Spielbericht:
FSV Jägersburg - SCB



Spieldatum:27.09.2011
Spielpaarung:FSV Jägersburg - SCB
Ergebnis:2:0
Torschützen:1:0 FSV Jägersburg (21.)
2:0 FSV Jägersburg (27.)
Aufstellung:
Tor: Mona Schlick; Feld: Jule Bramer, Leah Kelm, Paula Mayer, Natalie Hänsch, Johanna Diederichs, Aylina Scherer
Bericht:
Fairness in Kampf oder Spiel verlangt die Einhaltung von festgelegten Regeln, die den Gegnern vorher bekannt sein müssen

Eine treffende Konklusion für einen aus SG-Sicht rabenschwarzen Dienstag. Der letzte Spieltag der Qualirunde stand an und für die SG Blieskastel-Lautzkirchen / Kirkel ging es um nicht weniger als den Aufstieg in die höchste saarländische Spielklasse. Mit einem Sieg beim FSV Jägersburg würde man sicher in der Verbandsliga stehen, doch bereits vor dem Spiel lief nichts so wirklich zusammen. Eine frühzeitige Verlegung des Wochenspiels lehnte der Gegner ab und so fehlte mit Katharina Halbich eine Leistungsträgerin, die eine Ganztagsschule besucht und Spiele unter der Woche daher nicht bestreiten kann. Zudem war die SG durch zwei Krankheitsfälle geschwächt und so trat man mit einer starken Rumpfmannschaft, jedoch ohne Auswechselspielerinnen die Reise nach Jägersburg an.

Dies war jedoch erst der Anfang: Die Radionachrichten vermeldeten einen schweren Verkehrsunfall auf der A8, infolgedessen nicht nur die Autobahn selbst, sondern auch sämtliche Umgehungsstraßen verstopf waren. Der Verkehr im Bliestal stand still und mit ihm die SG, die statt den ansonsten üblichen 20 Minuten eine geschlagene Stunde zum Spielort brauchte. Von unterwegs meldete man bei den Verantwortlichen des FSV Jägersburg die absehbare Verspätung an.

In Jägersburg angekommen begaben sich vier einsame SG-Mädels zum Umziehen in die Kabinen, während ihre Mannschaftskameradinnen noch im Stau steckten. Als Minuten später zwei weitere der staugeplagten Mädchen eintrudelten, wurde man auf Seiten der Gastgeber unruhig. Das Spiel müsse spätestens um 17:50 Uhr angepfiffen werden, da der Platz aufgrund eines Aktivenspieles ab 19:00 Uhr belegt sei. Nur am Rande sei erwähnt, dass man in Jägersburg neben dem Rasen auch über einen Hartplatz verfügt und sogar beide Plätze mit Flutlich ausgestattet sind. So kam es, dass just mit dem Eintreffen der siebten SG-Akteurin das Spiel angepfiffen wurde. Ohne dass Blieskastel / Kirkel die Gelegenheit gehabt hätte, sich aufzuwärmen, sich taktisch einzustellen, zur Ruhe zu kommen und die verloren gegangene Konzentration wieder zu erlangen, rollte plötzlich der Ball.

Wie erwartet zeigte die SG von Beginn an eine nervöse und unkonzentrierte Leistung, die man jedoch keinem der Mädchen zum Vorwurf machen kann. Man hatte den SG-Mädchen in fragwürdiger Gastgebermanier verweigert, sich beim routinierten Aufwärmprogramm Sicherheit zu holen und die durch das lange Sitzen müde gewordenen Muskeln aufzulockern, ganz im Gegenteil schien man auf Seiten der Hausherren sogar Profit aus der misslichen Lage schlagen zu wollen. Im Glauben, seine Mannschaft könne mit einem Sieg selbst in die Verbandsliga aufsteigen, verbreitete ein FSV-Betreuer in Reihen der SG noch mehr Unruhe, ehe er eines besseren belehrt wurde. Selbst ein Sieg würde den FSV nicht in die Verbandsliga befördern können, denn dann würde die FFG Homburg bei gleicher Punktzahl vom besseren Torverhältnis profitieren und dem FSV die höchste saarländische Spielklasse vor der Nase wegschnappen. So bringt dieser Tag auch seine guten Seiten mit sich, denn der besagte Betreuer, der nebenbei auch als Verbandsvertreter fungiert, weiß nun, dass in sämtlichen Qualirunden das Torverhältnis von ganz entscheidender Bedeutung und nicht (Achtung O-Ton) egal ist.

