Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten berieten gestern über die Corona-Maßnahmen für die kommenden. Wieder blickten auch die Fußballfans gespannt nach Berlin. Die Lage spannt sich deutschlandweit an, wobei das Saarland derzeit zu den Positivbeispielen gehört: Im Saarland herrscht aktuell eine Inzidenz von 66,8 im Saarpfalz-Kreis sogar nur von 50,1 während die Inzidenz beispielsweise in Neunkirchen die 90er-Marke überschritten hat.
Die Folgen der Beschlüsse für den Fußball im Saarland stehen noch nicht vollends fest, die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Normalität schwinden aber: Verschärfte Maßnahmen sollen in Landkreisen mit einem Inzidenzwert von über 100 gelten. Die Regierungschefs einigten sich darüber hinaus auf eine "erweiterte Ruhezeit" zu Ostern. Der Gründonnerstag und der Karsamstag sollen zu Ruhetagen erklärt werden, so dass das Land von 1. April 2021 bis zum Ostermontag am 5. April 2021 komplett herunterfährt. "Indem wir diese Zeit zu einer bestmöglichen Absenkung der Infektionen nutzen, werden wir einen Systemwechsel einläuten", so Ministerpräsident Tobias Hans gegenüber dem Saarländischen Rundfunk.
Für eine Fortsetzung der Saison 2020/2021 wird die Lage damit im düsterer: Um einen Spielbetrieb Anfang Mai 2021 zu ermöglich, müsste spätestens Anfang April 2021 ein Training in voller Mannschaftsstärke im Kontaktsport möglich sein um den Vereinen die versprochenen vier Wochen Vorbereitungszeit zu garantieren. Dies scheint derzeit sehr unwahrscheinlich, würde man dann doch einen Tag nach der "erweiterten Ruhezeit" in der voller Mannschaftsstärke im Kontaktsport trainieren. Darüber hinaus würde des Greifen der "Notbremse" in einigen Landkreisen (z.B. St. Wendel mit Inzidenz 86,5 und Neunkirchen mit Inzidenz 90,7) die sportlichen Voraussetzungen komplett verzerren: Bereits in den Kreisligen wird kreisübergreifend gespielt (z.B. Kreisliga A Bliestal, Kreislga A Höcherberg etc.).
Welche Regelungen im Saarland genau gelten werden, steht noch nicht fest: Die Landesregierung werde in den kommenden Tagen die Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Saarland diskutieren und an die Bund-Länder-Beschlüsse anpassen. Die aktuell abrufbare "Verordnung zur Änderung infektionsrechtlicher Verordnungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie" datiert vom 19. März 2021 und macht unter §7 (4) folgende Aussage hinsichtlich des Amateursports:
Der Freizeit- und Amateursportbetrieb einschließlich des Betriebs von Tanzschulen ist untersagt. Alle öffentlichen und privaten Sportanlagen mit Ausnahme von Anlagen unter freiem Himmel sind zu schließen. Abweichend davon ist kontaktfreier Sport mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten und kontaktfreier Sport in Gruppen von bis zu zehn Kindern bis 14 Jahre exklusive einer Aufsichtsperson im Außenbereich auch auf Außensportanlagen zulässig.
Die Situation entwickelt sich derzeit dahingehend, dass eine Fortsetzung der Saison 2020/2021 immer unwahrscheinlicher wird zumal Spiele vor Zuschauern, die für den Amateursport allein schon aus wirtschaftlichen Gründen zwingend erforderlich sind, derzeit nicht in Aussicht sind.
Um die restliche Saison zu planen möchte sich der Saarländische Fußballverband (SFV) ein Stimmungsbild der Vereine einholen. Aus diesem Grund sind insgesamt drei Videokonferenzen für den Spielbetrieb der Herren, Frauen und der Jugend geplant. Heute am Dienstag, den 23. März 2021 um 19:30 Uhr startet die Videokonferenz für die Herren-Saison, am Mittwoch, den 24. März 2021 um 19:30 Uhr folgt die Videokonferenz für die Frauen-Saison, ehe am Donnerstag, den 25. März 2021 um 19:30 Uhr die Videokonferenz für die Jugend-Saison folgt. Die Links zu den Videokonferenzen gibt es hier:
Videokonferenzen des SFV