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Weber: "Zunehmende Gewalt gg. Schiris"    [Ändern]

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VERFASST VON Marc Schaber, 21. Dezember 2023

Gewalt gegenüber Schiedsrichtern ist leider eines der großen Themen im Profi- und Amateurfußball. Klaus Weber, der Kreisschiedsrichter-Obmann im Fußball-Bereich Ostsaar, hat sich daher an die Saarbrücker Zeitung gewandt, um „auf die zunehmende Gewalt gegenüber Schiedsrichtern aus unserem Bereich aufmerksam zu machen“. Weber sagt: „Die ganze Zeit über war es im Ostsaar-Kreis noch sehr ruhig zugegangen. Aber die Tendenz der vergangenen Wochen spricht nun eine andere Sprache. Ich kann leider nicht auf jedes Detail der betreffenden Spiele eingehen, da es sich um laufende Verfahren handelt, die hoffentlich auch in aller Härte abgestraft werden.“ Was er aber sagt: „Im Raum Zweibrücken ist ein Austausch-Kollege aus dem Saarland von einem Zuschauer körperlich attackiert worden. Und bei zwei Spielen im Raum Homburg und Mandelbachtal wurden Kollegen von mehreren Seiten massiv verbal angegangen. Das sind Dinge, die ich natürlich massiv verurteile und die keinesfalls auf einen Sportplatz gehören.“
„Ich rate betroffenen Kollegen, bei Überschreiten einer roten Linie sofort die Polizei zu rufen. Eine rote Linie ist für mich bereits bei massiver verbaler Gewalt überschritten – und bei körperlicher Gewalt sowieso. Das sind alles Kollegen, die ein Hobby ausüben, damit Fußballspiele stattfinden können. Sie dürfen bei der Ausübung ihres Hobbys keine Gefahr laufen, so angegangen zu werden“, betont Weber.
Auch auf die Ausbildung der Unparteiischen hat diese Entwicklung einen Einfluss. Der letzte Schiedsrichter-Anwärterlehrgang im Ostsaar-Kreis habe nicht stattfinden können, „da nur vier statt der ansonsten üblichen zehn bis 15 Anwärter vor Ort waren“. Weber hat eine Erklärung für diesen Rückgang: „Es ist doch logisch, dass sich diese verbale und sogar körperliche Gewalt gegenüber Schiedsrichtern herumspricht. Gerade bei noch jungen Kollegen kann es sein, dass sie danach direkt wieder aufhören. Unsere Schiedsrichter-Zahlen im Ostsaarkreis sind mit aktuell rund 300 Kollegen, von denen etliche aufgrund ihres Alters, beruflichen Verpflichtungen oder auch Erkrankungen nicht mehr aktiv zur Verfügung stehen, jedenfalls rückläufig.“, so Weber. „Ich versuche, bei den Gesprächen mit Vereinsvertretern vor Ort, diese dahinzubringen, die bei ihnen eingesetzten Schiedsrichter mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu schützen – auch mit Hilfe von Gesprächen mit ihren Anhängern und dem Stellen von Ordnern. Sollte dies bei manchen Vereinen dennoch wiederholt keine Wirkung zeigen, muss darüber nachgedacht werden, bestimmte Spiele einfach nicht mehr mit Schiedsrichtern zu besetzen. Ob diese dann von einer Person vor Ort geleitet oder gar nicht gewertet werden können, weiß ich nicht. Es geht jetzt ausschließlich darum, weiteren verbalen und sogar körperlichen Übergriffen auf Schiedsrichter Einhalt zu gebieten“, sagt Weber und ergänzt: „Beleidigungen, Nötigungen und Drohungen müssen sanktioniert werden – notfalls auch mit Punktabzügen oder Platzsperren.“
Rund 55.000 Schiedsrichter leiten Woche für Woche deutschlandweit Fußballspiele. Allein im Saarland sorgen rund 1.100 Unparteiische – entweder allein oder im Gespann – dafür, dass wöchentlich rund 800 Spiele einen geregelten Ablauf finden. Man sieht: Ohne Schiedsrichter geht es nicht! Auch sie gehören zur großen Fußballfamilie und verdienen jederzeit den nötigen Respekt für ihre Tätigkeit, im Großen wie im Kleinen.