Zurück zum Spiel: Trotz aller Widrigkeiten hatten die Gäste mehr vom Spiel und erarbeiteten sich nach nicht einmal einer Minute eine schöne Tormöglichkeit, verfehlten jedoch das Tor. Auch danach spielte die SG den besseren Fußball, doch auch der FSV hatte seine Möglichkeiten. Diese jedoch waren weniger herausgespielt, als viel mehr der unverschuldeten Unkonzentriertheit der SG zuzuschreiben. Blieskastel / Kirkel arbeitete verbissen am ersten Tor, als man eiskalt erwischt wurde: Einen Eckball kann Torfrau Mona zunächst klären, der Nachschuss wird jedoch per Knie verwandelt und mit dem Rückstand in den Knochen ging bei der SG noch weniger. Fünf Minuten später erhöhte der FSV gar auf 2:0 und so ging die SG mit hängenden Köpfen in die Pause. Die Halbzeitansprache verfehlte ihre Wirkung nicht: Den Wiederanstoß des FSV schnappt sich die SG prompt und startet einen Angriff über rechts, der in der Altersklasse der D-Mädchen seines Gleichen sucht. Lediglich Jägersburgs Torfrau kann Jule Bramers Abschluss den Erfolg verwähren. Die SG rannte auch weiter an, musste jedoch einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Aylina Scherer wird von einem direkt genommenen Ball auf der Nase getroffen und muss das Feld mit Nasenbluten verlassen. So musste die SG die verbleibende Viertelstunde in Unterzahl bestreiten, nicht jedoch, ohne dass der FSV einmal mehr durch nicht gerade vorbildliches Verhalten auf sich aufmerksam machte: Vom Schiedsrichter gefragt, ob er auch eine Spielerin vom Feld nehmen wolle, lehnte der besagte FSV-Betreuer ab und dies wohlgemerkt in einer Partie, die zu diesem Zeitpunkt längst gelaufen war, denn auch auf Seiten der Gäste glaubte keiner mehr an die große Wende. Auch in Unterzahl war die SG spielbestimmend und hatte ihre Chancen, es sollte jedoch nicht sein und so endete die Partie mit einem unspektakulären 2:0-Erfolg der Hausherren.

So trafen sich Gastgeberinnen und Gäste sowie die SG-Betreuer zum versöhnlichen Sportgruß, die FSV-Betreuer suchte man dort jedoch vergeblich. Dabei musste man doch so dringend mit ihnen sprechen, denn längst fragte man sich, wo denn das ominöse Aktivenspiel abgeblieben war, aufgrund dessen das D-Mädchenspiel doch unbedingt ohne weitere Verzögerungen hatte angepfiffen werden müssen. Die Antwort des besagten Betreuers: Welches Spiel???

So bleibt unterm Strich die wesentliche Erkenntnis des Tages: Fairplay wird nicht überall großgeschrieben, über seine Wortwahl und Vorbildfunktion sollte sich der ein oder andere so seine Gedanken machen, doch auch Spielverläufen wie diesem kann man Positives abgewinnen: Denn auch im Fußballsport trifft man sich glücklicherweise in der Regel nicht nur einmal Auf em feld…
Sonstiges:
Autor:Daniela Seegmüller, 27. September 2011


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