Die Saison 2020/2021 ist seit November unterbrochen und alle vom Saarländischen Fußballverband (SFV) im Dezember 2020 vorgestellten Modelle sind aufgrund der derzeitigen Corona-Lage wohl vom Tisch. „Das Modell mit dem Sonderspielplan ist vom Tisch“, erklärt Josef Kreis, Spielausschuss-Vorsitzender des SFV in der Saarbrücker Zeitung.
„Über das Horror-Szenario Saisonabbruch wollen wir noch nicht diskutieren“, sagt SFV-Präsident Heribert Ohlmann. „Die Vorrunde würden wir auch noch zu Ende bekommen, wenn wir erst im Mai wieder spielen können“, stellt Kreis klar. „Die Vereine haben sich dafür ausgesprochen, dass es auf jeden Fall weitergehen soll. Doch wann das der Fall sein wird, steht noch nicht fest. Von daher kann man auch derzeit nicht sagen, wie viele Spiele noch gemacht werden können. Wenn wir Anfang Mai wieder in den Spielbetrieb einsteigen könnten, bekämen wir die Vorrunde noch komplett gespielt. Dann würde auch eine Auf- und Abstiegs-Regelung greifen.“
Durch die Beschlüsse der vergangenen Wochen den Lockdown bis zum 7. März 2021 zu verlängern, läuft dem SFV die Zeit davon, will man den Vereinen doch mindestens vier Wochen Vorbereitung auf den Restart einräumen. Eine Deadline für den letztmöglichen Start will man von SFV-Seite aber nicht nennen, was die Vereine weiter im Dunkeln tappen lässt. Der letzte Strohhalm scheint aber ein Modell mit einem Start im Mai zu sein, welches so den Vereinen im Dezember nicht vorgestellt wurde: Vom 2. Mai 2021 bis 29. Juni 2021 könnte man Sonntagsspiele ausrichten, an den Feiertagen am 13. Mai 2021 und 3. Juni 2021 würde zudem gespielt. Selbst für dieses Modell ist aber ein Trainingsstart zum 4. April 2021 notwendig. Im Umkehrschluss heißt das: Wäre auch Anfang April kein Trainingsbetrieb möglich, wäre eine Fortsetzung der Saison 2020/2021 wohl unmöglich. Auch bleibt die Frage, wie man bei der engen Taktung mit Nachholspielen und Spielabbrüchen oder -ausfällen auf der Zielgeraden der Saison umgeht, müssen doch alle Spiele bis 30. Juni 2021 über die Bühne gehen.
Auch unter den Vereinen ist man immer skeptischer was eine Fortsetzung der Saison angeht während vor einigen Wochen noch eine Mehrheit für eine solche im SFV-Meinungsbild abstimmte. "Ich bin sehr skeptisch, dass die Runde noch zu Ende gespielt werden kann“, sagt etwa Robin Vogtland, Trainer des Saarlandligisten SF Köllerbach. „Ich glaube daran, dass noch gespielt werden kann. Wenn bei sinkenden Infektionszahlen Mitte März weitere Lockerungen im Bereich Einzelhandel oder Restaurants stattfinden, kann die Politik den Breitensport nicht außen vorlassen“, so der Sportvorstand des SC Reisbach Alfred Philippi. Auf SCB-Online sprachen sich in einer Umfrage in der vergangenen Woche 72% der User gegen eine Fortsetzung der Saison 2020/2021 aus und sicher wird dieses Thema auch weiter kontrovers diskutiert zumal die Saison 2020/2021 nach der Saison 2019/2020 die zweite Saison wäre, die zwar gewertet aber nicht vollends zu Ende gespielt worden wäre.
Andere Sportverbände sorgen dagegen für Fakten: Der Saarländische Handball-Verband (HV Saar) und der Saarländischen Volleyball-Verband haben die Saison bereits abgebrochen. "Die Saison 2020/21 der Aktiven- und Jugendmannschaften wird hiermit ohne sportliche Wertung beendet.", heißt es von Seiten des HV Saar, der seine Entscheidung schon am 25. Januar 2021 bekannt gab. "Die Pandemie hat die ganze Welt fest im Griff, der Ball in unseren Hallen ruht nun schon sehr lange und es ist bei Weitem noch keine Besserung in Sicht.", heißt es. "Wir sind schnell überein gekommen, dass eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs unter sportlichen sowie gesundheitlichen Aspekten keinen Sinn mehr macht, da zum einen unklar ist, wie lange es noch dauert, bis wir wieder in die Halle dürfen und zeitgleich genauso klar ist, dass wenn man unter dem Gesichtspunkt einer angemessenen Vorbereitungszeit, die im Hinblick auf die Gesundheit unserer kleinen und großen Handballerinnen und Handballer, die Saison irgendwann hätte wiederaufnehmen wollen, dann wäre man an einem Zeitpunkt gelandet, an dem, wenn überhaupt, so wenige Spieltage übrig geblieben wären, dass keine faire sportliche Wertung mehr möglich gewesen wäre." Auch das Thema Planungssicherheit kommt zur Sprache: "Damit möchten wir unseren Vereinen maximal mögliche Planungssicherheit gewährleisten und unsere Sportlerinnen und Sportler so gut es geht schützen."