Deutschlandweit unterbrechen immer mehr Landesverbände die Saison im Amateurfußball aufgrund steigender Corona-Zahlen. Dennoch ist derzeit zu erkennen, dass auch hier kein einheitliches Vorgehen zu beobachten ist: Nun hat auch der Hamburger Fußballverband (HFV) beschlossen, die Saison bis auf weiteres zu unterbrechen. Ab dem Wochenende des 30. Oktober 2020 bis zum 1. November 2020 wird erstmalig der Spielbetrieb in allen Alters- und Spielklassen unterbrochen. Wie lange? "Das wird je nach Verfügungslage entscheiden", teilte der HFV auf seiner Internetseite mit.
Auch der Bremer Fußball-Verband hat die Saison unterbrochen: Auf seiner Internetseite hat der Bremer Fußball-Verband dazu eine Erklärung veröffentlicht: „Die zweite Welle der Corona-Pandemie schlägt mittlerweile leider auch im Bremer Amateurfußball voll durch. Die derzeit hohe Ansteckungsdynamik in Bremen hat dazu geführt, dass manche Spieler und Spielerinnen sich fernab des Spielfeldes ebenfalls infiziert haben oder aber als Kontaktpersonen in Quarantäne müssen.“
Auffällig ist, dass neben dem Saarland mit Hamburg und Bremen die Stadtstaaten Deutschlands ähnliche Entscheidungen treffen. In den Flächenländern dagegen ist die Lage mit Ausnahme des Saarlands noch sehr differenziert sind doch zumeist nicht wie im Saarland alle Landkreise als Risikogebiete eingestuft: Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) beispielsweise unterbricht die Saison nicht: Aktuell werde es keine flächendeckende Saisonunterbrechung im Amateur- und Jugendspielbetrieb geben, schrieb der FLVW am Freitagmittag in einer Pressemitteilung. Der FLVW bleibt bei seiner Einschätzung, dass das Risiko einer Infektion auf den Fußballplätzen „äußerst gering“ sei. „Der Fußball ist nicht dafür verantwortlich, dass die Inzidenzwerte steigen. Es gibt bislang keine nachweisbaren Fälle, in denen sich Spielerinnen und Spieler untereinander auf dem Spielfeld angesteckt hätten“, betonte der für den Amateurfußball verantwortliche Vizepräsident Manfred Schnieders gegenüber den Ruhrnachrichten.
Auch in Flächenländern kommt es aber zu Einschränkungen wie beispielsweise beim Bayerischen Fußballverband (BFV): Die Bayerische Staatsregierung hat nach der Regierungserklärung von Markus Söder in der aktuell gültigen Siebten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung Änderungen vorgenommen, die auch den Amateurfußball-Spielbetrieb betreffen. So besagt der am 22. Oktober 2020 geänderte § 26 (2) 2, dass beim Überschreiten des 7-Tage-Inzidenzwertes 100 (Ampelfarbe dunkelrot) die Zahl der Zuschauer auf 50 begrenzt ist – nicht mit inbegriffen sind hierbei Spieler, Trainer und Funktionspersonal. Bereits vor einer Woche hatte das Kabinett beschlossen, dass Besucher von Fußballspielen in Gebieten mit einer 7-Tages-Inzidenz größer 35 zwingend einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen haben.