 
Statistiken & Userkommentare:


Autor:
Marc Schaber, 21. Dezember 2023

Aufrufe:
1101
Kommentare:
4

Kommentare:
Zu diesem Artikel sind folgende Kommentare verfügbar


 
Michael  (PID=3536)schrieb am 22.12.2023 um 09:42 Uhr
Inzwischen leider ein weitverbreitetetes Geschehen auf vielen Sportplätzen im Saarland. Ich spiele selbst aktiv und weiß nicht wie oft ich schon nach Spielen, den Schiedsrichtern meinen Respekt ausgesprochen habe, dass sie sich so etwas antun. Bei einigen Spielern, Trainern und Zuschauern stelle ich mir des öfteren die Frage, ob sie auch abseits der Sportplätze sich so gegenüber anderen verhalten oder ob sich das Hirn ausschaltet, sobald sie in die Nähe eines Sportplatz kommen. Zudem trainiere ich eine E-Jugend Mannschaft und was ich dort schon teilweise erlebt habe, ist ebenfalls unter aller Sau. Da werden Nachwuchsschiedsrichter, zum größten Teil noch minderjährig, von Trainern und Eltern dermaßen verbal angegangen, dass man das Gefühl hat es ginge um Leben und Tod. Meiner Meinung nach muss der SFV sich dringend etwas überlegen, um dem ganzen entgegen zu wirken, da sich sonst bald niemand wundern muss wenn keiner mehr pfeifen will. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass daran kein großes Interesse besteht sondern lieber die Verantwortung auf die Vereine geschoben wird das die sich kümmern sollen. Diese sollen für Ordnung sorgen und das Vereine jeweils x Schiedsrichter jährlich stellen muss erleichtert die Arbeit auch. Entweder die Vereine suchen sich Schiedsrichter oder müssen Geldstrafe zahlen. Mein persönliches Highlight in dieser Saison top allerdings das ganze um ein Vielfaches. Ich hatte ein Jugendspiel mit einem sehr jungen Schiedsrichter. Dieser wurde seitens des Gegnerischen Trainers so verbal angegangen, dass ich irgendwann einschreiten musste. Danach ging es leider unverblümt weiter und der Schiedsrichter hat aus lauter Angst nur noch für diese Mannschaft gepfiffen. Ergebnis war wir haben das Spiel verloren und meine Kinder saßen verstört in der Kabine, was mich dazu bewog Protest beim SFV einzulegen. In diesem Schreiben habe ich das ganze Geschehen des Spiels beschrieben und den Schiedsrichter trotz seiner Entscheidungen gegen uns in Schutz genommen. Mein Ziel war es, dass dieser Trainer seitens des SFV mitgeteilt wird, dass solch ein Verhalten nicht toleriert wird und man hinter seinen Schiedsrichtern steht. Ergebnis war, das der Protest abgelehnt wurde, weil der Schiedsrichter kontaktiert worden sei und nichts vorgefallen sei, und mein Verein eine Bearbeitungsgebühr zahlen musste. Getoppt wurde es dann kurze Zeit später als ich eben diesen Schiedsrichter traf und mich mit ihm unterhielt. Er wurde weder vom Verband kontaktiert und hat außerdem in seinem Spielbericht das Verhalten des Trainers beschrieben. Soviel dazu..... Bevor ich jetzt mich noch weiter reinsteigere, wünsche ich allen Frohe Feiertage.
 
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... (PID=3789)schrieb am 22.12.2023 um 23:22 Uhr
Leider hat der Verband kein Interesse sich Vorschläge zur Verbesserung der Situation anzuhören. Und was sich die Spruchkammer des Verbandes in den letzten Jahren abhält, ist mehr als lächerlich.
 
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Peter (PID=17650)schrieb am 23.12.2023 um 19:26 Uhr
Die Frage die sich stellt bezüglich Anwerterlehrgang: liegt es wirklich an der Gewalt oder eher an den Obmann/Lehrwart des Ostsaarkreises.....
 
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GESPERRTER KOMMENTARschrieb am 24.12.2023 um 20:19 Uhr
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