auf die Oberliga Rheinland-Pfalz Saar: Von den gefährdeten Mannschaften würde nur der SC 07 Idar-Oberstein in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar absteigen und der ist mit 35 Punkten vorletzter der Tabelle, spielt aber gegen den Spitzenreiter aus Kassel. Sollte dies eintreten und Idar-Oberstein absteigen, müssten drei Vereine die Oberliga verlassen. Dabei stehen die SF Köllerbach und der SC Halberg Brebach bereits als Absteiger in die Karlsberg Liga Saarland fest, der Drittletzte SV Elversberg II könnte sich eventuell mit einem Heimsieg gegen den FC Arminia Ludwigshafen bei gleichzeitigen Misserfolgen der Konkurrenz am letzten Spieltag noch den Klassenerhalt sichern. Sollte Elversbergs Reserve absteigen würde der oben genannte Fall eintreten: Dann ist nämlich auch der Fünftletzte der Saarlandliga nicht mehr automatisch gerettet. Er muss in einer Relegation mit dem Zweiten der Verbandsliga Nordost (TuS Steinbach) und dem Zweiten der Verbandsliga Südwest (FV Siersburg oder SV Klarenthal) um einen freien Platz in der Saarlandliga kämpfen.
Der Abstieg wird am Ende nicht nur in direkten Duellen entschieden
„Ich finde das teilweise eine Farce, was in den vergangenen Jahren hier im Saarland bei den Abstiegsregelungen abgeht. Viele Vereine wissen ja noch nicht einmal nach dem Ende der regulären Saison, wo sie spielen werden“, ärgert sich Oliver Hirschauer, der Trainer des FSV Hemmersdorf in der Saarbrücker Zeitung. Seine Mannschaft liefert sich am letzten Saarlandliga-Spieltag mit dem Verfolger SV Bübingen ein Fernduell um den fünftletzten Platz. Der Sieger bleibt in der Saarlandliga, wenn Elversberg den Oberliga-Verbleib schafft. Oder er nimmt eben im Falle des Elversberger Abstiegs an der Relegation teil. Der Verlierer muss auf jeden Fall den Gang in die Verbandsliga antreten.
Glück für den Nordosten: Außer Limbach gegen alle potentiellen Saarlandliga-Absteiger in die Verbandsliga Südwest und sorgen dort für eine Abstiegslawine bis in die Bezirksliga. Im Norost reduziert sich dadurch allerdings die Chance darauf, dass der Verbandsliga-Zweite den Saarlandliga-Aufstieg schafft, würde er sich doch dann in besagter Dreierrunde behaupten müssen. Glück für den Osten: Die dadurch entstehenden potentiellen Absteiger aus der Verbandsliga gingen alle in den Norden. Wie immer gilt also: Viel rechnen am Saisonende...