Es ist normal, dass zum Saisonbeginn einige Regeländerungen auch im Jugenbereich beschlossen werden. Ungewöhnlich ist dagegen, welche Wellen die jüngste Änerung des SFV im Jugendbereich des Saar-Fußballs sorgte. Neben einigen kleineren Modifikationen wurden von Verbandsseite Regeln beim Ein- und Auswechseln von Jugendspielern geändert, so dass nach den neuen Regeln keine ausgewechselten Jugendspieler mehr eingewechselt werden können und dass auch nicht beliebig oft gewechselt werden kann. Für viele Jugendleiter eine Grund zur Aufregung, auch wenn Verbandsjugendleiter Becker beschwichtigt: „Auch ich habe viele Anrufe und Briefe von Jugendleitern und Jugendtrainern bekommen. Aber ich muss sagen, dass die Aufregung nicht gerechtfertigt ist. Wir haben diese Regel geändert, aber nicht im kompletten Jugendbereich“, erläutert Becker. Verantwortliche der Vereine befürchten, dass nun einige Spieler nur noch spooradisch zum Einsatz kommen können und Jugenden mit großen Kadern vor unlösbare Probleme gestellt werden.

Im A- bis C-Jugend-Bereich sind fliegende Wechsel in beliebiger Anzhal ab sofort in bestimmten Leistungsklassen nicht mehr erlaubt
Fakt ist, dass die Regelung nur für bestimmte Ligen und Altersklassen überhaupt Gültigkeit besitzt, wie Becker gegenüber der SZ erklärte: „Die Änderung bezieht sich auf die A-, B-, und C-Jugend – und auch dort nur auf die Verbandsliga, auf die Bezirksligen und auf die Pokalspiele.“ Die Regeländerung hat also folgende Konsequenzen: Durften die Teams aller Alters- und Leistungsklassen bislang beliebig oft ein- und auswechseln und ausgewechselte Spieler auch wieder einwechseln, ist das ab sofort in besagten Alters- und Spielklassen nicht mehr erlaubt. „Maximal sechs Spieler dürfen gewechselt werden, und der Rückwechsel eines Spielers ist nicht mehr möglich. Aber wie gesagt, nur in den genannten Leistungsklassen. In allen anderen Jahrgängen oder Ligen ist das beliebige Ein- und Auswechseln nach wie vor möglich. Die Regeländerung betrifft nur 72 von 1500 Jugendmannschaften beim SFV – also weniger als fünf Prozent“, erlärt Becker. Zahlenspiele, also, die die Wogen glätten sollen, aber nichts daran ändern, dass viele im Jugendbereich aktive Personen Zweifel am Sinn der Reglung haben, die ja eigentlich einen guten Grundgedanken verfolg: „Seit 2002 kann man in den Jugend-Ligen des SFV so viel und so oft ein- und auswechseln, wie man möchte. So können alle Spieler eingesetzt werden, das war die Idee dahinter. Leider wurde diese Regel gerade in den höheren Leistungsklassen oft missbraucht. Wenn eine Mannschaft in entscheidenden Spielen der Meisterschaft oder im Pokal zehn Minuten vor Spielende mit einem Tor in Führung lag, gab es Trainer, die alle 30 Sekunden gewechselt haben, nur um den Spielfluss zu verhindern. Ich habe selbst solche Spiele gesehen. Das war unglaublich, aber erlaubt. Als solche Situationen immer häufiger vorkamen, mussten wir was unternehmen. Wäre die Regel nicht missbraucht worden, hätten wir sie nicht geändert“, sagt der Verbands-Jugendleiter.
Es bleibt also abzuwarten, welche konkreten Auswirken die besagte Regelung im Jugend-Alltag haben wird und wie die betroffenen Teams darauf reagieren. Ob die Befürchtungen, einige Spieler könnten auf der Strecke bleiben tatsächlich gerechtfertigt istm wird sich zeigen.